Nordische Kombination: Vorfreude auf Ramsau

Thomas Rettenegger (AUT) darf beim Heimweltcup auf große Unterstützung hoffen.
Thomas Rettenegger (AUT) darf beim Heimweltcup auf große Unterstützung hoffen. © Volk/NordicFocus

Die Nordische Kombination macht am kommenden Wochenende in Ramsau am Dachstein (AUT) Station. Frauen und Männer bestreiten jeweils zwei Weltcups. Die deutschen und österreichischen Skiverbände sind mit zahlreichen Athleten vertreten.

Traditioneller Jahresausklang in Ramsau

Das Dachsteingebirge in Ramsau am Dachstein (AUT) bildet die Kulisse für den Jahresabschluss der Nordischen Kombination. (Im Bild: Yoshito Watabe (JPN), Matteo Baud (FRA), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), (l-r) beim Weltcup 2022)
Das Dachsteingebirge in Ramsau am Dachstein (AUT) bildet die Kulisse für den Jahresabschluss der Nordischen Kombination. (Im Bild: Yoshito Watabe (JPN), Matteo Baud (FRA), Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), (l-r) beim Weltcup 2022) © Volk/NordicFocus

Die WM-Anlage in Ramsau am Dachstein bildet traditionell kurz vor Weihnachten den Abschluss des Jahres in der Nordischen Kombination. Bereits am Donnerstag bestreiten die Aktiven die Trainings und Provisorischen Wertungsdurchgänge (PCR). Am Freitag absolvieren die Damen einen Gundersen-Einzelwettkampf (HS95/ 5km), die Herren haben einen Massenstart (10km/ HS98) auf dem Programm. Am Samstag gibt es für alle jeweils einen Individual Compact, bei dem die Damen insgesamt zwei Runden à 2,5 Kilometer laufen, die Herren deren drei. Die Schanze in Ramsau gehört zu den kleineren Anlagen im Weltcup.

Spannende Wettkämpfe vorprogrammiert

Vinzenz Geiger (GER) konnte bei der letzten Ausgabe einen Weltcup in Ramsau am Dachstein (AUT) für sich entscheiden.
Vinzenz Geiger (GER) konnte bei der letzten Ausgabe einen Weltcup in Ramsau am Dachstein (AUT) für sich entscheiden. © Volk/NordicFocus

Dies dürfte auch in den Massenstart- und Gundersen-Wettkämpfen zu geringeren Leistungs-unterschieden im Springen führen, als dies beispielsweise auf der großen Schanze in Ruka (FIN) der Fall war. Zudem dürfte die schwere Langlaufstrecke die Spreu vom Weizen trennen, so dass sprungstarke Athleten wie die norwegischen Topstars Jarl Magnus Riiber und Gyda Westvold Hansen möglicherweise stärkere Gegenwehr zu fürchten haben. Zwar sind beide auch exzellente Läufer. Doch während Hansens Konkurrenz insbesondere mit Ida Marie Hagen hier vor allem aus dem eigenen Lager kommen dürfte, zeichneten sich bei den Herren bislang vor allem die Athleten des DSV als extrem laufstark aus. Nicht umsonst trägt Johannes Rydzek nach vier Wettkämpfen das rote Trikot des besten Läufers. Aber auch Vinzenz Geiger und Nathalie Armbruster als jeweils Zweite in dieser Wertung stellten ihre Topform bereits unter Beweis. Beide landeten auch bei der letztjährigen Ausgabe jeweils zweimal auf dem Ramsauer Podium; Geiger konnte gar einen Tagessieg verbuchen. Gesamtweltcupsieger Johannes Lamparter, beim österreichischen Heimweltcup sicherlich mit lautstarker Unterstützung der Zuschauer unterwegs, und Jens Luraas Oftebro (NOR) dürften auch am Wochenende ebenso wieder Kandidaten für den Kampf um die Spitze sein. Bei den Damen wird neben der Österreicherin Lisa Hirner auch die Finnin Minja Korhonen im Fokus stehen. Die 16-Jährige steigerte beim Weltcup in Lillehammer (NOR) vor zwei Wochen gleich zweimal ihre persönliche Bestleistung. Eine Woche später an selber Stelle konnte sie beide COC-Wettkämpfe für sich entscheiden.

15 DSV-Starter in Ramsau

Nathalie Armbruster (GER) belegte im letzten Jahr in Ramsau (AUT) zweimal den dritten Platz.
Nathalie Armbruster (GER) belegte im letzten Jahr in Ramsau (AUT) zweimal den dritten Platz. © Volk/NordicFocus

Insgesamt sechs Frauen und neun Männer werden die deutschen Farben in Ramsau vertreten. Neben Nathalie Armbruster, Maria Gerboth, Jenny Nowak und Svenja Würth rücken auch Ronja Loh und Sophia Maurus ins Team. Letztere hat sich über den Deutschlandpokal qualifiziert. Bei den Männern, die bereits am Dienstag angereist sind und in Ramsau noch eine Sprungeinheit eingelegt haben, kehrt Jakob Lange nach seinem erfolgreichen Comeback im COC von Lillehammer am vergangenen Wochenende ins Team zurück. Zudem werden Manuel Faißt, Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek, David Mach, Julian Schmid, Tristan Sommerfeldt, Wendelin Thannheimer und Terence Weber in Ramsau an den Start gehen. Eric Frenzel, Leitender Trainer Nordische Kombination Männer: „Wir freuen uns sehr auf das Wochenende, Ramsau war immer ein gutes Pflaster für uns. Auch wenn die Schanze ein bisschen speziell ist. Die Laufabstände sind hier oft klein, was uns entgegenkommt. Das gilt auch für die anspruchsvolle Laufstrecke. Wir bestreiten am Freitag einen Massenstart und am Samstag ein Compact Race. Am Freitag gilt es auf der kurvigen Strecke auch, ohne Stockbruch durchzukommen und von Anfang an vorne dabei zu sein. Nach Kuusamo absolvieren wir das zweite Compact Race, das in Finnland eine gute Premiere hatte und auf das sich die Athleten freuen – es wird ein spannendes Wochenende werden.“ Beim Compact Race legt das Ergebnis des Springens lediglich die Startreihenfolge fest; die Abstände sind jedoch fest vorgegeben. So hat der Sprungsieger lediglich sechs Sekunden Vorsprung beim Start in den Lauf, innerhalb von 1:30 Minuten geht das komplette Starterfeld auf die Strecke.

Drei Lokalmatadore im Aufgebot des ÖSV

Jonas Fischbacher (AUT), hier beim Sommer Grand Prix in Villach (AUT), wird am Wochenende sein Weltcupdebüt geben.
Jonas Fischbacher (AUT), hier beim Sommer Grand Prix in Villach (AUT), wird am Wochenende sein Weltcupdebüt geben. © Volk/NordicFocus

Das Ski Austria-Aufgebot inklusive der nationalen Gruppe umfasst zehn Athleten bei den Herren sowie sechs Athletinnen bei den Damen. Bei den Herren stehen gleich drei Lokalmatadore, die in der Ramsau zuhause sind, im Aufgebot. Neben Routinier Franz-Josef Rehrl starten in der Ramsau Jonas Fischbacher sowie Paul Walcher. Für Fischbacher ist es sein Weltcupdebüt, und das gleich vor heimischen Publikum. „Ich freue mich riesig auf mein Debüt im Weltcup. Als kleines Kind war ich in der Ramsau schon immer als Zuseher dabei, damals war es ein großer Traum, selber einmal zu starten. Ich möchte das Ganze einfach genießen, mit Freude dabei sein und mein Bestes geben“, so der Debütant. Ebenso für Paul Walcher, der in Lillehammer erstmalig Weltcuppunkt holte, ist es der erste Weltcupstart in seiner Heimat. „Ich bin sehr stolz, dass ich vor heimischem Publikum zeigen kann, was ich drauf habe. Natürlich bin ich auch etwas nervös, es kommen sehr viele Bekannte, Verwandte und Freunde zuschauen. Ich habe nicht wirklich große Erwartungen, ich kenne zwar die Strecke und Schanze sehr gut, mit der Konkurrenz im Weltcup ist es dann aber doch nochmal was anderes“, so der Junioren-Bronzene der vergangenen Saison. Das Aufgebot des ÖSV: Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Thomas Rettenegger, Stefan Rettenegger, Marc-Luis Rainer, Franz-Josef Rehrl, Martin Fritz, Jonas Fischbacher, Paul Walcher, Kilian Gütl; Lisa Hirner, Laura Pletz, Anja Rathgeb, Claudia Purker, Annalena Slamik, Clara Mentil. (Quelle: ÖSV)

Zeitplan

Donnerstag, 14.12.23
10.00 Uhr: offizielles Langlauftraining
14.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Damen
15.00 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Damen
16.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Herren
17.00 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Herren

Freitag, 15.12.23
9.45 Uhr: Probedurchgang Damen
10.30 Uhr: Wertungsdurchgang Damen
13.45 Uhr: Massenstart Herren Langlauf 10km
15.00 Uhr: Langlauf Damen Einzel 5km
16.00 Uhr: Probedurchgang Herren
17.00 Uhr: Wertungsdurchgang Herren

Samstag, 16.12.23
8.15 Uhr: Probedurchgang Herren
9.15 Uhr: Wertungsdurchgang Herren
10.35 Uhr: Wertungsdurchgang Damen
14.00 Uhr: Langlauf Damen Compact 5km
15.30 Uhr: Langlauf Herren Compact 7,5km

COC der Herren in Ruka

Da bei den Damen Weltcup und COC aufgrund des kleineren Starterfeldes bislang nicht an denselben Wochenenden stattfinden, treten am kommenden Wochenende nur die Herren beim Continental Cup im finnischen Ruka an. Auf der Großschanze am Rukatunturi (HS 142) bestreiten die Athleten zwei Einzel-Wettkämpfe im Gundersen-Modus. Für den DSV werden folgende Athleten am Start sein: Jan Andersen, Christian Frank, Benedikt Gräbert, Simon Mach, Fabian Riessle und Richard Stenzel.