Biathlon Weltcup Kontiolahti: Hanna Öberg gewinnt auch zweiten Sprint

Hanna Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Hanna Öberg holte sich beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti den zweiten Sprintsieg in dieser Saison gefolgt von Anaïs Chevalier-Bouchet und ihrer Schwester Elvira Öberg. Denise Herrmann wurde Fünfte.

Schwestern teilen erstmals Podium

Hanna Oeberg (SWE), Elvira Oeberg (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nachdem zuvor die Bø-Brüder gemeinsam auf dem Podium standen, schafften es diesmal Hanna und Elvira Öberg: Hanna schoss fehlerfrei, ihre 21-jährige Schwester musste sogar in die Strafrunde. Hanna Öberg gewann bereits ihren zweiten Sprint in dieser Saison, schneller war diesmal aber sogar ihre kleine Schwester, die nur knapp langsamer war als Marte Olsbu Røiseland. „Elvira ist sehr stark“, sagte die Ältere. „Sie war schon den ganzen Sommer so stark. Wir kämpfen jeden Tag gegeneinander, wir sind fast auf einem Level. Sie geht ihren Weg. Aber etwas überraschend ist es schon, dass wir alle so gute Ergebnisse haben, Männer und Frauen. Aber auch wir Frauen waren schon im letzten Jahr sehr stark und haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Dieser Konkurrenzkampf im Team bringt uns weiter.“ Dieser Meinung ist auch Johannes Lukas, der deutsche Cheftrainer der Schweden, der seine Damen aber auch vor dem Abheben warnte: „Wir haben gestern gesagt, wir müssen wieder landen. Wir sind gestern quasi ums Buffet rumgeflogen und wir wollten heute realistisch gute Ergebnisse abliefern.“ Einen Grund für die starke Mannschaftsleistung hat er auch parat: „Ich denke, es ist das zentrierte Training in Östersund. Da ist jedes Intervalltraining Kampf von Anfang an, die pushen sich täglich.“

Chevalier Zweite nach Babyjahr

Anais Chevalier-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Ebenfalls eine sehr überzeugende Leistung lieferte Anaïs Chevalier-Bouchet ab, die sich nach Platz neun und 12 in der letzten Woche nun mit ihrem ersten Podestplatz, weniger als zehn Sekunden hinter Hanna Öberg, aus der Babypause zurückmeldete. Wegen ihres fehlerfreien Schießens konnte sie sich vor Elvira Öberg behaupten, während Marte Olsbu Røiseland wegen ihres Fehlschusses hinter die junge Schwedin auf Platz vier zurückfiel. Denise Herrmann, Marketa Davidova und die in dieser Saison deutlich verbesserte Dzinara Alimbekeva belegten nach jeweils einer Strafrunde die Plätze fünf bis sieben. Tiril Eckhoff kam mit hoher Startnummer trotz ihrer zwei Strafrunden nach dem Stehendschießen noch auf Rang acht vor der fehlerfreien Valj Semerenko sowie Svetlana Mironova mit einem Fehlschuss.

Herrmann nicht ganz zufrieden

Denise Herrmann (GER) © Manzoni/NordicFocus

Denise Herrmann wurde im zweiten Saisonsprint mit einer Strafrunde Fünfte und war mit ihrer Lauf- und Schießleistung nicht zufrieden. Allerdings vermutet sie bei den Schwedinnen auch wieder einen exzellenten Ski als Grund für die schnellen Laufzeiten: „Die Schwedinnen sind schon richtig gut in Schuss, aber ich bin sehr offensiv ins Rennen gegangen. Dafür, dass es fast nur bergab geht, ist es verwunderlich, dass ich da sieben Sekunden verloren habe. Hoffen wir mal, die Saison ist ja noch lang, dass wir ihnen die eine oder andere Sekunde noch abknapsen. Die Schweden haben wahrscheinlich richtige Raketen unter den Füßen, da müssen wir nochmal mit den Technikern schauen.“ Mit ihrer eigenen Arbeit am Schießstand haderte sie aber auch etwas: „Aber man muss auch den letzten Schuss nachhalten, da muss ich selber dran arbeiten. Ich versuche, etwas schneller zu agieren, aber gerade hier aus dem Anstieg raus, da hatte ich noch Bewegung auf der Waffe und bin etwas langsamer angefangen.“ Angriffslustig blickt sie auf die kommende Verfolgung und auf die Staffel, jeweils gegen die starken Schwedinnen: „Konkurrenzkampf in der Verfolgung ist immer Motivation und wir wollen auch in der Staffel angreifen, aber um ein Top Rennen abzuliefern, muss auch alles passen.“

Preuß: „Stehendschießen wird immer robotermäßiger“

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Franziska Preuß zeigte sich mit ihrer läuferischen Leistung in dieser Saison weiter sehr zufrieden, dafür hapert es aber noch am Schießstand. Heute verfehlte sie stehend gleich den ersten Schuss, traf die nächsten drei und setzte vor dem letzten Schuss noch einmal ab – aber es half nichts… „Läuferisch merke ich schon die ganzen Tage, dass es passt. Ich habe versucht, an der Herangehensweise am Schießen etwas zu ändern, aber stehend hat es wieder nicht geklappt. Ich kann es nicht ändern, aber das ärgert mich schon voll. Zumindest klappt es im Laufen gut. Aber ich komme gar nicht in meinen Rhythmus beim Stehendschießen und je mehr ich es versuche, umso robotermäßiger wird es. Leider hat es nicht hingehauen, aber ich bleibe dran, dass ich irgendwann den Schalter wieder umlege.“ Für sie blieb am Ende Rang 16 mit ihren zwei Strafrunden, mit einer Laufzeit, die nur fünf Sekunden langsamer war als Denise Herrmann heute. Julia Schwaiger wurde als beste Österreicherin starke Zwölfte, was das zweitbeste Ergebnis ihrer Karriere bedeutet. Auch Dunja Zdouc scheinen die Strecken in Kontiolahti zu liegen, vier ihrer fünf besten Karriereresultate erreichte sie in den finnischen Wäldern. Heute wurde sie gute 17.

Hinz und Hammerschmidt läuferisch weit zurück

Maren Hammerschmidt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Während Franziska Preuß mit ihrer Leistung am Schießstand nicht zufrieden ist, ist es bei Vanessa Hinz genau anders herum: Die Bayerin konnte heute erneut in der Loipe nicht überzeugen und wurde mit nur einem Fehlschuss nur 33. Mit demselben Schießergebnis sammelte Janina Hettich als 39. gerade noch zwei Weltcuppunkte. Das gelang Maren Hammerschmidt diesmal nicht. Sie kam nach zwei Strafrunden über Rang 49 nicht hinaus. „Heute war Laufen und Schießen nur durchschnittlich“, meinte sie selbstkritisch. „Ich habe heute nicht die guten Beine gehabt und auch am Schießstand habe ich jeweils einen Fehler gemacht. Damit kann ich nicht zufrieden sein. Ich bin nicht gut über den Ski drübergerutscht und es gibt auch ein paar Streckenabschnitte, mit denen ich immer noch nicht zurechtkomme. Das frustriert mich.“ Sophia Schneider verpasste als 87. mit insgesamt vier Schießfehlern das Verfolgungsrennen, ging aber in der ersten und zweiten Runde mutig mit der schnellen Tiril Eckhoff mit. Für die Schweiz holten Aita und Elisa Gasparin als 32. und 36. Punkte. 

=> Ergebnis 7,5 Kilometer Sprint Damen

 

 

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