Ingemarsdotter/Nilsson und Petukhov/Ustiugov gewinnen Teamsprints in Otepää

Nilsson/Ingemarsdotter © Laiho/NordicFocus

Die Sprinterinnen und Sprinter aus Schweden und Russland konnten im Teamsprint in der freien Technik beim Skilanglauf Weltcup in Otepää die Siege erringen. Kolb/Herrmann wurden Vierte.

Ingemarsdotter/Nilsson siegreich

Ida Ingemarsdotter und Stina Nilsson (Schweden 1) haben den Teamsprint der Damen für sich entschieden. Dank hervorragender Ski konnte Stina Nilsson, die sich während des gesamten Rennens clever zurückhielt, in der letzten Abfahrt an Ingvild Flugstad Østberg vorbeiziehen und war auf der Zielgeraden nicht zu schlagen. „In der letzten Runde habe ich kräftig gepusht, meine Beine haben sich schwer angefühlt, aber ich wusste, dass ich die Mannschaft in eine gute Position bringen kann. Am Ende konnte ich noch einmal alle Kräfte mobilisieren vor dem Wechsel“, sagte Ida Ingemarsdotter und Stina Nilsson fügte hinzu: „Ich bin mit Norwegen auf die Strecke gegangen, wollte mich etwas zurückhalten und das hat gut geklappt.“ Østberg (im Team Norwegen 1 mit Maiken Caspersen Falla) musste sich im Zielsprint strecken, um Sylwia Jaskowiec aus Polen hinter sich zu halten. Jaskowiec hatte auf ihren ersten beiden Runden gar nicht so gut ausgesehen und verlor jedes Mal die gute Position, die Justyna Kowalczyk ihr auf die Strecke mitgab. Kowalczyk war heute deutlich besserer Laune als gestern, wo sie noch behauptete, heute nicht starten zu wollen. Diesmal war die Polin gut drauf und kämpfte auf jeder Runde mit Falla um die Spitzenposition. Das Trio mit Schweden, Norwegen und Polen konnte sich auf der vorletzten Runde von den übrigen Damen absetzen. Rang vier ging an Deutschland 1 mit Hanna Kolb und Denise Herrmann, die sich im Sprint aus einer fünfköpfigen Gruppe durchsetzen konnten. Finnland 1 (Kyllönen/Pärmäkoski) belegte den fünften Platz vor USA 2 (Sargent/Brennan), Russland 1 (Dotsenko/Matveeva) und Finnland 2 (Saarinen/Sarasoja).

Petukhov und Ustiugov setzen sich durch

Das Finale der Herren war wie gewohnt zunächst eine taktische Angelegenheit. Auf der vierten von sechs Runden wurde das Tempo durch Finn Hågen Krogh (NOR1) erhöht, doch Sergey Ustiugov setzte eine Attacke am Berg und zog das Feld kurzzeitig auseinander. In der vorletzten Runde setzte auch Ustiugovs Teamkollege Alexey Petukhov eine Attacke am Berg und nur Kroghs Teampartner Anders Gløersen war in der Lage dranzubleiben. Am zweiten Anstieg waren auch die Schweizer durch einen sehr starken Roman Schaad (SUI2) wieder dran, er verlor jedoch in der Abfahrt ins Stadion deutlich an Boden. Beim letzten Wechsel hatten sich Russland 1 und Norwegen 1 abgsetzt, dahinter ein Trio mit Schweiz 2, Russland 2 und Norwegen 2. Auf der Schlussrunde zog Sergey Ustiugov das hohe Tempo durch, während Finn Hågen Krogh mit Problemen kämpfte. Zwar konnte er dranbleiben, aber das kostete Kraft, so dass er sich nach hinten orientierte und einen Blick über die Schulter warf. Ustiugov lief den russischen Sieg nach Hause, angefeuert im Ziel von seinem Teampartner Petukhov. In der Verfolgergruppe hatte Federico Pellegrino, der wie sein Partner Dietmar Nöckler ein sehr gutes Rennen zeigte, den Anschluss geschafft und sicherte den dritten Platz für Italien. Die Schweizer Roman Schaad und Gianluca Cologna belegten einen sehr guten vierten Platz vor Norwegen 2 (Hattestad/Golberg) und Russland 2 (Parfenov/Morilov). Die norwegischen Herren müssen damit weiter auf ihren ersten Sieg im Teamsprint in der freien Technik seit vier Jahren warten.

Deutsche Damen mit gutem Rennen

Das deutsche Duo im Finale, Hanna Kolb und Denise Herrmann, zeigte ein gutes Rennen – vor allem Schlussläuferin Denise Herrmann. Hanna Kolb tat sich wie immer hintenraus etwas schwer. Zusätzlich wurde sie auf der ersten Runde von einem Stockbruch zurückgeworfen. Denise Herrmann wühlte sich auf jeder ihrer drei Runden durchs Feld in die Spitzengruppe. Auf der letzten Runde war dies nicht mehr möglich, da Hanna zuvor am Berg hatte abreißen lassen müssen. Dennoch darf man den vierten Platz als Erfolg für das Duo werten. Deutschland 2 mit Sandra Ringwald und Victoria Carl scheiterte chancenlos im Halbfinale. Ebenso erging es den Herren Markus Weeger und Sebastian Eisenlauer (GER1) sowie Lennart Metz und Josef Wenzl (GER2). Bei Weeger/Eisenlauer reichte es relativ knapp über die Zeit nicht, Metz/Wenzl fielen auf der zweiten Runde durch Josef Wenzl ans Ende der Gruppe, in Runde vier verloren sie dann endgültig den Anschluss, obwohl der junge Lennart Metz sich auf seinen Runden recht gut verkaufte.