Biathlon Weltcup Kontiolahti: Arnd Peiffer Zweiter beim 10. Sieg von Tarjei Bø

Arnd Peiffer (GER), Tarjei Boe (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Arnd Peiffer holte im Sprint beim zweiten Biathlon Weltcup in Kontiolahti das zweite Podium für die DSV-Skijäger. Der Sieg ging an Tarjei Bø, dessen Bruder Johannes wurde diesmal Dritter.

Diesmal Tarjei Bø mit perfektem Rennen

Tarjei Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Die Bedingungen in Kontiolahti sind nach wie vor schlecht. „Wie eine Eisplatte, auf der sehr viel Zucker ausgegossen wurde und diesen Zucker schieben wir einfach nur weg“, beschrieb Maren Hammerschmidt die Verhältnisse nach dem ersten Weltcup. Auch diesmal war die Strecke wieder schnell sehr tief, so dass das Laufen wieder viel Kraft kostete. Topfavorit Johannes Thingnes Bø startete mit früher Startnummer und einer Strafrunde liegend in das heutige Rennen, was normalerweise kein Problem für ihn ist. Diesmal zeigte er sich aber läuferisch nicht so stark wie gewohnt, so dass er über Rang drei nicht hinaus kam. Sein älterer Bruder Tarjei Bø war diesmal sogar einige Sekunden schneller und schoss zudem perfekt, so dass ihm sein zehnter Weltcupsieg nicht zu nehmen war. Nach der leichten Enttäuschung am letzten Wochenende konnte der Norweger diesmal sehr zufrieden sein: „Das ist Biathlon. Das ist ein schwerer Sport. Ich bin jetzt 32 Jahre, aber die Fehler wie letzte Woche mache ich noch immer. In den letzten fünf Jahren haben Johannes und Martin Fourcade ein neues Niveau gemacht und wenn die gut schießen, sehen die anderen schlecht aus“, erklärte er auf Deutsch.

Peiffer: „Schießstand war oberste Priorität“

Arnd Peiffer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Aus deutscher Sicht erwischte Arnd Peiffer diesmal den besten Start in das zweite Weltcup Wochenende. Dank seines perfekten Schießens trotz neuem Schaft an der Waffe konnte er sich nach missglücktem Auftakt über seinen ersten Podestplatz in diesem Winter freuen. „Die letzten zehn Tage bin ich bei meinem neuen Schaft angekommen, habe mich auch im Trockentraining wohlgefühlt. Den letzten Schaft habe ich zehn Jahre genutzt, aber nun habe ich mir in meinen alten Tagen noch einmal einen neuen machen lassen“, meinte er. Die Grundlage für seinen zweiten Platz legte er durch sein ruhiges erstes Schießen und konnte das beim Stehendschießen eine höhere Geschwindigkeit riskieren. „Ich wusste, dass ich am Anfang gut dabei war, war aber fast zu aggressiv angegangen. Ich bin froh, dass ich heute beim Schießstand besser durchgekommen bin, das war meine oberste Priorität“, sagte der gebürtiger Oberharzer, der zeitweise sogar Johannes Bø noch Zeit abnehmen konnte: „Wenn überhaupt ist Johannes auf der letzten Runde zu schlagen und ich wusste, dass ich zumindest bis zur Zwischenzeit noch etwas ausbauen konnte und das hat mich ein bisschen beflügelt.“ Im Ziel trennten den 32-Jährigen 13 Sekunden von Tarjei und 16 Sekunden von Johannes.

Weger starker Vierter

Benjamin Weger (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Auch der Schweizer Benjamin Weger konnte beim ersten Kontiolahti Wochenende noch nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen, dafür kam er heute umso besser zurecht. Der 31-Jährige schoss ebenfalls tadellos und sicherte sich den sehr guten vierten Rang, was eine perfekte Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen bedeutet. Mit der vorletzten Startnummer und fehlerfreiem Schießen stürmte der Norweger Erlend Bjøntegaard noch in die Top5, ob sich seine Schießleistung durch die Unterstützung seines Mentalcoaches nachhaltig gebessert hat, wird sich erst zeigen müssen. Jakov Fak konnte mit seinem sechsten Platz bei Null-Fehler-Schießen an seine Leistungen der ersten Woche anknüpfen und zeigt sich in besserer Form als seit Jahren. Johannes Dale und Benedikt Doll trennten im Ziel auf den Plätzen sieben und acht nur 0,1 Sekunden. Die Schweden schienen wie schon in der letzten Woche bei den schwierigen Bedingungen in Kontiolahti wieder perfektes Material zu haben, was Martin Ponsiluoma trotz seiner drei Strafrunden zu einen guten neunten Platz nutzen konnte.

Doll und Lesser auch in Top20

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Dass Benedikt Doll nach den Rängen 29 und 32 am letzten Wochenende mit dem heutigen Top10 Ergebnis ein Stein vom Herzen fiel, war dem Schwarzwälder klar anzumerken: „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass es für Top Platz gereicht hat. Es fing wieder komisch an, das Gefühl, es läuft nicht richtig. Aber ich bin dann im Schießen gut reingekommen und habe mich nach vorne katapultiert“, freute er sich trotz einer Strafrunde nach dem ersten Schießen. Erik Lesser haderte dagegen mit seiner Leistung, die letztlich Platz 16 bedeutete: „Die Platzierung mutet besser an als mein Rennen selber. Die zwei Fehler stehend sind inakzeptabel. Vor dem Stehendschießen ich wollte das Loch zu Benni zulaufen, das hat mir vielleicht etwas das Genick gebrochen. Das Selbstvertrauen von letzter Woche ist dahin.“ Direkt hinter ihm belegte Felix Leitner als bester Österreicher Platz 17 mit fehlerfreiem Schießen. Roman Rees und Johannes Kühn holten als 27. und 28. mit einem beziehungsweise zwei Fehlschüssen einige Weltcuppunkte. Der schnelle Läufer Kühn ist nach einer Bänderverletzung vor acht Wochen immer noch etwas eingeschränkt mit seinem getapten Fuß, der nach Abklingen der Schwellung aber inzwischen zumindest wieder in seinem eigenen Laufschuh passt. Auch Lucas Fratzscher schaffte als 54. mit zwei Strafrunden noch den Sprung in das Verfolgungsrennen.

=> Ergebnis 10km Sprint Herren

 

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