Nordische Kombination: Hansen zum Vierten, Herola siegt in Villach

Die drei Bestplatzierten hatten gut lachen.
Die drei Bestplatzierten hatten gut lachen. © Sandra Volk

Auch beim Sommer Grand Prix der Nordischen Kombiniererinnen im Österreichischen Villach konnte Gyda Westvold Hansen das Rennen für sich entscheiden. Dahinter landete ein österreichisches Trio. Bei den Herren erlebten die Österreicher beim Sieg des Finnen Ilkka Herola ebenfalls einen erfolgreichen Tag.

Hansen vorzeitig Gesamtsiegerin

Jenny Nowak wurde disqualifiziert.
Jenny Nowak wurde disqualifiziert. © Sandra Volk

Gyda Westvold Hansen aus Norwegen ist bei den Kombiniererinnen nach wie vor das Maß aller Dinge. Beim vierten Wettbewerb des Sommers siegte die 19-Jährige bereits zum vierten Mal und sicherte sich damit vorzeitig den Sieg in der Gesamtwertung. In der Villacher Alpenarena belegte sie bereits nach dem Springen den ersten Platz. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Annalena Slamik betrug allerdings nur drei Sekunden. Dahinter platzierten sich mit Lisa Hirner und Sigrun Kleinrath zwei weitere Österreicherinnen, die allerdings beide bereits über eine Minute Rückstand auf die Führende aufwiesen. Beste Deutsche nach dem Springen war die erst 15-jährige Magdalena Burger. 82,5 Meter brachten sie auf Rang sechs (+1:21 min). Jenny Nowak hatte zwar ursprünglich mit 97 Metern den weitesten Satz aller Kombiniererinnen auf die Schanze gezaubert, war aber anschließend aufgrund eines irregulären Anzugs disqualifiziert worden.

Start-Ziel-Sieg für Hansen

Vier Siege in vier Wettbewerben: Gyda Westvold Hansen ist derzeit das Maß der Dinge.
Vier Siege in vier Wettbewerben: Gyda Westvold Hansen ist derzeit das Maß der Dinge. © Sandra Volk

Auf der Skirollerstrecke ließ die Cousine von Therese Johaug auch diesmal wieder nichts anbrennen. Auf fünf Kilometern baute sie ihren Vorsprung von drei Sekunden auf am Ende 1:13,8 Minuten aus. Den Österreicherinnen blieb nur das Verwalten, was ihnen aber ausgezeichnet gelang. Alle drei behielten ihre Plätze, wobei sich Hirner und Kleinrath nach guter Zusammenarbeit noch einen engen Kampf um den letzten Podiumsplatz lieferten, mit dem besseren Ende für Hirner. Auf dem fünften Rang landete die Winterbergerin Marie Nähring, die bereits zum dritten Mal in Folge die schnellste Laufzeit beisteuerte. Sechste wurde Ema Volavsek aus Slowenien, die in der Gesamtwertung Platz zwei belegt.

Seidl springt in Führung

Mario Seidl führte nach dem Springen.
Mario Seidl führte nach dem Springen. © Sandra Volk

An der Spitze ging es nach dem Springen der Herren ähnlich eng zu wie bei den Damen. Mario Seidl und Ilkka Herola lieferten sich einen Schlagabtausch, bei dem Seidl nur knapp weiter sprang als Herola. 97,5 von Seidl standen 97 Metern von Herola gegenüber. Zeitdifferenz: vier Sekunden. Doch auch dahinter war es eng. Auf den dritten Zwischenrang kam der Este Kristjan Ilves, nur eine Sekunde hinter Herola. Für eine dicke Überraschung sorgte Seidls Vereinskamerad Stefan Rettenegger. Der 19-jährige Junioren-Olympiasieger von Lausanne 2020 belegte Zwischenrang vier, noch vor dem Norweger Espen Bjoernstad (+ 0:10 min) und seinem Bruder Thomas Rettenegger. Bester Deutscher war Simon Hüttel auf Rang sieben, der mit einem weiten Sprung auf 94 Meter überzeugen konnte. Auch Johannes Rydzek landete hinter dem überraschend starken Jasper Good (USA) mit Zwischenrang acht noch in den Top Ten (+ 0:43 min).

Herola taktisch klug zum Sieg

Ilkka Herola führt das Feld an.
Ilkka Herola führt das Feld an. © Sandra Volk

In Abwesenheit der laufstarken Deutschen Vinzenz Geiger und Fabian Rießle waren Seidl und Herola sicherlich die Favoriten auf den Tagessieg. Doch von Beginn an schloss sich eine fünfköpfige Spitzengruppe zusammen, in der auch Ilves und Stefan Rettenegger lange mithalten konnten. Bjoernstad war der erste, der abreißen lassen musste. In der letzten Runde sprengte Herola dann die Gruppe, als er das Tempo verschärfte. Auch Seidl war nicht in der Lage, den Finnen zu halten, der mit 11,1 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Tagessieg des Sommers feierte. „Auf der letzten Runde hat Ilkka das Tempo angezogen, da konnte ich nicht mehr mitgehen. Er hat verdient gewonnen“, zollte Seidl dem Sieger Respekt. Doch auch für die Österreicher gab es Grund zur Freude, da neben Seidl auch Rettenegger überraschend aufs Podium lief. Ilves beendete das Rennen als Vierter, Rydzek wurde Fünfter, gefolgt von Joergen Graabak (NOR), Terence Weber, Thomas Jöbstl (AUT) und Jens Oftebro, der die schnellste Laufzeit beisteuerte. Zehnter wurde der Österreicher Manuel Einkemmer vor Thomas Rettenegger.

Entscheidung über Gesamtsieg noch offen

Die drei Bestplatzierten hatten gut lachen.
Die drei Bestplatzierten hatten gut lachen. © Sandra Volk

„Das war vermutlich das beste Rennen meiner Karriere“, strahlte der glückliche Sieger im Ziel. Auch in Sachen Gesamtwertung machte er einen weiteren Schritt und profitierte dabei auch von der Abwesenheit von Vinzenz Geiger. Herola hat vor dem abschließenden Wettkampf am Sonntag 40 Punkte Vorsprung vor Seidl. Selbst Rydzek hat noch Chancen, wenn auch nur theoretische. Mit 90 Punkten hinter Herola belegt er derzeit den dritten Gesamtrang. Zum Abschluss des Sommer Grand Prix geht es am Sonntag sowohl für Damen als auch Herren noch einmal in einen Einzelwettkampf.

Ergebnisse

Endergebnis DamenSprung DamenEndergebnis HerrenSprung Herren

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