Nordische Kombination: Großes DSV-Aufgebot beim Sommer Grand Prix

Das DSV-Team freut sich auf den Sommer Grand Prix.
Das DSV-Team freut sich auf den Sommer Grand Prix. © Modica/NordicFocus

Für den am kommenden Wochenende beginnenden Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination hat der Deutsche Skiverband (DSV) seine Nominierungen bekannt gegeben. Acht Damen und insgesamt 13 Herren wurden für die ersten beiden Stationen in Oberwiesenthal (GER) und Oberstdorf (GER) berufen. Während bei den Frauen dieselben acht für beide Stationen vorgesehen sind, wird es im Team der Männer einen Wechsel geben. So startet in Oberwiesenthal Nick Schönfeld, in Oberstdorf übernimmt dann Vinzenz Geiger seinen Platz. Die Aufgebote im Überblick:

Aufgebot Frauen:

– Nathalie Armbruster (SZ Kniebis)
– Magdalena Burger (SC Partenkirchen)
– Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld)
– Anne Häckel (VSC Klingenthal)
– Ronja Loh (VSC Klingenthal)
– Jenny Nowak (SC Sohland 1928)
– Sophia Maurus (TSV Buchenberg)
– Svenja Würth (SV Baiersbronn)

Aufgebot Männer:

– Manuel Faißt (SV Baiersbronn)
– Christian Frank (SK Berchtesgaden)
– David Mach (TSV Buchenberg)
– Simon Mach (TSV Buchenberg)
– Fabian Rießle (SZ Breitnau)
– Johannes Rydzek (SC Oberstdorf)
– Julian Schmid (SC Oberstdorf)
– Nick Schönfeld (VSC Klingenthal)/ in Oberstdorf: Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf)
– Tristan Sommerfeldt (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Richard Stenzel (SC Motor Zella-Mehlis)
– Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf)
– Terence Weber (SSV Geyer)

Im Vorfeld der Wettkämpfe äußerten sich auch die Trainer sowie einige Aktive zu ihren Erwartungen und zur Vorbereitung. Auch zu den beiden derzeit Verletzten Cindy Haasch und Jakob Lange gibt es Updates. Hier die Aussagen im Wortlaut:

Für Eric Frenzel (GER) wird es der erste Wettkampfeinsatz als Leitender Trainer beim DSV.
Für Eric Frenzel (GER) wird es der erste Wettkampfeinsatz als Leitender Trainer beim DSV. © Thibaut/NordicFocus

Eric Frenzel, Leitender Trainer Nordische Kombination Männer: „Wir freuen uns alle sehr, dass wir unsere Sommer-Grand-Prix-Serie starten. Highlights sind für uns als Mannschaft natürlich die Wettkämpfe in Oberwiesenthal und Oberstdorf. Beide haben sich mittlerweile etabliert und sind bekannt dafür, dass dort eine sehr gute Stimmung herrscht. Da kommt echte Vorfreude auf, auch für mich als Trainer: Das sind meine ersten offiziellen Wettbewerbe als Trainer. Die Vorbereitung lief sehr, sehr ordentlich. Wir haben mit Blick auf das Training einige sehr gute Aspekte einbringen können. Mit den Leistungen der Jungs auf der Schanze bin ich größtenteils schon sehr zufrieden. Auch bei den Trainingsstunden im Ausdauerbereich liegen die Athleten schon sehr gut. Soweit sind alle Sportler fit und in einer guten Verfassung, und ich freue mich, ihre Leistungen jetzt in Wettkämpfen zu sehen. Die Verletzung von Jakob Lange ist eine ärgerliche und unglückliche Situation – besonders deshalb, weil er sehr motiviert und gut in die Saisonvorbereitung gestartet war. Der Bandausriss im Sprunggelenk wirft ihn weit zurück. Doch der Heilungsprozess läuft bis dato sehr gut. Wenn sich das so weiterentwickelt, hoffen wir darauf, dass Jakob im Herbst oder Winter wieder ins Geschehen eingreifen kann. In den Trainings hatten wir bisher fast keinen Kontakt zu anderen Teams – einschätzen, wo wir im internationalen Vergleich stehen, können wir erst nach den Wettkämpfen. Mein Eindruck ist aber, dass sich unsere Leistungen schon sehen lassen können. Einen ersten Vergleich kriegen wir jetzt im Grand Prix präsentiert.“

Julian Schmid: „Ich freue mich auf die Sommer-Grand Prix. Die Vorbereitungen sind soweit gut gelaufen. Am Anfang des Sommers war das Springen noch nicht ganz so gut, das ist in den letzten Wochen aber besser geworden. Ganz besonders freue ich mich natürlich auf die Heim-Wettkämpfe in Oberwiesenthal und Oberstdorf – hoffentlich kommen wieder viele Zuschauer, so wie in den letzten Jahren. Meine Vorfreude ist riesengroß. Zuletzt hatten wir einen Trainingslehrgang in Oberhof. Da sind wir noch einmal speziell auf das Springen eingegangen.“

Vinzenz Geiger (GER), Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER) und Julian Schmid (GER) (l-r) freuen sich auf die Heimspiele in Oberwiesenthal und Oberstdorf.
Vinzenz Geiger (GER), Jenny Nowak (GER), Nathalie Armbruster (GER) und Julian Schmid (GER) (l-r) freuen sich auf die Heimspiele in Oberwiesenthal und Oberstdorf. © Thibaut/NordicFocus

Florian Aichinger, Bundestrainer Nordische Kombination Frauen: „Wir wollen bei den Heimwettkämpfen mit voller Mannschaft am Start sein, mit acht Athletinnen. Oberwiesenthal ist immer ein echtes Highlight, wir freuen uns riesig darauf, auch auf den Bergauflauf mit tausenden Zuschauern: alles ist top vorbereitet und organisiert, auch in Oberstdorf. Die Vorbereitungen sind insgesamt gut verlaufen. Mit der Verletzung von Cindy Haasch haben wir einen schweren Verlust erlitten – sie ist auf dem Weg der Besserung und kann schon wieder, den Umständen entsprechend, gut trainieren. Sie wird wieder sehr stark zurückkommen, allerdings erst im nächsten Jahr. Im Frühling gab es viele Regeländerungen, auf die wir eingehen und entsprechend Dinge umstellen mussten. Wir arbeiten außerdem mit einem neuen Trainerteam, Tim Kopp ist jetzt Co-Trainer. Für Oberwiesenthal hoffen wir auf einen so guten Einstieg wie im letzten Jahr an selber Stelle. Der letzte Lehrgang in Oberstdorf war sehr zufriedenstellend, wir sind sehr gut gesprungen, obwohl die Windbedingungen teilweise schwierig waren. Den Schwung können wir hoffentlich mitnehmen und in Oberwiesenthal gut in die Grand Prix-Serie starten.“

Nathalie Armbruster: „Meine Vorbereitung lief nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe. Nach der Saison war ich total platt; dann warteten auf mich aber noch einmal richtig viele Klassenarbeiten in der Schule. Den Führerschein hatte ich auch noch gemacht, und ich war in einem Schüleraustausch – das waren doch einige Wochen, in denen ich nicht so trainieren konnte wie ich wollte. Hinzu kam, dass ich alle vier Weisheitszähne entfernen lassen musste – nach acht Wochen hatte sich auch noch eine Wunde entzündet. Eine weitere Behandlung war nötig, inklusive zwei Wochen Zwangspause. Wir hatten bis jetzt vier Lehrgänge, bei denen wir sehr gut trainieren konnten. Beim letzten war ich etwas angeschlagen, ich hatte mich im Urlaub davor leicht erkältet. Meine Erwartungen an den Grand Prix habe ich deshalb etwas zurückgeschraubt, ich freue mich trotzdem mega auf die Wettkämpfe. Nach einem halben Jahr Pause ist es auch schön, die internationalen Konkurrentinnen und die Männerriege mal wieder zu treffen. Auch weil die Grand Prix-Wettkämpfe letztes Jahr für mich der Start in eine megagute Saison waren, sind sie mir in so guter Erinnerung geblieben: Oberwiesenthal und Oberstdorf! Die große Schanze in Villach bin ich allerdings noch nicht gesprungen.“

Jenny Nowak: „Ich freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Jetzt ist es doch schon eine ganze Weile her, dass wir den letzten Wettkampf hatten. Es ist auch schön, im Sommer mal einen Zwischenstand präsentiert zu bekommen, wo man steht. Wir haben auf jeden Fall fleißig und gut trainiert, zuletzt beim Abschlusslehrgang in Oberstdorf. Erstmal bin ich zufrieden damit, wie die Vorbereitungen gelaufen sind. Im Springen bin ich noch nicht auf dem Niveau, das ich mir eigentlich vorstelle. Mal gucken, wo ich stehe, und was die anderen Teams gemacht haben. Dann weiß man noch einmal genauer, wie man sich weiter auf den Winter vorbereiten muss. Ich freue mich auf Oberwiesenthal, Oberstdorf und Villach – das sind immer wieder coole Veranstaltungen. Das erste Mal auch mit dem Single Mixed Team und dem Compact Race. Das wird interessant, ich bin gespannt darauf.“

Internationale Konkurrenz nur teilweise vertreten

Espen Bjoernstad (NOR) wird das norwegische Team an allen drei Stationen vertreten.
Espen Bjoernstad (NOR) wird das norwegische Team an allen drei Stationen vertreten. © Volk/NordicFocus

Während der DSV bislang nur die nominierten Athleten für die ersten beiden Stationen, nicht aber für Villach (AUT) bekannt gegeben hat, gehen einige andere Nationen den umgekehrten Weg. So lassen beispielsweise Franzosen und Finnen Oberwiesenthal aus und gehen erst ab Oberstdorf an den Start. Teilnehmen werden für Frankreich: Léna Brocard, Antoine Gérard, Laurent Mühlethaler, Mattéo Baud, Marco Heinis, Gael Blondeau, Mael Tyrode. Für Finnland werden Minja Korhonen, Heta Hirvonen, Ilkka Herola, Eero Hirvonen, Arttu Mäkiaho, Perttu Reponen, Otto Niittykoski, Jesse Pääkkönen an den Start gehen. Komplizierter wird es bei den norwegischen Männern. Während das Damenteam mit den drei Topathletinnen Gyda Westvold Hansen, Ida Marie Hagen und Mari Leinan Lund alle Wettkämpfe bestreiten soll, werden bei den Herren nur drei Athleten überall vertreten sein. Dies sind Espen Bjoernstad, Kasper Moen Flatla und Einar Luraas Oftebro. In Oberstdorf stößt zudem Andreas Skoglund dazu. Die restlichen Athleten der Nationalmannschaft sind zeitgleich zum Trainingslager in Planica (SLO), und nur Espen Andersen, Joergen Graabak, Jens Luraas Oftebro und Simen Tiller werden zumindest in Villach noch dazustoßen. Jarl Magnus Riiber wird auch in diesem Jahr nicht am Sommer Grand Prix teilnehmen.