Doppelverfolgung beim Weltcupfinale: Bjoergen baut Vorsprung aus

Marit Bjoergen © Felgenhauer/NordicFocus

Wie könnte es anders sein? Marit Bjoergen wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann auch die Doppelverfolgung vor Justyna Kowalczyk und Therese Johaug.

Bjoergen bestimmt das Tempo
Marit Bjoergen hat einen weiteren Parforceritt hingelegt und Justyna Kowalczyk mit deutlichem Abstand abgehängt. Sie begann schon gleich nach dem Start des Verfolgungsrennens, als das Feld durch einen Sturz auseinandergrissen wurde, mit einem hohen Tempo und setzte sich gemeinsam mit Justyna Kowalczyk vom Feld ab. Schon auf der Klassikstrecke schien die Polin immer wieder mit Problemen zu kämpfen zu haben, doch sie blieb weiter dran. Erst nach dem Skiwechsel konnte Kowalczyk einer erneuten Tempoverschärfung Bjoergens nicht mehr folgen und ihr Rückstand summierte sich bis ins Ziel auf 25 Sekunden. In der Gesamtwertung beträgt der Vorsprung der Norwegerin auf die Polin nun knapp 1:14 Minuten und dürfte im letzten Rennen morgen nicht mehr aufzuholen sein.

Johaug stürzt und gibt nicht auf
Schon gleich nach dem Start erlebte eine der Mitfavoritinnen für das heutige Podium, Therese Johaug, einen herben Rückschlag. Die Norwegerin kam im Gewühl zu Fall und riss dabei auch Charlotte Kalla die Beine weg, die daraufhin eine unfreiwillige Bauchlandung machte. Dieser Vorfall im Vorderfeld hielt viele Athletinnen auf und riss das Feld etwas auseinander – auch Johaug und Kalla fielen zunächst deutlich zurück. Bis zum Skiwechsel nach fünf Kilometern hatten sich aber beide schon wieder in die Verfolgergruppe herangekämpft und Johaug übernahm kurz darauf die Tempoarbeit. Als sie eine Attacke setzte, konnte ihr niemand folgen und sie kam näher und näher an Justyna Kowalczyk heran. Dennoch reichte es nicht mehr ganz und sie belegte mit 33 Sekunden Rückstand Rang drei. Vierte wurde Astrid Jacobsen vor Arianna Follis und Anna Haag.

Deutsche mit gutem Rennen
Während Steffi Böhler schon bald nach dem Start sehr weit zurücklag, schlugen sich Nicole Fessel und Katrin Zeller lange Zeit sehr gut. Erst etwa drei Kilometer vor dem Ziel verlor Zeller den Anschluss an die Gruppe und wurde am Ende als beste Deutsche gute Elfte. Nicole Fessel hatte schon beim Skiwechsel mit Problemen zu kämpfen, wo sie viel Zeit verlor, und kam nicht mehr an die Gruppe heran. Im Ziel belegte sie Rang 13. Steffi Böhler machte sich dagegen nach einem schwachen Beginn auf die Aufholjagd und machte viele Positionen gut. Zwischenzeitlich war sie sogar fast an Nicole Fessel heran, verlor auf den letzten Kilometern aber wieder etwas an Boden, so dass sie als 23. abschloss. Denise Herrmann und Monique Siegel feuerten die Teamkolleginnen an der Strecke an. Sie waren, wie gestern von Jochen Behle angekündigt, nach schwachen Leistungen aus dem Rennen genommen worden.