Dolomitenlauf: Spannende Rennen und französische Siege

Spitzengruppe beim Dolomitenlauf 2016 © Russolo/NordicFocus

Die Franzosen Aurelie Dabudyk und Bastien Poirrier haben sich zu den Siegern des 42. Dolomitenlaufes gekrönt, der zweiten Station des FIS Worldloppet Cups. Rund 1.500 Teilnehmer an drei Tagen waren in Osttirol unterwegs.

Totaler Triumph

Bei Sonnenschein und traumhaften Langlaufbedingungen entwickelte sich der 42. Dolomitenlauf zu einem richtigen Ausscheidungsrennen, wo vor allem die französischen und italienischen Läufer dominierten. Bis zur acht Kilometer Marke formierte sich eine rund 20 Mann große Führungsgruppe mit allen Top-Favoriten. Im Finale konnten sich schließlich sechs Läufer absetzen, die im Sprint den Sieg unter sich ausmachten. Dabei hatte der Franzose Bastien Poirrier die schnellsten Beine. „Die Loipe war super schnell, wie meine Skier auch. Das war mein größter Triumph heute und ich bin überglücklich. Das Finale mit der Sprintentscheidung war genau richtig für mich“, jubelte der schnelle Poirrier, der neue Führende im FIS Worldloppet Cup. Auf den zweiten Platz sprintete der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Sotchi Ivan Boiteux Perillat, Dritter wurde im Skating-Rennen Loic Guigonnet vor Benoit Chauvet, der in den letzten Jahren drei Mal Gesamtzweiter im FIS Worldloppet Cup wurde. Hinter Candide Pralong landeten die Italiener Alan Martinelli und der zweifache Olympiasieger Georgio di Centa auf den Rängen sechs und sieben. Bester Deutscher war Florian Hollandt auf Rang 16. Rennen der Damen dominierten die drei Favoritinnen: Aurelie Dabudyk, Antonella Confortola und Elisa Brocard. Bis zur 28 Kilometer Marke lagen die Drei gemeinsam in Führung, ehe sich die Französin Dabudyk, Auftaktsiegerin in Frankreich, absetzen konnte. Sie gewann schließlich 1:14 Minuten vor der Italienerin Brocard. Dritte mit 1:16 Minuten Rückstand wurde deren Landsfrau Confortola, Olympia-Medaillengewinnerin im Langlauf und WM-Medaillengewinnerin im Berglauf. Beste deutsche Starterin war Jessica Müller auf Rang sieben. Die Siege über die Kurzdistanz von 20 Kilometern gingen an den Österreicher Klaus Leitinger und die Norwegerin Britt Ingunn Nydal.

Trotz Schlafmangel zum Sieg

Der tschechische Klassikspezialist Stanislav Rezac gewann am Samstag erneut das „Dolomiten-Classicrace“ über 42 Kilometer. Er siegte vor dem lange dominierenden US-Amerikaner Andy Newell. Nachdem Newell bis zur Hälfte des Rennens in Führung lag, formierte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe. Ein Kilometer vor dem Ziel kam schließlich die entscheidende Attacke des überragenden Klassikläufers Stanislav Rezac. Der zweifache Gewinner des FIS Worldloppet Cup holte sich nach 2013 seinen nächsten Sieg beim „Dolomiten-Classicrace“. „Gestern bin ich noch bei einem Rennen gestartet und hatte nur drei Stunden Schlaf. Deshalb war ich in der ersten Rennhälfte ziemlich müde. Das Rennen war sehr schnell, die Loipen perfekt und für mich war es wieder ein traumhafter Sieg in Obertilliach“, freute sich Rezac. Newell erkämpfte sich noch Rang zwei, Dritter wurde der Italiener Mauro Brigadoi. Bei den Damen holte sich Valentina Shevchenko den Triumph beim „Dolomiten-Classicrace“. Sie siegte mit über fünf Minuten Vorsprung auf die Norwegerin Kristin Antonsen. Dritte wurde mit Britt Ingunn Nydal ebenfalls eine norwegische Läuferin. Beste Österreicherin wurde die Leogangerin Magdalena Maierhofer als Fünfte. Der Italiener Mirco Bertolini gewann die Kurzdistanz über 20 Kilometer vor Toni Escher und dem besten Österreicher Matthias Kuhn. Bei den Damen siegte die Italienerin Debora Roncari vor Elisabeth Schicho. Dritte wurde mit Viviana Druidi erneut eine Italienerin.

Überraschender Ausgang des Sprints

40 internationale Athleten starteten bereits am Freitag beim Dolomitensprint, der im Jahre 1979 gegründet wurde und damit der älteste Langlaufsprint der Welt ist. Vor tausenden Zuschauern kämpften sich die Läufer von den Vorläufen über das Viertel- und Halbfinale bis zum Finale der vier Besten. Je zwei Runden mit 350 Metern Länge am Lienzer Hauptplatz, gespickt mit einer sieben Meter hohen Rampe, einer abfallenden Steilkurve, einer Schanze und vor dem Zielsprint noch der entscheidenden Spitzkehre, mussten perfekt gemeistert werden. Nachdem im Finale der Österreicher Tobias Habenicht klar in Führung liegend über die letzte Schanze fiel und dem US-amerikanischen Favoriten Andy Newell beim Start der Stock brach, war der Weg frei für den 24-jährigen Italiener Mirco Bertolini. Bei seinem ersten Dolomitensprint holte er seinen ersten Sieg! Zweiter wurde sein Landsmann Emanuele Becchis.

Hier findet ihr alle Ergebnisse: Ergebnisse Dolomitenlauf Obertilliach (Österreich) 2016

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