Langlauf Weltcup: Therese Johaug feiert bei Ruka Triple 75. Weltcup Sieg

Tatiana Sorina (RUS), Therese Johaug (NOR), Ebba Andersson (SWE), (l-r) © Vianney THBAUT/NordicFocus

Im Handicaprennen über zehn Kilometer im freien Stil beim Langlauf Weltcup Auftakt in Ruka holte sich Therese Johaug erwartungsgemäß den Sieg beim Ruka Triple. Rang zwei ging an Tatiana Sorina vor Ebba Andersson und Frida Karlsson.

Johaug schließlich deutlich vorne

Therese Johaug (NOR) © Vianney THBAUT/NordicFocus

Therese Johaug lief ein einsames Rennen zu ihrem erneuten Triumph beim Ruka Triple. Zunächst versuchte die Verfolgergruppe durch Frida Karlssons Tempoarbeit noch den Abstand zu verkürzen, spätestens aber nach zwei von vier Runden konzentrierte sich die Gruppe auf den Kampf um Platz zwei. Johaug baute ihren Vorsprung dadurch in der zweiten Rennhälfte von 16 auf 47 Sekunden aus und freute sich, dass sie in Zukunft wieder in Gelb antreten kann: „Ich habe mich sehr gut gefühlt und die Ski waren auch gut. Ich habe einen sehr guten Job gemacht. Ich war schon gestern sehr glücklich mit dem ersten Platz. Schön, dass ich nun die Weltcup Führung übernommen habe. Das war wichtig, weil wir ja nicht wissen, wie viele Weltcups es geben wird.“ An die Verfolgergruppe hat sie überhaupt nicht gedacht: „Ich habe mich nur auf mich selber konzentriert. Zehn Kilometer Freistil ist eine meiner Lieblingsdisziplinen und da habe ich auch in der letzten Saison noch einen Sprung nach vorne gemacht. Es freut mich, nun wieder das altbekannte Trikot überstreifen zu können.“ Hinter ihr bildete sich eine siebenköpfige Verfolgergruppe, die zu Beginn der letzten Abfahrt durch einen Sturz auseinandergerissen wurde: Auslöser war offenbar Andersson, die mit Dahlqvist kollidierte und auch Svahn zu Fall brachte wie auch Natalia Nepryaeva. Außerdem attackierte Tatiana Sorina im letzten Anstieg und bewies damit, dass sie nach ihrer Schwangerschaft und Eheschließung mit Trainer Egor Sorin auch in der freien Technik absolut konkurrenzfähig ist. Im Zielsprint hatten die Schwedinnen keine Chance mehr, sie zu überholen, so dass die Russin Ebba Andersson, die im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen zuvor den Sturz vermieden hatte, und Frida Karlsson auf die weiteren Plätze verwies. Karlsson war im Ziel den Tränen nahe: „Das ist so eine langweilige Strecke, dass man am liebsten sterben möchte. Man kann nichts tun, weil es sofort in die lange Abfahrt geht. Auch wenn man stärker im Anstieg ist, das macht keinen Unterschied“, sagte sie im schwedischen Fernsehen. 

Starke Zeiten und Ärger nach Sturz

Rosie Brennan (USA), Frida Karlsson (SWE), (l-r) © Vianney THBAUT/NordicFocus

Rosie Brennan zeigte erneut eine erstklassige Leistung mit der dritten Laufzeit, lief an die Gruppe heran und sicherte sich einen starken fünften Platz im Ruka Triple. Die nur 151 Zentimeter kleine Helene Marie Fossesholm verbesserte sich von 15 auf 6 dank der zweitschnellsten Tageszeit, nur acht Zehntelsekunden langsamer als Johaug. Rang sieben, acht und zehn gingen an die Sturzopfer Linn Svahn und Maja Dahlqvist, Natalia Nepryaeva musste sich als Zehnte noch Kerttu Niskanen geschlagen geben. Linn Svahn verschwand nach dem unverschuldeten Sturz zunächst durch einen Hinterausgang aus dem Zielbereich, weil ein Reporter des Aftonbladet versucht hatte, ein Interview von ihr zu bekommen. „Versuch es gar nicht erst!“, rief sie wütend und enttäuscht. Später stand sie dann doch noch Rede und Antwort: „Ich glaube, die Trainer sollten uns erstmal beibringen, wie man läuft! Manche können das nämlich nicht! Wir haben vor dem Rennen besprochen, dass wir die weißen Anzüge respektieren wollen, aber das haben wir nur neun von zehn Kilometern geschafft.“ Laut Ebba Andersson war ihr „Fehler“ nicht der Beginn der Situation: „Ich meine, ich war an Platz zwei und eine der Schwedinnen, vielleicht Linn, ich weiß es aber nicht, ist auf mich aufgelaufen, so dass ich fast in die Russin gedrückt wurde und aus der Spur gehen musste. Fast wäre ich auch gestürzt. Ich denke, das war ziemlich unnötig. Danach hörte ich nur noch, dass hinter mir ein Sturz passierte. Aber was hätte ich sonst tun sollen? Sie hat absolut das Recht, sauer auf die Situation zu sein, aber nicht auf mich.“

Hennig 20., Carl stürzt schwer: Bänderverletzung

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Victoria Carl war zunächst gemeinsam mit Katharina Hennig, Nadine Fähndrich und anderen in einer Gruppe unterwegs, stürzte aber in der schnellen Abfahrt zum tiefsten Punkt gegen Ende der zweiten Runde schwer. „Sie ist in dieser schnellen Abfahrt gestürzt, schwer gestürzt. Nepryaeva ist da auch gestürzt, aber sie konnte sich wieder berappeln. Aber es ist natürlich eine extrem schwierige Abfahrt, man hat da fast 80, 90 km/h drauf. Wenn man den Ski verschneidet, dann sind da leider auch gleich die Bäume daneben. Es ist noch nicht sehr viel Schnee neben der Spur, das kann schon mal blöd ausgehen. Jetzt hoffen wir mal das Beste, dass es nicht schlimmer fehlt. Sie wurde mit dem Motorschlitten abgeholt, das heißt, sie konnte zumindest nicht gleich wieder aufstehen und weiterlaufen“, erzählte Peter Schlickenrieder. Später wurde bekannt, dass sie sich eine Bänderverletzung im rechten Knöchel zuzog. Schlickenrieder gab im Gespräch mit xc-ski.de vorsichtige Entwarnung: „Wir waren beim Röntgen, da ist nichts gebrochen. Wie stark die Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk ist, kann man aber erst feststellen nach 8-10 Tagen, wenn die Schwellung zurückgegangen ist und man sich das dann per bildgebenden Maßnahmen anschauen kann. Entwarnung erstmal, es ist stand heute nichts Gröberes, aber sie wird sicher ein paar Tage ausfallen.“ So war Katharina Hennig in ihrer schwächeren Technik ihres Zugpferdes beraubt und in der zweiten Rennhälfte auf sich allein gestellt. Dennoch machte sie ein gutes Rennen und musste sich im Zielsprint um Platz 18 nur zwei Athletinnen geschlagen geben und wurde 20. „Die beiden hätten schon noch gut zusammenarbeiten können, auch durch die Vici, die im Skaten stärker ist. Das hätte schon noch weiter nach vorne gehen können. Jetzt war sie allein. Sie hat ihre Sache gut gemacht, hat gekämpft. Das ist nicht ihre Spezialdisziplin, aber sie hat ein ambitioniertes Rennen gezeigt, sich viel vorne gezeigt und Führungsarbeit gemacht. Das ist genau das, was wir uns vorgenommen haben: Sie kämpfen, sie gehen engagiert rein und versuchen, das Beste rauszuholen. Von daher muss man absolut zufrieden mit der Katha“, so Schlickenrieder. Pia Fink kam als 30. noch in die Punkte und auch Sofie Krehl konnte sich einige Positionen auf Rang 36 verbessern. Nadine Herrmann km als 48. ins Ziel.

Stadlober mit achter Tageszeit auf 16

Jessie Diggins (USA), Teresa Stadlober (AUT), (l-r) © Modica/NordicFocus

Beste Mitteleuropäerin war aber erneut Teresa Stadlober, die sich in der zweiten Runde aus der Gruppe mit den Deutschen und Nadine Fähndrich löste und 40 Sekunden Vorsprung herauslief. Am Ende bedeutete das mit der achtschnellsten Zeit Platz 16, nachdem sie den Zielsprint gegen Jessie Diggins verlor. „Mit dem Rennen bin ich heute sehr zufrieden. Ich hatte das Glück mit Jessie Diggens zu laufen, wir drückten ziemlich aufs Tempo, sahen dann aber, dass wir keine weiteren Plätze gut machen konnten und liefen unser Rennen. So kam auch die gute Laufzeit zustande über die ich sehr glücklich bin“, meinte die Österreicherin. Nadine Fähndrich musste sich als beste Schweizerin Katharina Hennig und anderen Athletinnen geschlagen geben und belegte Platz 23. Laurien van der Graaff wurde 51. und Lisa Unterweger 57.

=> Endstand Ruka Triple
=> ‚Winner Of The Day‘

 

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