Langlauf Weltcup Otepää: Martin Johnsrud Sundby nicht zu schlagen

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Modica/NordicFocus

Ähnlich souverän wie zuvor bei den Damen setzte sich Martin Johnsrud Sundby über 15 Kilometer im klassischen Stil bei den Herren durch. Zweiter wurde Iivo Niskanen vor Hans Christer Holund.

Extrem spannendes Rennen hinter Sundby

Iivo Niskanen (FIN), Martin Johnsrud Sundby (NOR), Hans Christer Holund (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Martin Johnsrud Sundby war nach 15 Kilometern der überlegene Athlet im heutigen Rennen. Der Norweger ging den Wettkampf bei ganz schlechten Bedingungen mit Regen und starkem Wind schnell an und obwohl Iivo Niskanen im zweiten Teil der ersten Runde ordentlich aufdrehte und ihm sehr nah kam, schlug er weiter ein hohes Tempo an. „Heute war ein schwieriges Rennen. Aber ich hatte unglaublich gute Ski. Ich musste für eine hohe Geschwindigkeit sorgen bei diesem Schnee und ständigen Positionswechseln. Innerlich war ich eher auf ein 18 km Rennen eingestellt“, meinte der Norweger. Im Ziel trennten ihn 37 Sekunden von dem Zweitplatzierten aus Finnland, der auf der dritten Runde gegenüber der Konkurrenz zunächst wieder etwas Boden gutmachte, obwohl sein Laufstil nicht mehr gut aussah – dann musste der Finne auf dem Weg ins Stadion aber doch noch Tribut zollen. „Es war eine schöne Athmosphäre hier in Otepää. Die Zuschauer haben uns stark angefeuert. Ich hatte gute Ski. Ich muss mich noch weiter verbessern, um für die Weltmeisterschaften bereit zu sein. Die ersten drei Kilometer waren OK, dann war es ein Laufen wie auf Klebstoff. Es waren sehr harte 15 km“, erklärte Niskanen. Dennoch reichte es für Hans Christer Holund nicht mehr, um den Finnen noch abzufangen. Er konnte sich nach guter Renneinteilung aber über den dritten Platz vor seinem Teamkollegen Niklas Dyrhaug freuen. „Der dritte Platz bedeutet mir eine Menge. Ich hatte ein schwieriges letztes Jahr mit meiner Schulterverletzung. Im Ziel konnte ich nicht glauben, dass ich Dritter bin. Das war der härteste 15er, den ich je gelaufen bin. Die Strecke war sehr schwer und die Bedingungen haben sie noch schwerer gemacht“, sagte Holund. Rang fünf ging überrraschend noch an Matti Heikkinen, der nach fünf Kilometern nur 36. war. Kurz darauf wurde er von dem eine Minute später gestarteten Sundby aufgelaufen, an den er sich bis zum Ende des Rennens ranhängte. Der Norweger pilotierte ihn in seinem Windschatten bis in die Top10. Auf den letzten Kilometer musste Heikkinen dann an der Spitze doch noch selbst arbeiten – möglicherweise damit Sundbys Teamkollege Holund seinen Podestplatz nicht noch verlor. Beide trennten im Ziel neun Sekunden. Alexey Poltoranin wurde mit etwas mehr als einer Minute Rückstand guter Sechster, nachdem er sich zuvor nur in Ulricehamn und Falun im Weltcup hatte blicken lassen. Siebter wurde Alexander Bessmerthnykh, der mit einem Sturz zu Beginn der Zielgeraden noch mindestens einen Platz verschenkte. Sjur Røthe belegte den achten Platz gefolgt von Didrik Tønseth und Maurice Manificat.

Starker Baumann auf Platz elf – Dobler überzeugt als 21.

Jonas Dobler (GER) © Modica/NordicFocus

Mit einer ganz starke Leistung empfahl sich Jonas Baumann nachdrücklich für Starts im Schweizer WM-Team und sprang für seine verletzten Kollegen Dario Cologna (Startverzicht wegen Rücken- und Wadenproblemen) und Roman Schaad (Bandscheibenvorfall) in die Bresche. Der 26-Jährige konnte sein Tempo bis zum Ende durchziehen und sich am Ende über Platz elf freuen. Aus deutscher Sicht gab es einen Lichtblick durch Jonas Dobler, der sich heute noch für eine Nachnominierung fürs deutsche WM-Team empfehlen musste. Nach vielen Krankheiten im Laufe des Winters konnte er sich mit einem guten Ergebnis zurückmelden und als bester Deutscher den zufriedenstellenden 21. Platz belegen. Florian Notz und Sebastian Eisenlauer kamen als 30. und 31. ins Ziel. „32. im Sprint und 31. über 15km KT ist nicht unbedingt das, was ich mir unmittelbar vor der WM gewünscht habe. Ein paar Tage bleiben noch um die letzten Reserven zu finden und zu aktivieren“, sagte Sebastian Eisenlauer. Während Dobler und Eisenlauer ein relativ konstantes Tempo anschlugen, ging Florian Notz gewohnt langsam an und schob sich dann von Platz 50 nach 2,5 Kilometern immer weiter nach vorn. Thomas Bing belegte Platz 35. Hannes Dotzler nutzte kurzfristig den Startplatz von Tim Tscharnke und kam als 41 ins Ziel.

 

=> Ergebnis 15 Kilometer KT Herren

=> Reaktionen aus Otepää: “Der schwerste 15er, den ich je gelaufen bin!”

 

Bildergalerie