Langlauf News: Tirol sagt nein zu Olympia, Justyna Kowalczyk, Preisgeld-Änderung

Olympische Spiele Sochi 2014 © Nordic Focus

Bei einer Befragung hat sich die Bevölkerung von Tirol gegen die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2026 ausgesprochen. Justyna Kowalczyk will bei Olympia 2018 fünf Rennen bestreiten und in Norwegen macht sich Kritik an der Preisgeld-Änderung im Weltcup breit.

Keine Bewerbung um Olympia 2026

Am vergangenen Sonntag wurde in Tirol mithilfe einer Volksbefragung über die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2026 abgestimmt. Dabei votierten über 53 Prozent der Bevölkerung gegen eine Bewerbung. In den potentiellen Austragungsorten wie Hochfilzen und in den ländlichen Gebieten gab es zwar ein klares Ja, insbesondere in Innsbruck stimmte man jedoch klar dagegen. „Damit ist Olympia zu begraben, das Thema ist erledigt“, erklärte Innsbrucks Stadtrat Franz Gruber nach Bekanntwerden des Endergebnisses. Emotionaler reagierte Karl Stoss, der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC): „Es war ein großer Schock.“  Ein IOC-Sprecher teilte auf Anfrage mit: „Das IOC hätte die vorläufigen Sondierungsgespräche mit Innsbruck gerne fortgesetzt. Wir fühlen mit dem Österreichischen Olympischen Komitee und den vielen Athleten und Unterstützern, die dieses Projekt so äußerst engagiert und sachkundig vorangetrieben haben. Daraus hätte sich eine exzellente Kandidatur für nachhaltige Olympische Winterspiele entwickeln können.“ Auch in Deutschland hatte man auf eine Bewerbung gehofft, waren doch Inzell (Eisschnelllauf) und Garmisch-Partenkirchen (Eishockey) als Austragungsorte im Gespräch.

Fünf Rennen bei Olympia für Kowalczyk

Justyna Kowalczyk greift nochmal voll an. Eigentlich sollten die Olympischen Spiele in Sochi ihre Letzten sein. Nun will sie aber gar nicht mehr ausschließen, dass die Titelkämpfe in Pyeongchang den Abschluss ihrer olympischen Karriere darstellen. Die 34-jährige Polin gewann bereits zweimal Gold, 2010 über 30 Kilometer Klassik, 2014 über zehn Kilometer in derselben Stilart. In Südkorea will der Superstar ihres Heimatlandes nur ein Rennen auslassen: „Es ist sicher, dass ich die zehn Kilometer Freistil auslassen werde, aber ich werde in den übrigen fünf Rennen starten, inklusive dem Teamsprint mit Sylwia Jaskowiec.“ Die größten Chancen auf eine Medaille dürfte Kowalczyk wieder über die Langdistanz in klassischer Technik haben. Um ihre Ambitionen nicht zu gefährden, wird die vierfache Gesamtsiegerin auf einen Start bei der Tour de Ski verzichten.

Kritik an Preisgeld-Änderung im Weltcup

In Norwegen regt sich herbe Kritik an der Änderung der FIS bezüglich des Preisgeldes im Weltcup. Unter anderem haben sich Emil Iversen, Martin Johnsrud Sundby und Petter Northug negativ gegenüber der Neuverteilung geäußert. Diese beinhaltet, dass die Gesamthöhe des Preisgeldes gleich bleibt, aber nun nicht mehr auf die Top-10, sondern auf die Top-20 verteilt wird. So wird es in dieser Saison für einen Sieg nur noch 10.000 Schweizer Franken anstelle von 15.000 geben. Bei der Tour de Ski wirkt sich die Entscheidung sogar noch drastischer aus. Der Gesamtsieger erhält zukünftig nur noch 55.000 anstatt 90.000 Schweizer Franken. „Wir sind wahrscheinlich die einzige Profession, bei der der Lohn/die Prämien von 1995 bis heute gefallen sind“, so Martin Johnsrud Sundby. Petter Northug schlägt sarkastisch ein ganz neues System vor. So solle doch der Sieger am wenigsten an die FIS bezahlen und der Letzte am Meisten. So würde man einen Anreiz zum Schnell-Laufen schaffen. Auch Läufer, die vom neuen System profitieren würden, wie Andy Musgrave und Andrew Young sprachen sich für die Beibehaltung des alten Systems aus.

Quellen: freiepresse.de, kurier.at