Stimmen zur Staffel: „Den größten Druck haben wir uns selbst gemacht!“

Maiken Caspersen Falla (NOR), Marit Bjoergen (NOR), Heidi Weng (NOR) © NordicFocus

Die Norwegerinnen wurden der Favoritenrolle gerecht und auch alle anderen waren stolz darauf, für ihr Land zu laufen. Die Schweizerinnen waren sehr zufrieden mit ihrem siebten Platz, Katharina Hennig aus dem deutschen Lager war allerdings sehr enttäuscht nach ihrem Einbruch…
Astrid Jacobsen (NOR)
Der große Druck war der, den wir uns selbst gemacht haben. Es ist so schwer, in das Staffel-Team hineinzukommen. Wir sind für unsere Menschen und unser Land gelaufen. Wir alle hatten den Wunsch, ein gutes Rennen abzuliefern.

Anna Haag (SWE)
Eine Staffel ist etwas Besonderes. Wir haben es zusammen geschafft, als ein Team. Ich finde, die Staffel ist der Wettkampf, der am meisten Spaß macht, weil du nicht nur für dich selbst läufst, sondern für das ganze Team und dein Land.
Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter (GER)
Es war ein Risiko, so eine junge Läuferin nach vorne zu stellen, aber sie hat eigentlich gezeigt, dass sie das kann. Heute hatte sie sicher nicht ihren besten Tag gehabt. Steffi hat einen sehr guten Laufe gemacht und kaum etwas auf die Spitze verloren.
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Die Staffel war sehr gut aufgestellt. Natürlich kann man später immer sagen, man hätte es anders machen können. Die Mädels haben alles aus sich rausgeholt, sie haben alles gegeben. Steffi hat ein sehr gutes Rennen gemacht, auch die beiden Skaterinnen waren gut. Nicole und Sandra haben es offensiv versucht. Aber man gewinnt zusammen und man verliert zusammen.
Katharina Hennig (GER)
Ich brauchte schon eine Portion Trost. Es ging sehr, sehr, sehr schnell los und ich bin eine Läuferin, die es braucht, nicht ganz so schnell anzugehen. Da schoss dann das Laktat extrem in die Beine und in der zweiten Hälfte der zweiten Runde habe ich gestanden. Das war ganz krass. Ich war wie gelähmt, dadurch dass es so schnell los ging. Ich habe alles gegeben, aber man macht sich als Sportler dann trotzdem große Vorwürfe. Ich hätte gerne mehr gegeben für das Team. Das war ein großes Problem, dass Justyna so schnell angegangen ist. Ich konnte es mir schon denken, dass sie so losläuft, weil sie das oft so macht. Es hilft dann auch nichts zu bummeln, weil man sonst den Anschluss von Anfang an verliert. Dann versucht man, sein Bestes zu geben und ich konnte es nicht so geben, wie ich gern hätte und das tut mir echt leid.

Der gestrige Staffeltag war für mich eine Achterbahnfahrt der Emotionen und ein Kampf bis zur völligen Erschöpfung. Letztlich habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge den Tag beendet. Weinend, weil ich hätte gerne mehr für das Team gezeigt, aber lachend, weil ich unheimlich dankbar bin für all die lieben Worte, die mir gestern gesagt oder geschrieben wurden, allen voran meinen Teamkolleginnen Steffi Böhler, Nicole Fessel, Sandra Ringwald und Victoria Carl! Danke euch, ihr seid die Besten!

Steffi Böhler (GER)
Den Rückstand muss man versuchen auszublenden, das eigene Rennen gestalten und sich damit nicht verrückt machen in der ersten Runde. Es war mir wichtig, dass ich in der zweiten Runde auch noch Druck machen kann. Man weiß nie, was vorn passiert. Es kann immer einen Sturz geben oder jemand kann einen Blackout haben, darum gilt es weiterzukämpfen, auch wenn der Rückstand schon groß ist, bis es halt nimmer geht.
Wir Läufer wissen wie das ist, wenn man als Startläuferin so offensichtlich was verliert. Sie hat gesagt, es ist ihr so unglaublich das Laktat reingeschossen und ich weiß, wie heftig das ist, vor allem wenn man noch drei Mannschaftskollegen mit dran hat.
Es hätte schon alles optimal laufen müssen, damit wir um die besten Drei mitkämpfen können. Heute ist es bitter, morgen vielleicht auch noch, aber irgendwann wird sie sagen: Das hat mich stark gemacht!
Laurien van der Graaff (SUI)
Ich fühle mich geehrt, zu dieser Staffel zu gehören. Nachdem wir zehn Jahre lang überhaupt kein Team an den Start gebracht haben bei den Weltmeisterschaften, sind wir heute Siebte geworden. Es war ein harter Kampf, denn die anderen haben schon direkt vom Start richtig Gas gegeben, aber wir haben alle bis zum Ende gekämpft. Danke an alle, die geholfen haben, an das ganze Team und die Wachstechniker für wieder superschnelle Ski!!
Sebastian Eisenlauer (GER)
Die Schulterverletzung nach dem Sturz im Halbfinale des Temasprints ist doch heftiger, als zunächst angenommen. Laut MRT-Befund war die Schulter komplett luxiert. Glücklicherweise sind dabei keine größeren Schäden entstanden, weitere Starts diese Saison sind jedoch leider nicht möglich.