Sigrun Hannes und Jiri Rocarek gewinnen Koasalauf

Sieger Herren © Marco Felgenhauer

Der 43. Internationale Tiroler Koasalauf kürte auch dieses Jahr wieder seine besten Langläufer mit Lorbeerkränzen. Ein Wochenende, wie man es sich schöner nicht ausmalen könnte: Sonnenschein am Samstag und Pulverschnee am Sonntag. 1.900 Teilnehmer aus 25 Nationen kamen zum diesjährigen Koasalauf über 28 und 50 Kilometer Klassisch und Skating.

Zweiter Doppelsieg in Folge für Tscheche Jiri Rocarek

Seinen Sieg über 28 Kilometer Klassisch vom Vortag toppte der Tscheche Jiri Rocarek mit dem Sieg über 50 Kilometer Skating. Damit wiederholte er seine Top-Platzierung aus dem Jahr 2013. Platz zwei ging an den Österreicher Fabian Kattnig, der erstmals die 50 Kilometer Distanz gelaufen war. Der Koasalauf-Experte Norbert Ganner (Österreich) war bei winterlichen Verhältnissen auch mit seinem dritten Platz sehr zufrieden. Ein Debüt feierte Sigrun Hannes vom xc-ski.de Skimarathon Team, die sich den Sieg über die 50 Kilometer Skating bei den Damen holte und damit den bislang größten Erfolg ihrer Karriere feiern durfte. Rang zwei und drei gingen an die Russin Liudmila Uzick und die Österreicherin Kathrin Ritzer.

Dreifachsieg für die österreichischen Herren

ÖSV-Kaderathlet Bernhard Tritscher holte sich mit einer Zeit von 1:29:38,46 den Sieg über 28 Kilometer Skating, die letzte Vorbereitung für die Weltmeisterschaften in drei Wochen. „Wir haben uns während dem ganzen Rennen viel abgewechselt und uns zu dritt auf den Zielsprint vorbereitet, den ich zum Glück für mich entscheiden konnte“, beschrieb Bernhard Tritscher das Rennen. Seine Verfolger Clemens Blaßnig (Österreich) und Max Hauke, Teamkollege aus dem Österreichischen Nationalteam, ließ er nur wenige Sekunden hinter sich. Trotz der winterlichen Bedingungen war auch Max Hauke begeistert: „Die Spur war sehr weich und es ist ein richtig hartes Rennen geworden. Die ideale Vorbereitung für die nächsten Weltcuprennen, bei denen ich hoffentlich ein paar Punkte mitnehme.“ Was den österreichischen Herren gelang, wiederholten die deutschen Damen: Deutscher Dreifachsieg! Elisabeth Schicho platzierte sich vor Lisa Scheufle und Nicole Tröger. Für die beiden Erstplatzierten war es ein Debüt, da sie sonst auf Sprint und kürzere Strecke spezialisiert sind.

Harter Kampf im Klassik-Rennen

Bereits zum achten Mal holte der Österreicher Christian Baldauf den Lorbeerkranz über die Distanz von 50 Kilometer Klassik mit einer Zeit von 2:15:22,75 nach Vorarlberg. Von Beginn an lieferte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Zweitplatzierten, Martin Sutter. „Die ganze Runde war spannend. Wir haben uns nichts geschenkt“, freute sich der glückliche Sieger, dieses Rennen für sich entschieden zu haben. „Christian hat von Anfang an aufs Tempo gedrückt. Es war ein Kampf bis auf die Zielgerade“, bestätigte auch der Zweitplatzierte. Bei den Damen dominierte die Tschechin Adela Boudikova mit einer Zeit von 2:36:40,22 vor der Österreicherin Petra Tanner. „Für mich war es ein Trainingslauf, den ich einfach nur genossen habe, auch wegen dem strahlenden Wetter. Ich bin heute zum dritten Mal hier und werde wieder kommen“, freute sich die Loipenkaiserin. Rund eine Stunde vorher kamen die Starter der 28 Kilometer-Distanz Klassisch ins Ziel. Zum Sieger kürte sich zum zweiten Mal in Folge der Tscheche Jiri Rocarek mit einer Zeit von 1:17:38,84. Damit unterbot er seine letzte Siegerzeit um sieben Minuten. Bei den Damen holte Alexandra Svoboda den Sieg bei perfekten Loipenbedingungen nach Bayern. Sieger war auch der 80-Jährige Franz Puckl, der bei allen Koasaläufen gestartet ist und mit einer Zeit von vier Stunden und fünf Minuten in Begleitung seines Sohnes ins Ziel kam. „Mein Vater hat mich zum Langlaufsport gebracht, mich angefeuert und begleitet. Jetzt kann ich ihm etwas zurückgeben“, freute sich sein Sohn Franz Puckl Junor, der den Koasalauf selbst schon einmal gewonnen hat.

Vielerlei Gründe für Teilnahme

Das Starterfeld war bunt gemischt, beim ältesten Volkslauf Österreichs. Auch Exoten aus Australien, Neuseeland, Griechenland und Kanada waren am Start. Es war ein Messen zwischen Volkslanglaufathleten, die sich für den Vasalauf in Schweden qualifizieren wollten und einigen ÖSV Kaderläufern, die den Koasalauf als letzte Vorbereitung auf die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Falun (Schweden) nutzten. Andere wollten einen Stempel für die internationale Rennserie Euroloppet sammeln. Die Gründe für den Start waren vielfältig, das Ziel war bei jedem dasselbe: Sich zum Loipenkaiser/zur Loipenkaiserin beim Koasalauf zu küren. 340 freiwillige Helfer waren mit der Präparierung und dem reibungslosen Ablauf des Rennens beschäftigt.