Actionreiche Sprints in Szklarska Poreba: Ingemarsdotter und Kershaw siegen

Ida Ingemarsdotter © Hemmersbach/Nordic Focus

Die Freistilsprints im polnischen Szklarska Poreba kann man mit Fug und Recht als actionreich bezeichnen. Immer wieder kam es zu Stürzen oder taktischen Fehlern, so dass einige Favoriten vor dem Finale scheiterten. Die Siege gingen an Ida Ingemarsdotter und Devon Kershaw.

Randall stürzt und wird noch Dritte

Kikkan Randall zeigte sich nach ihrem Formtief nach der Tour und den Magenproblemen in der letzten Woche gut erholt und schien sich nach den Eindrücken im Viertel- und Halbfinale sogar den Sieg sichern zu können. Im Finale der besten Sechs fuhr die Amerikanerin dann aber auf die Skienden einer Konkurrentin auf und stürzte. Da Maiken Caspersen Falla aber das Tempo als Führende verschleppte, konnte Randall wieder aufschließen und sogar um den Sieg mitsprinten. Ida Ingemarsdotter, die in der letzten Abfahrt nach vorn gegangen war, hatte aber ein besseres Finish und holte sich ihren zweiten Sieg nach ihrem Mailand-Erfolg. „Meine Beine waren sehr müde, die wollten nicht mehr vorwärts. Dann sah ich die anderen neben mir und habe noch einmal Gas gegeben. Ich wollte die anderen schocken und bin in der letzten Abfahrt nach vorn gegangen. Im Prolog war ich nicht so schnell, habe mich dann aber gut erholt“, meinte die Siegerin. Rang zwei ging an Maiken Caspersen Falla, die im Zielsprint noch knapp die Fußspitze vor Kikkan Randall schieben konnte. Vierte wurde Laure Barthelemy, die ihren ersten Podestplatz ebenfalls erst in letzter Sekunde verpasste, vor Astrid Jacobsen und Natalia Matveeva. Die Favoritinnen mit der Lokalmatadorin Justyna Kowalczyk und Marit Bjoergen aus Norwegen mussten sich überraschend bereits im Viertelfinale geschlagen geben, als sie als Dritte und Fünfte eines starkbesetzten Laufes vorzeitig ausschieden. Im Sprintweltcup liegt weiterhin unangefochten Kikkan Randall in Front.

Morilov jubelt zu früh und Kershaw siegt

Mit dem Sieg von Devon Kershaw hatte wohl kaum noch jemand gerechnet – außer ihm selbst. Ganz sicher aber nicht Nikolai Morilov, der im Finale früh attackierte und das Rennen mit einigen Metern Vorsprung von vorn nach Hause lief. Rund zehn Meter vor dem Ziel dreht sich der Russe nach rechts um, sah die Konkurrenz aber weit abgeschlagen und jubelte bereits deutlich vor der Ziellinie. Dabei übersah er aber Devon Kershaw, der links von ihm unbemerkt an ihm vorbeisprintete und sich seinen zweiten Weltcupsieg nach dem Rybinsker Massenstart und dem Etappenerfolg in Toblach sicherte. Morilov konnte über seinen zweiten Rang nur enttäuscht den Kopf hängen lassen, nachdem seine Teamkollegen Petukhov und Kriukov bereits chancenlos im Halbfinale und in der Qualifikation gescheitert waren. Dritter wurde Ola Vigen Hattestad vor Matias Strandvall und Roddy Darragon. Der Prolog-Schnellste Anders Gloeersen wurde nur Sechster. Mit einem siebten Rang konnte Teodor Peterson seine Führung im Sprintweltcup auf Petukhov auf 51 Punkte ausbauen.

Deutsche mannschaftlich stark

Eine starke Mannschaftsleistung zeigten die deutschen Sprinter und brachten vier Damen und einen Herren unter die besten 30. Viel Pech bei der Zusammensetzung der Viertelfinalläufe hatten Katrin Zeller und Hanna Kolb, die es in ihrem Heat mit Bjoergen, Kowalczyk und Randall zu tun bekamen. Dennoch schaffte Zeller als Zweite hinter Randall den Sprung ins Halbfinale, was auch Denise Herrmann, die überraschend den Prolog für sich entscheiden konnte, gelang. Dort hatten beide im ersten Halbfinale aber keinerlei Chance auf ein Weiterkommen und belegten in der Endabrechnung Platz neun und elf. Hanna Kolb und Nicole Fessel scheiterten knapp im Viertelfinale und wurden 17. und 19. Josef Wenzl scheiterte als einziger Deutscher in den Top30 nur relativ knapp am Einzug ins Halbfinale, wurde dann aber von der Jury zurückgestuft und nur als 30. gewertet. Für die Schweizerinnen Laurien van der Graaff und Tatjana Stiffler war im Viertelfinale Schluss. Ebenso erging es auch ihren Teamkollegen Martin Jäger und Eligius Tambornino, während Dario Cologna im Halbfinale scheiterte und er als Achter in die Wertung kam.