Dolomitenlauf 2015: Livers und Brooks siegen im Hauptlauf

Brooks Livers © Felgenhauer/NordicFocus

Einer der ganz großen Favoriten hat heute beim 41. Dolomitenlauf zugeschlagen: Der Schweizer Toni Livers gewann überlegen und sicherte sich seinen ersten Sieg im FIS-Marathon-Cup. Bei den Damen dominierte die US-Amerikanerin Holly Brooks, die die Führung in der Gesamtwertung übernahm.

Livers zu stark für die Konkurrenz

Der 41. Dolomitenlauf über die Distanzen 42 und 20 Kilometer ging heute bei strahlendem Sonnenschein, perfekt gespurten Loipen und Temperaturen um die 0 Grad über die Bühne. Im Hauptrennen drückten die Stars des FIS-Marathon-Cups von Anfang an aufs Tempo. Es bildete sich rasch eine fünfköpfige Spitzengruppe. Bei der ersten Zieldurchfahrt beim Biathlon- und Langlaufzentrum Obertilliach nach acht Kilometern machten sich sieben Verfolger auf, die Lücke zur Spitze zu schließen. Kurze Zeit später lagen acht Athleten an der Spitze und nach rund 17 Kilometern wurde das Rennen neu geschrieben: Der Schweizer Toni Livers, zuletzt Gesamt-Dreizehnter bei der Tour de Ski, attackierte und keiner seiner Konkurrenten konnte ihm folgen. Dahinter bildete sich mit Vorjahressieger Petr Novak, dem Italiener Florian Kostner und Adrien Mougel aus Frankreich eine dreiköpfige Verfolgergruppe. Livers feierte einen ungefährdeten ersten Sieg beim Dolomitenlauf, 41 Sekunden vor Petr Novak und Adrien Mougel. „Das ist natürlich etwas ganz besonderes für mich. Ich hatte heute super Beine und perfektes Material. Mein großes Ziel ist jetzt die WM in Falun und natürlich behalte ich die FIS-Gesamtwertung im Blick“, so der Sieger im Ziel. Florian Kostner belegte vor Benoit Chauvet, dem bisherigen Führenden im FIS-Marathon-Cup, den vierten Platz. Bester Deutscher war Michael Schnetzer auf Rang 17.

Holly Brooks im Freudentaumel

Bei den Damen feierte Holly Brooks mit 2:30 Minuten Vorsprung auf die Französin Aurelie Dabudyk einen ungefährdeten Sieg. „Es war mein erster Start beim Dolomitenlauf und es war alles perfekt hier: das Wetter, die Loipen, das Rennen, die Organisation. Ich bin absolut happy mit meinem Rennen und bin meinem Ziel, den FIS-Marathon Cup zu gewinnen, ein Stückchen näher gekommen.“ Hinter der Französin landete die Italienerin Antonella Confortola, die sich im Sprint knapp geschlagen geben musste, auf Platz drei. Beste Deutsche war Jessica Müller vom xc-ski.de Skimarathon Team auf Rang sechs. Auf Rang neun folgte ihre Teamkollegin Sigrun Hannes.

Deutscher Doppelsieg über die 20 Kilometer

Beim 20 Kilometer langen Dolomitenlauf sicherte sich Tobias Rath aus Bischofsheim den Sieg. Er siegte 19 Sekunden vor seinem deutschen Landsmann Toni Escher. Dritter wurde der Italiener Julia Brunner. Als bester Österreicher belegte der Ellmauer Armin Huber den zehnten Platz. Bei den Damen ging der Sieg ebenfalls nach Deutschland: Alexandra Svoboda siegte knapp vier Minuten vor der Italienerin Viviana Druidi. Dritte wurde mit Frederica Simeoni ebenfalls eine Läuferin aus Italien.

Thomas und Reithmayr gewinnen Klassik-Rennen

Bereits am Samstag wurden die Klassik-Rennen im Rahmen des Dolomitenlaufs ausgetragen. Über 42 Kilometer konnte sich bei den Herren Eric Thomas durchsetzen. Er gewann mit klarem Vorsprung vor dem Österreicher Thomas Steurer und dem Norweger Stein Joks. Bei den Damen ging es etwas knapper zu. Hier sicherte sich am Ende die Österreicherin Andrea Reithmayr den Sieg vor der Norwegerin Margrete Rossum Dyrhovd und Petra Tanner (Österreich). Die Kurzdistanzsiege über 20 Kilometer sicherten sich der Italiener Lukas Steinwandter und die Österreicherin Anna-Maria Milazzi.

Dolomitenlaufbilanz

Insgesamt kamen rund 1.500 LangläuferInnen aus 29 Nationen nach Osttirol, um die verschiedenen Bewerbe zu bestreiten. „Rund 80 Prozent aller Starter kommen aus dem Ausland, das bringt eine enorme touristische Wertschöpfung, da unsere Gäste mehrere Tage in Osttirol bleiben. Die letzten Tage waren für unser OK-Team sehr herausfordernd, aber wir hatten am Ende genug Schnee und sahen tolle Leistungen. Ganz nach dem Motto: Jeder ein Sieger über sich selbst“, analysiert OK-Chef Franz Theurl. Im nächsten Jahr wird der Dolomitensprint wieder ins Programm zurückkehren, sagt der TVB-Obmann: „Und das noch größer als je zuvor. 1980 haben wir den ersten Dolomitensprint organisiert. Es war damals der weltweit erste Sprint und mittlerweile ist diese Disziplin Olympisch. Wir werden Gespräche mit der FIS und dem ÖSV führen, um 2015 ein Sprintweltcuprennen in Lienz zu organisieren. Das wäre die perfekte Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.“ Und ein großes Ziel hat Franz Theurl für das nächste Jahr: „Der klassische Stil wird immer wichtiger – ganz nach dem Motto: Zurück zum Ursprung! Wir haben hier einige Konzepte im Tisch, um viel mehr Gäste und Teilnehmer für den Dolomitenlauf zu bekommen. Daran werden wir gleich morgen beginnen zu arbeiten.“