Marit Bjoergen feiert zweites Gold in Doppelverfolgung

Podium © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Marit Bjoergen hat über die 2×7,5 Kilometer lange Doppelverfolgung ihre zweite Goldmedaille im dritten Rennen der Olympischen Winterspiele gefeiert. Sie verwies Anna Haag und die Gesamtweltcup-Führende Justyna Kowalczyk auf die weiteren Medaillenplätze.

Ausreißversuch geglückt
Zweimal Gold, einmal Bronze – das ist die Ausbeute von Marit Bjoergen nach drei Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen von Vancouver im Whistler Olympic Parc. Die Norwegerin ist eindeutig die dominierende Frau dieser Spiele und ließ auch diesmal der Konkurrenz keine Chance. Sie dominierte den Wettkampf von Beginn an und kontrollierte fast über die gesamte Distanz das Tempo von der Spitze. Schon auf dem ersten Teilstück in der klassischen Lauftechnik setzten sich mit Saarinen, Kowalczyk, Bjoergen, Steira, Longa, Haag und Johaug sieben Athletinnen ab, die bis fast zum Schluss zusammenblieben. Kurz vor dem Skiwechsel hatte Mitfavoritin Charlotte Kalla einen kleinen „Auffahrunfall“ im Stadion erlebt und verlor so den Anschluss an diese Gruppe, den sie auch nicht wiederherstellen konnte. Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel startete Marit Bjoergen eine Attacke, der niemand folgen konnte. Schon früh konnte sich die 29-Jährige als zweifache Olympiasiegerin feiern lassen, während hinter ihr drei Konkurrentinnen um zwei Medaillen kämpfen. Anna Haag hatte am meisten zuzusetzen und sicherte sich Silber, während erst nach minutenlangem Auswerten des Zielfotos die Bronzemedaillen-Gewinnerin feststand: Justyna Kowalczyk. Kristin Steira ging leer aus. Etwa 30 Sekunden später erreichten die Verfolgerinnen jeweils mit kleinen Abständen das Ziel. Als Fünfte kam Aino Kaisa Saarinen vor Therese Johaug, Marianna Longa, Charlotte Kalla und Arianna Follis in die Wertung.


Ziel knapp verpasst – Sachenbacher etwas unzufrieden
Im Kampf um den vom DSV-Team angestrebten zehnten Platz musste sich Deutschlands aussichtsreichste Athletin Evi Sachenbacher-Stehle knapp der Lokalmatadorin Sara Renner geschlagen geben, nachdem die Schlussrunde nicht optimal gelaufen war: „Ich bin net so richtig zufrieden. Ich habe mich supergut gefühlt, aber auf der zweiten Skaktingrunde hatte ich eine Beinnummer unter dem Ski geklebt und als ich die weg hatte, war auch der Rhythmus weg“, erklärte sie. Dennoch zeigte sich Bundestrainer Jochen Behle sehr zufrieden mit Sachenbacher-Stehle. „Der Elfte ist in Ordnung. Von der Steffi und der Nici bin ich sehr zufrieden, die hat sich noch gut bekabbelt auf der Skatingrunde“, so Behle. Nicole Fessel hatte nach der Hälfte der Distanz schon aussichtslos zurückgelegen, hatte sich aber auf dem zweiten Teilstück noch bis auf Rang 22 vorgekämpft. Die Oberstdorferin Katrin Zeller hatte lange mit Sachenbacher-Stehle mitgehalten, hatte am Schluss aber noch eine Minute eingebüßt, so dass sie als 24. gewertet wurde. Steffi Böhler enttäuschte als 36. „Es war kein leichtes Rennen für die Mädels durch die Sonneneinstrahlung, die die Strecke auf der Skatingrunde aufgeweicht hat, aber die Ski waren wohl ganz gut“, schloss Behle.