Peking 2022 Biathlon: Justine Braisaz-Bouchet holt Gold im Massenstart der Damen

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

In einem von Windböen bestimmten Massenstart wird die Französin Justine Braisaz-Bouchet mit Mut zum Risiko und einem Quäntchen Glück Olympiasiegerin vor den Norwegerinnen Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland. Im letzten olympischen Biathlon Einzelbewerb der Damen wird Franziska Preuß auf Rang acht beste Deutsche. 

Justine Braisaz-Bouchet trotzt dem Wind und wird mit Gold belohnt

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Der Mut zum Risiko gepaart auch mit dem erforderlichen Quäntchen Glück im Stehendanschlag bescheren der derzeit besten französischen Biathletin Justine Braisaz-Bouchet den Olympiasieg im abschließenden Massenstart bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking. Sie hat die widrigen Bedingungen gemeistert und verdient Gold gewonnen. Mit 15 Sek. Vorsprung kam Braisaz-Bouchet zum entscheidenden Schießen und hatte bei relativ guten Windverhältnissen die Chance genutzt und ihr Schießen schnell mit nur einem Fehler durchgezogen. Tiril Eckhoff, Marte Olsbu Roeiseland und Marketa Davidova waren die nächsten Verfolgerinnen und waren einer Medaille denkbar nahe. Sie kämpften um jeden Schuss und letztlich verfehlte jede zwei Scheiben. Nach insgesamt vier Strafrunden gewann Justine Braisaz-Bouchet mit 15,3 Sek. Vorsprung vor der Norwegerin Tiril Eckhoff auf dem Silberrang. Eine freudestrahlende Eckhoff war am Ende sehr zufrieden mit Silber im Massenstart, nachdem, wie sie selbst sagte, sie sehr schwere Olympische Spiele hinter sich hat. Während die Tschechin leer ausging, kam Marte Olsbu Roeiseland auf dem Bronzerang mit 34,9 Sek. Rückstand auf die Siegerin ins Ziel. Auch die beiden Norwegerinnen hatten insgesamt vier Strafrunden im Gepäck. Marte Olsbu Roeiseland ist mit drei Gold- und zwei Bronzemedaillen die erfolgreichste Biathletin dieser Olympischen Winterspiele. Kristina Reztsova und Julia Simon kamen nach jeweils sechs Strafrunden auf den Rängen fünf und sechs ins Ziel.

 

Franziska Preuß wird beste Deutsche auf Rang acht

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Im abschließenden Massenstart waren die 30 weltbesten Biathletinnen aus 15 Nationen am Start und hatten im letzten Einzelbewerb, der wegen eines erwarteten Kälteeinbruchs ohnehin vorgezogen wurde, mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Zum stumpfen und kräfteraubenden Kunstschnee in der Spur kamen unberechenbare Windböen am Schießstand. Aus Frankreich, Schweden und Deutschland startete das Maximum an jeweils vier Athletinnen, wobei sich die vier deutschen Damen ihren Startplatz über die guten Ergebnisse der olympischen Einzelbewerbe  erarbeitet hatten. Franziska Preuß kam am Ende als beste Deutsche auf Rang acht ins Ziel, nachdem sie bei jeder Schießeinlage eine Scheibe stehen ließ. Der Massenstart liegt Franziska Preuß und hier hat sie bisher ihre besten Ergebnisse erzielt. Für die Wettkampfverhältnisse zeigte sie sich mit ihrem Abschneiden zufrieden und meinte nach dem Rennen im ZDF: „Es war sehr schwierig, wenn der Wind drin war, dann war er in der Serie sehr schwankend und mit einem Fehler durchkommen, ist für diese Bedingungen in Ordnung.“ Mit der Bronzemedaille in der Damenstaffel und dem achten Rang im Massenstart finden die Olympischen Winterspiele in Peking für sie ein versöhnliches Ende. Denise Herrmann war als Olympiasiegerin im Einzel heute mit Startnummer 1 ins Rennen gestartet und ging den Massenstart sehr schnell an. Nach je einer Strafrunde in den beiden Liegendanschlägen machte sie insbesondere im ersten Stehendanschlag mit nur einem Fehlschuss nahezu eine Minute Zeit am Schießstand gut. Auf der Runde zum entscheidenden Schießen wuchs der Rückstand auf die Spitze aber deutlich an und am Schießstand kam sie mit zwei Runden noch gut durch. Am Ende blieb für sie nach insgesamt fünf Strafrunden nur Rang 13. 

Schwierige Windbedingungen

Vanessa Hinz kam mit zwei fehlerfreien Serien im Liegen gut ins Rennen und lag auch vor dem dritten Schießen noch an sechster Position. Nach jeweils zwei Strafrunden in den beiden Stehendanschlägen fiel sie zurück und wurde am Ende 15. Bitter auch für Vanessa Voigt, die zwar um jeden Schuss kämpfte, dadurch lange Zeit am Schießstand verbrachte und letztlich doch sechs Extrarunden kassierte. Sie überquerte die Ziellinie als 18. „Schade, dass der Wind heute so reingeblasen hat, es war nicht recht viel mehr möglich“, sagte der deutsche Damentrainer Kristian Mehringer nach dem Rennen im ZDF. 

Aus dem österreichischen Team waren Lisa Theresa Hauser und Katharina Innerhofer am Start. Mit vier Strafrunden kam Hauser auf Rang elf und Katharina Innerhofer belegte nach sechs Extrarunden den 14. Rang. Lena Haecki verpasste insgesamt neun Scheiben und kam auf Rang 16. Aber auch die favorisierten Schwedinnen, mit vier Damen am Start, kamen nicht in die Medaillenränge. Elvira Oeberg wurde als Neunte beste ihres Teams.

Ergebnis Massenstart Damen

Medaillenspiegel

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