Skilanglauf Kurznachrichten: 220 Kilometer Skimarathon, Saarinen schwanger, Auftakt in Gefahr

Starterfeld © Hemmersbach/Nordic Focus

Der Nordenskiöldsloppet über 220 Kilometer wird nach 132 Jahren wiederbelebt, Aino-Kaisa Saarinen erwartet Nachwuchs, der Saisonauftakt in Beitostoelen ist in Gefahr, Petter Northug veröffentlicht sein Trainingstagebuch und beim Vasalauf wird es keinen eigenen Damenstart geben.

220 Kilometer Rennen nonstop

Der Vasalauf ist 90 Kilometer lang und für viele Langläufer die ultimative Herausforderung. Nun wird am Ende der kommenden Saison, am 10. April 2016, der Nordenskiöldsloppet wiederbelebt. Dieser wurde vor 132 Jahren zum ersten und bislang letzten Mal ausgetragen. Er führt von Jokkmokk nach Kvikkjokk und wieder zurück über die Seen und durch die Landschaft Lapplands in Schweden. Die Streckenlänge beträgt 220 Kilometer, gelaufen wird in klassischer Technik. Insgesamt wird es 25 Versorgungsstationen entlang der Strecke geben. Der Startschuss wird um 6:00 Uhr fallen und die 500 Starter (das Teilnehmerfeld ist limitiert) haben dann 30 Stunden Zeit um das Ziel zu erreichen. Der Sieger aus dem Jahr 1884 benötigte 21 Stunden und 22 Minuten.

Mehr zum Rennen hier: www.redbullnordenskioldsloppet.se

Schneemangel in Beitostoelen

Nicht gut wirkt sich das schöne und warme Herbstwetter derzeit auf die Loipen aus, die bereits mit Kunst- oder Snowfarming-Schnee belegt wurden. Im norwegischen Beitostoelen besteht die Gefahr, dass das Saisonopening, das in einer Woche auf dem Programm steht, kurzfristig abgesagt werden muss. Dort wollen sich auch die deutschen Langläufer ein letztes Mal vor dem Weltcup-Auftakt mit ihren internationalen Konkurrenten messen. Aber noch ist nichts verloren. Der zuständige Event-Manager Terje Lund gab bekannt, dass man um die Durchführung kämpfen werde. „Wir beziehen große Teile von Ski-Norwegen in unsere Bemühungen mit ein. Es sind viele involviert.“ Abdeckplanen kommen aus Geilo und Oslo. Aus Hafjell und Voss werden bessere Schneekanonen gebracht, mit denen man bereits ab minus ein Grad beschneien kann. Dank dieser Unterstützung hoffen die Veranstalter, die Rennen auf einer 3,3 Kilometer langen Runde über die Bühne bringen zu können. Auch im schwedischen Bruksvallarna muss man noch zittern. Die Rennen vom 20. bis 22. November dienen hauptsächlich den schwedischen Langläufern als letzter Test. Aber auch Petter Northug hat sich angekündigt. Dort hat man allerdings noch eine Woche länger Zeit und darf auf kältere Temperaturen hoffen.

UPDATE: Inzwischen wurde grünes Licht für die Wettbewerbe in Beitostoelen gegeben. Die Temperaturen fallen ab Mittwoch unter die Null-Grad-Grenze und es wird auf einer 3,75 Kilometer Runde gelaufen.

Northug wird zum gläsernen Athleten

Petter Northug ist anders als andere Langläufer. Das stellt er einmal mehr unter Beweis. Nachdem er seinen eigenen Videokanal eingerichtet hat, auf dem man Einblick in sein Sportlerleben bekommt, veröffentlicht er dort nun auch seinen detaillierten Trainingsplan. Im aktuellen Video könnt ihr euch schon einmal einen Eindruck verschaffen. Nach zehn Sekunden seht ihr die Dokumentation einer Trainingswoche im August. Wer mehr sehen will, muss sich allerdings registrieren und Mitglied im Club Northug werden. Diese Mitgliedschaft kostet 49 norwegische Kronen pro Monat (5,30 Euro).

Und noch eine schwangere Langläuferin

Die Jahrgänge 2015 und 2016 werden in Sachen Skilanglauf wohl so stark besetzt sein, wie nicht viele andere. Nach Claudia Nystad, Evi Sachenbacher-Stehle, Kikkan Randall, Anastasia Dotsenko, Julia Tchekaleva, Marina Piller, Aurore Jean, Katja Visnar und Paulina Macziusek hat nun auch Aino-Kaisa Saarinen verkündet, dass sie schwanger ist. Die Geburt soll im Frühjahr stattfinden. Wir sind gespannt, welche Sprösslinge der Langlaufgrößen dann in 18 bis 20 Jahren die Weltelite aufmischen werden. (Danke an Marc Rohde für die Recherche! www.facebook.com/SkilanglaufLIVE)

Kein extra Damenstart beim Vasalauf

Kürzlich haben wir darüber berichtet, dass es beim Marcialonga einen eigenen Damenstart geben wird. Dann werden die schnellsten Frauen zehn Minuten vor den Herren auf die Strecke geschickt. Keine derartigen Pläne gibt es dagegen beim Vasalauf. Das Traditionsrennen von Sälen nach Mora in Schweden ist das letzte große Skimarathonrennen, das sich gegen diesen Trend stellt. „Wir wollen mehr tun, als ihnen nur eine eigene Startzeit geben und schauen uns an, wie wir den TjejVasan (den Damenlauf beim Vasaloppet) weiterentwickeln können“, sagt Tommy Höglund, der Sportdirektor des Rennens. 30 oder 40 Damen, die vor dem großen Feld von knapp 16.000 Läufern starten, würde wohl auch an der Marke Vasalauf kratzen, auch wenn Höglund dies gegenüber dem Fernsehsender SVT Sport nicht kommentieren wollte.

Quellen: www.sweski.com, www.langrenn.com