Nordische Kombination: Silber für Nathalie Armbruster

Die strahlenden Siegerinnen: Nathalie Armbruster (GER), Gyda Westvold Hansen (NOR), Haruka Kasai (JPN), (l-r)
Die strahlenden Siegerinnen: Nathalie Armbruster (GER), Gyda Westvold Hansen (NOR), Haruka Kasai (JPN), (l-r) © Sandra Volk

Gyda Westvold Hansen ist die erste Weltmeisterin der Nordischen Kombination in Planica (SLO). Im Einzelwettkampf der Damen bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft gewann Nathalie Armbruster (Kniebis) die Silbermedaille. Bronze ging an Haruka Kasai (JPN).

Armbruster mit weitestem Sprung

Nathalie Armbruster (GER) führt nach ihrem Sprung.
Nathalie Armbruster (GER) führt nach ihrem Sprung. © Sandra Volk

Titelverteidigerin Hansen sprang gegenüber der Konkurrenz mit zwei Luken weniger Anlauf und hatte zudem nicht die besten Windverhältnisse. 15,4 Kompensationspunkte brachten sie trotz „nur“ 91 Metern in Führung. Ganze sieben Meter weiter sprang die Schwarzwälderin Nathalie Armbruster, die mit 98 Metern bei Aufwind den weitesten Sprung des Tages zeigte. Lediglich 20 Sekunden betrug ihr Rückstand auf die Norwegerin. Auf den Rängen drei und vier platzierten sich die Zwillingsschwestern Haruka und Yuna Kasai mit 28 respektive 30 Sekunden Rückstand auf Hansen. Ebenfalls 30 Sekunden nahm Junioren-Weltmeisterin Annika Sieff (ITA) mit in die Loipe. Auf Rang sechs dann bereits Svenja Würth (Baiersbronn). Annalena Slamik (AUT) wurde zwischenzeitliche Achte punkt- und zeitgleich mit Maria Gerboth (GER), Jenny Nowak wurde Zehnte (+ 1:08min). Nur zwei Sekunden hinter Nowak sprang Ida Marie Hagen (NOR) auf Rang elf. Als beste Läuferin des Feldes war für sie durchaus eine Medaille im Bereich des Möglichen. Lisa Hirner (AUT) wurde 12., Claudia Purker (AUT) 14.

Zweiter WM-Titel für Hansen

Gyda Westvold Hansen (NOR) feiert ihren zweiten WM-Titel.
Gyda Westvold Hansen (NOR) feiert ihren zweiten WM-Titel. © Sandra Volk

Im Langlaufrennen wurde es der erwartete Start-Ziel-Sieg für Hansen, und das trotz eines Sturzes in der ersten Runde. Im extrem weichen und tiefen Schnee – im Gegensatz zum Langlaufrennen am Vortag wurde vor dem kombinationswettkampf nicht gesalzen – kam sie zu Fall. „Ich erinnere mich gar nicht, was passiert ist. Auf einmal lag ich im Schnee. Danach habe ich das Beste daraus gemacht“, berichtete sie anschließend. Die Norwegerin sicherte sich damit nach Oberstdorf ihren zweiten WM-Titel. „Es war in diesem Jahr schwieriger als in Oberstdorf. Insbesondere die letzten Tage waren recht hart mit all dem Druck. Ich bin froh, dass ich ein gutes Rennen zeigen konnte“, so die Weltmeisterin.

Armbruster kämpft sich zurück

Nathalie Armbruster (GER) geht im Stadion wieder an Ida Marie Hagen (NOR) (l-r) vorbei.
Nathalie Armbruster (GER) geht im Stadion wieder an Ida Marie Hagen (NOR) (l-r) vorbei. © Sandra Volk

Ida Hagen startete von Rang elf ein furioses Rennen. Bereits nach einer Runde hatte sie sich bis zu Armbruster nach vorne gekämpft. Bei 3,7 Kilometern hatte sie der Deutschen sogar fünf Sekunden abgenommen. Doch beim Einlauf ins Stadion in der letzten Runde kämpfte sich Armbruster zurück. Vor der Zuschauertribüne ging sie wieder an Hagen vorbei, die schließlich auch Haruka Kasai passieren lassen musste und auf Rang vier ins Ziel kam. Armbruster ließ sich Rang zwei nicht nehmen. Haruka Kasai als Dritte kam in dieser Saison erstmals aufs Podium: „Im Weltcup hatte ich in diesem Winter noch keine Podiumsplatzierung. Aber bei der Universiade habe ich es geschafft, das hat mir heute geholfen“, so die Japanerin. Hinter Hagen kam Yuna Kasai als Fünfte ins Ziel, gefolgt von Sieff, Anju Nakamura (JPN), Marte Leinan Lund (NOR), Maria Gerboth (GER) auf Rang neun und Lisa Hirner (AUT) auf Rang zehn.

Energieleistung am letzten Anstieg

Nathalie Armbruster (GER) wird Zweite bei der Weltmeisterschaft in Planica.
Nathalie Armbruster (GER) wird Zweite bei der Weltmeisterschaft in Planica. © Thibaut/NordicFocus

„Ich habe mich in der ersten Runde nicht so gut gefühlt. Ich wollte auch bewusst nicht zu schnell angehen, um am Ende genug Kraft zu haben. Am letzten Anstieg habe ich mir dann gedacht, ‚Nathalie, jetzt musst du alles geben.‘ Ich weiß auch nicht, wo die Energie am Ende herkam,“ sagte die strahlende Zweite. Für Armbuster ist es der bislang größte Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Die 17-Jährige bestreitet ihre erste volle Weltcupsaison. „Vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich bei meiner ersten Weltmeisterschaft auf dem Podium stehen würde. Jetzt freue ich mich auf dem Mixed Team-Event. Es macht so viel Spaß, mit dem Team zu starten. Der Druck ist weg, es wird viel Spaß sein“, blickt die Schwarzwälderin voraus. Jenny Nowak dagegen war am Ende über Rang elf enttäuscht. Würth wurde 13., Slamik 14., Purker beendete das Rennen als 16.

Zwischenstand SprungEndergebnis

Medaillenspiegel

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