Weltcup Lillehammer: Johannes Høsflot Klæbo setzt Siegeszug im Skiathlon fort

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo gewann den Skiathlon über 2×15 Kilometer in Lillehammer. Der Norweger sicherte sich in einer erneuten Machtdemonstration seinen fünften Weltcupsieg in Serie vor Martin Johnsrud Sundby und Hans Christer Holund.

Holund und Manificat sehr aktiv

Daniel Rickardsson (SWE), Simen Hegstad Krueger (NOR), Hans Christer Holund (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das Rennen über insgesamt 30 Kilometer entwickelte sich zu einem Ausscheidungsrennen. Großen Anteil hatten daran die Norweger, auch wenn große Namen wie Niklas Dyrhaug, Sjur Røthe, Chris Andre Jespersen und Didrik Tønseth unterwegs aufgaben und Petter Northug seinen Start gestern kurzfristig wegen Formschwäche absagte. Zunächst mischte Didrik Tønseth aber noch ganz vorn mit zusammen mit Hans Christer Holund und Alexey Chervotkin. Beim Skiwechsel, wo Tønseth bereits eine Minute zurücklag, waren noch 16 Athleten zusammen. Klæbo ließ sich auffällig viel zeit beim Wechsel und lief dann der Gruppe gemütlich hinterher, hatte die Kollegen aber schnell wieder eingeholt. In der zweiten Rennhälfte wurde das Tempo oft von einem bärenstarken Holund bestimmt sowie von Maurice Manificat, der vor allem im langen, steilen Anstieg das Kommando übernahm. Beim letzten Stadiondurchlauf waren noch acht Athleten zusammen, Sergey Ustiugov hatte zu diesem Zeitpunkt gerade den Anschluss verloren.

Klæbos Attacke im richtigen Moment

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Unmittelbar vor der letzten 3,75 Kilometer-Runde hatte es eine schwierige Situation für den späteren Sieger Johannes Høsflot Klæbo gegeben: In der 180 Grad-Kurve vor dem letzten Anstieg vor dem Station hatten einige Athleten nicht die Ideallinie gefunden und in der Folge hatte Klæbo Probleme mit seiner Stockschlaufe. Noch im Stadion fummelte er an der linken Schlaufe herum, nach Lösung des Problems setzte er sich kurz darauf aber an die Spitze und verschärfte das Tempo mit Holund und dem bisher sehr unauffälligen Martin Johnsrud Sundby dahinter, gefolgt von Chervotkin, Manificat, Alex Harvey, Simen Hegstad Krüger und Iivo Niskanen im langen Anstieg. Im oberen Teil des Berges attackierte plötzlich Sundby und Klæbo konnte das Tempo nicht mitgehen. Sein Teamkollege lief ein paar Sekunden Vorsprung heraus, während Klæbo sich mit Holund im Kampf um Platz zwei zusammentat. Klæbo griff in der 180 Grad-Kurve innen Holund an und ließ seinen Landsmann stehen. Bis zum Gipfel des aus dem Sprint bekannten Anstiegs hatte er auch Sundby eingeholt und zog in der Abfahrt aus dem Windschatten heraus vorbei. Er holte sich sehr ausgebufft seinen nächsten Sieg, nachdem er im Laufe des Rennens viel taktiert, sich selten vorn gezeigt hatte und offenbar auch mehr mit Problemen kämpfte. Im Ziel brach er erschöpft zusammen. „Ich gebe nicht auf. Ich dachte, wenn die Lücke nicht größer wird, dann ich mich vielleicht in der Abfahrt erholen. An der Welle im Stadion sah ich, dass ich das Rennen gewinnen würde. Ich hatte auch tolle Ski“, sagte er. Martin Johnsrud Sundby wurde Zweiter vor Hans Christer Holund und Simen Hegstad Krüger, der aus der Gruppe heraus einen Vierfach-Erfolg für Norwegen klar machte. Maurice Manificat wurde Fünfter vor Alex Harvey und Iivo Niskanen. Die Russen Alexey Chervotkin, Sergey Ustiugov und Alexander Bolshunov belegten die Plätze acht bis zehn.

Lucas Bögl überzeugt als 21.

Sjur Roethe (NOR), Lucas Boegl (GER), Bjoernestad Sindre Skar (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Lucas Bögl lieferte als 21. mit etwas mehr als drei Minuten Rückstand ein sehr gutes Rennen ab. Zwar verlor er am Ende noch einige Sekunden auf einen Teil seiner Gruppe, hielt sich aber während eines Großteils des Rennen in der Gruppe zwischen Platz 18 und 23 auf. Beim Skiwechsel hatte er knapp über eine Minute Rückstand aufgewiesen und auf Rang 25 gelegen. „Es ist eine wahnsinnig harte Strecke. Da verliert man schnell Zeit. Ich habe leider klassisch nicht ganz mithalten können. Im Skaten hatte ich dann eine gute Gruppe und wir haben uns dann gut verkauft. Ich denke, die Platzierung ist für meinen Einstieg im Weltcup dieses Jahr in Ordnung. Am Rückstand arbeiten wir noch dran“, sagte er. Andreas Katz holte als 30. ebenfalls noch einen Weltcuppunkt. Er verlor auf den letzten zwei Runden noch deutlich an Boden, zuvor hatte er noch auf Zwischenrang 24 gelegen. „Es ist okay. Alle versuchen am Anfang Gas zu geben und Positionen gutzumachen. Und wenn man dann in der letzten Startreihe steht, obwohl es hier sehr, sehr breit ist, tut man sich schwer, da vorbeizukommen und ich musste mich erstmal hinten einreihen“, meinte der Schwarzwälder. Jonas Dobler beendete das Rennen als 41. noch vor Thomas Bing, der die erste Hälfte des klassischen Abschnitts sehr gut angegangen war, aber dann weit zurückfiel. Er kam über Platz 50 nicht hinaus.

=> Ergebnis 2×15 Kilometer Skiathlon Herren

=> Reaktionen zum Skiathlon: „Habe noch nie einen so kompletten Läufer gesehen!“

 

Bildergalerie