Langlauf Weltcup Oslo: Sundby gewinnt Zweikampf mit Niskanen am Holmenkollen

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © NordicFocus

Martin Johnsrud Sundby hat sein Heimrennen am Holmenkollen in Oslo gewonnen. Er triumphierte nach 50 Kilometern im Klassik-Massenstart über Iivo Niskanen, der lange mit ihm mithielt. Dritter wurde Alexander Bessmertnykh.

Niskanens Taktik nicht erfolgreich

Iivo Niskanen (FIN), Martin Johnsrud Sundby (NOR), Alexander Bessmertnykh (RUS), (l-r) © NordicFocus

Der Bonussprint nach 11,3 Kilometern sorgte dafür, dass sich mit Niskanen, Sundby, Røthe, Dyrhaug, Holund, Burman und Harvey sieben Athleten absetzen konnten. Dahinter kämpften insgesamt sechs Russen inklusive Ustiugov um Anschluss, den sie aber mit Ausnahme von Alexander Bessmertnykh nicht wieder herstellen konnten. Eine frühe Vorentscheidung über Platz eins und zwei wurde von Iivo Niskanen nach 16,6 Kilometern initiiert, als er mit Ausnahme von Andrey Larkov, der acht Sekunden hinter ihm folgte, als Einziger den Skiwechsel ausließ und im Anschluss zunächst allein unterwegs war. Martin Johnsrud Sundby schlug ein hartes Tempo an und schaffte es als Einzelkämpfer, die Lücke wieder zu schließen. Nach fünf Kilometern war er wieder dran an dem erschöpften Finnen, der sich danach nur noch in den Windschatten hängen konnte und um Anschluss kämpfte. Erst auf der letzten Runde zeigte sich der Finne wieder an der Spitze. Drei Kilometer vor dem Ziel kam nach der Fahrt durchs Stadion die entscheidende Attacke von Sundby, der im Anstieg das Tempo anzog und sich kurz darauf mit einem Blick über die Schulter davon überzeugte, dass der Finne nicht mehr mitgehen kann. Im Ziel nach 2:02:59 Stunden trennten knapp zehn Sekunden die beiden besten Athleten des Tages. Der Gewinner von 2016 und 2017 sagte: „Es war heute ein hohes Tempo schon ab dem Start. Als Iivo sich absetzen konnte und ich zurückkam, haben wir gut zusammengearbeitet. Ich habe ihn überzeugt, mit mir zusammen in Runde vier die Ski zu wechseln. Er wollte in Runde drei wechseln, aber ich sagte ihm, ich würde führen, so dass wir uns zusammen absetzen. Er ist Weltmeister über 15 Kilometer klassisch und es war ein harter Kampf mit ihm.“ Sundby hatte seinen dritten Gesamtweltcupsieg bereits vor diesem Rennen sicher, da Sergey Ustiugov angekündigt hatte, das Weltcupfinale in Kanada auszulassen. Auch der Finne war mit seinem Tag zufrieden: „Nach der vierten Runde haben wir beide die Ski getauscht und das hat bedeutet, dass ich frische Ski hatte, um mit Martin zu kämpfen. Er war heute sehr stark. Im letzten Anstieg hatte ich keine Chance. Er lief wie Mo Farah!  Ich freue mich über den zweiten Platz, aber mein Ziel war natürlich der Sieg. Du musst ein gutes Rennen haben, um aufs Podium zu kommen und ich denke, dass habe ich gemacht – aber Martin war besser.“ Im Kampf um Platz drei setzte sich Alexander Bessmertnykh durch, der zwischenzeitlich mehrfach um Anschluss kämpfen musste. Der Russe lief als Erster der Verfolgergruppe ins Stadion ein und behauptete sich im Zielsprint, obwohl Sjur Røthe und Niklas Dyrhaug stark aufkamen und ihn fast noch abfingen. Alex Harvey musste sich sechs Tage nach seinem Weltmeistertitel mit Platz sechs begnügen vor Hans Christer Holund, dem fünften Mann aus der Verfolgergruppe. Sergey Ustiugov fing sich im Laufe des Rennens und erreichte noch vor seinen Teamkollegen, die er zuvor im Rennen ziehen lassen musste, das Ziel und einen guten achten Platz vor Andrey Larkov und Sergey Turyshev sowie Alexey Vitsenko.

Baumann, Schnider und Wick in den Punkten

Thomas Wick (GER) © NordicFocus

Das deutsche Team hatte an diesem Wochenende nur zwei Herren nach Oslo entsandt. Thomas Wick präsentierte sich über die 50 Kilometer besser als Andy Kühne, der bereits nach drei Kilometern abreißen lassen musste. Wick hielt sich bis zur Tempoverschärfung am Bonussprint in der Spitzengruppe und fiel dann langsam zurück. Zunächst kämpfte er noch allein, bald fand er aber eine Gruppe, mit der er sich zusammentun konnte. Auf dem Weg zum Skiwechsel bei 16,6 Kilometern erlebte der Thüringer dann seine Schwächephase und verlor auf den nächsten Kilometern viel Zeit. Im Laufe des Rennens pendelte sich seine Position um Platz 30 ein. Ab Kilometer 30 büßten Wick und Kühne noch einmal deutlich auf die Spitze ein, was an den Positionen aber nicht mehr viel änderte. Wick musste sich die letzten 17 Kilometer ohne Gruppe allein durchbeißen, konnte sich aber dennoch auf Platz 29 halten. Damit lag er nur eine Minute hinter den Schweizern Jonas Baumann sowie Ueli Schnider auf den Plätzen 26 sowie 27 und noch vor Petter Northug. Kühne konnte später im Rennen seinen Rückstand in Grenzen halten und sich Position um Position bis auf Rang 36 nach vorn arbeiten.

 

=> Ergebnis 50 Kilometer KT Massenstart Herren

=> Statements vom Holmenkollen: “Er lief wie Mo Farah!”

 

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