Dario Cologna und zahlreiche Top-Athleten am Start des Engadin Skimarathon

Elite kurz nach dem Start © swiss-image.ch

Eine prominent besetzte Schweizer Mannschaft und viele starke Franzosen werden am Sonntag versuchen, Dario Cologna seinen fünften Sieg beim Engadin Skimarathon streitig zu machen. Bei den Frauen sorgen Spitzenathletinnen aus mehreren Ländern für eine spannende Ausgangslage. Aktuell sind über 11.300 Teilnehmende angemeldet, die Strecke ist in ausgezeichnetem Zustand und die Wetterprognosen lassen auf ein sehr schnelles Rennen hoffen.

Starke Konkurrenz

Mit einem Ausrufezeichen beendete Superstar Dario Cologna vor Wochenfrist in Oslo seine Weltcupkarriere. Ein Sieg beim Engadin Skimarathon könnte sie am Sonntag vollends krönen. Die 42 Kilometer von Maloja nach S-chanf hatten für den gebürtigen Münstertaler immer eine ganz besondere Bedeutung; bereits vier Mal lief er als Erster ein, so auch bei der letzten Austragung 2019. Mit einem fünften Sieg könnte Cologna mit dem unvergessenen Albert Giger gleichziehen, der den Engadiner in den Siebzigerjahren ebenfalls fünf Mal gewonnen hatte. Ganz einfach wird das Unterfangen für Cologna wohl nicht werden. Die Konkurrenz ist beim Engadin Skimarathon wie immer handverlesen und gerade die Schweizer sind im Engadin immer besonders motiviert. Mit Jonas Baumann tritt der konstanteste Schweizer Weltcupläufer der letzten Saisons an, Jovian Hediger zeigt sich wie Cologna zum letzten Mal vor internationalem Publikum, Valerio Grond wurde vor zwei Wochen U23-Weltmeister, Curdin Räz gewann vor einer Woche den Gommerlauf und auch Toni Livers ist nach seinem offiziellen Rücktritt immer noch austrainiert und immer für eine Überraschung gut Dafür, dass der Sieg nicht einfach nur unter Schweizern ausgemacht wird, werden vor allem die traditionell stark vertretenen Franzosen sorgen. Adrien Backscheider machte im Olympiateam einen guten Eindruck, Tom Mancini präsentierte sich im Weltcup und Continental Cup regelmässig stark, Arnaud Chautemps wurde vor zwei Wochen in Weltcup-Sprint von Lahti Zehnter und Jean Marc Gaillard ist am Engadiner ein Routinier und wurde am Gommerlauf hinter Curdin Räz Zweiter.

Spitzenfrauen haben Vortritt

Auch bei den Frauen wird der Sieg nicht allein unter Schweizerinnen ausgemacht. Silje Øyre Slind ist eine der stärksten Langdistanzläuferinnen aus Norwegen und gilt am Sonntag zu den Topfavoritinnen. Dass es ihr im Engadin gefällt, zeigte sie im Januar bei ihrem 4. Rang in der klassichen «La Diagonela». Zu ihren stärksten Konkurrentinnen dürfte die Italienerin Elisa Brocard zählen, die an der diesjährigen Transjurassienne über 63 km den zweiten Rang belegte. Die routinierte deutsche Weltcupläuferin Nadine Herrmann und die Französin Enora Latuillière runden das Feld der ausländischen Spitzenfrauen ab. Aus Schweizer Sicht dürfte die Davoserin Seraina Boner der grösste Trumpf sein. Sie lief am Gommerlauf auf Platz 6, am Engadin Frauenlauf auf Rang 4 und konnte am Engadin Skimarathon schon Platzierungen in den Top Ten feiern. Die Elite-Frauen starten übrigens fünf Minuten vor dem restlichen Feld. «Mit dem separaten Start für die besten Frauen wollen wir ihnen noch bessere Bedingungen für den Wettkampf bieten», sagt Rennleiter Adriano Iseppi. «Das Laufen im manchmal etwas gar motivierten Männerfeld bedeutet für die Frauen unnötigen Stress, und es kann auch den Rennverlauf beeinflussen. Auch für das Fernsehpublikum wird das Frauenrennen so besser fassbar.» Der Engadin Skimarathon wird vom Schweizer Fernsehen SRF produziert und in mehreren Ländern live im Fernsehen übertragen.

Neues Startprozedere und neue Streckenführung

Die Augen sind am Marathonsonntag aber nicht nur auf die Top-Läufer gerichtet, sondern auch auf das neue Startprozedere. Neu wird in 29 Wellen à maximal 500 Personen gestartet. Auch zwischen Pontresina und Samedan gibt es eine Neuerung: ausgangs Pontresina wechselt die Strecke über eine neue Brücke auf die linke Flussseite des Flaz. Durch eine verbreiterte Unterführung kreuzt sie die RhB-Bahnlinie und führt zu einer zusätzlichen Schlaufe bei der malerischen Kirche San Gian bei Celerina. Von dort führt die Loipe durch die verbreiterte Unterführung der Kantonsstraße zur Flugplatzebene bei Samedan.

Live-Übertragung ab 8:10 Uhr

Der Engadin Skimarathon wird auf SRF zwei ab 8:10 Uhr live übertragen. Den internationalen Livestream (englischer Kommentar) seht ihr hier auf xc-ski.de!

Informationen zum 52. Engadin Skimarathon, 13. Engadin Halbmarathon und 4. Engadin Nachtlauf auf www.engadin-skimarathon.ch.