Passo di Lavazè: Langlaufen im Angesicht der Dolomiten

Passo di Lavazè
Passo di Lavazè © Walter Weber

Val di Fiemme kennt nicht nur der begeisterte Zuschauer nordischer Wintersportveranstaltungen sondern auch der ein oder andere Alpinskifahrer, Wanderer oder Radsportler. Und wenn man dann weiter an Langlaufen denkt, fallen den meisten sicherlich die Strecken in Lago di Tesero ein, wo bereits mehrere Male die Nordischen Ski Weltmeisterschaften ausgetragen wurden, oder die Marcialongastrecke, die durch das Tal bis nach Cavalese führt. Doch es gibt auch noch ein anderes Gebiet, hoch oben gelegen, mit einer wunderschönen Aussicht bedacht und vielleicht noch ein kleiner Geheimtip: Das Gebiet am Passo di Lavazè! Rund 80 Kilometer perfekt präparierte Loipen erwarten hier den Langlaufgenießer.

Perfekte Erreichbarkeit

Von München aus fährt man entweder über die A96 nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach Innsbruck und über den Brenner, oder über die A8 und die A92 nach Kufstein und weiter nach Innsbruck und dann über den Brenner. Von dort aus folgt man der Autobahn bis zur Ausfahrt Auer (Ora). Von hier aus geht es immer der Beschilderung nach Cavalese nach, bis man dort im Ortszentrum zum Passo di Lavazè abbiegt. Man kann aber auch weiter nach Tesero fahren und dort in Richtung Pampeago / Passo di Lavazè links abbiegen. Über einige Serpentinen erreicht man schnell den Pass und das angrenzende Hochplateau. Ein großer Parkplatz steht direkt am Loipeneinstieg zur Verfügung.

Sonnenschein und Winterwald

Durch beides schlängeln sich die Loipen am Passo di Lavazè. Okay, die Sonne ist nicht garantiert – aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass man ein paar Sonnenstrahlen abbekommt, wenn man dort oben seine Bretter unterschnallt. Die rund 80 Kilometer bieten ansonsten für jeden etwas: für den Genussläufer oder den ambitionierten Hobbyläufer; für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis! Der Einstieg am Passo di Lavazè liegt auf rund 1.800 Metern, das gesamte Gebiet erstreckt sich von 1.520 bis 2.050 Metern Höhe. Viele der Loipen befinden sich auf offenem Gelände und bieten wunderschöne Rund- und Ausblicke auf die herrliche Bergwelt der Dolomiten. Wenn gerade keine Freifläche durchlaufen wird, befindet man sich in einem der bewaldeten Teile der Hochebene und läuft dort durch dichte Nadelwälder. Wen es jetzt wundert, dass das Gebiet solch große Höhenunterschiede vorzuweisen hat, dem muss gesagt sein, dass es auch noch weitere Einstiege in das Loipennetz, das das Gebiet Lavazè mit dem von Aldino verbindet, gibt. Zum Beispiel den in Maria Weißenstein, das auf rund 1.520 Metern liegt. Wer nicht so gerne bis auf über 2.000 Meter laufen will, kann auch in diesem Bereich einen Loipeneinstieg finden – am Passo Oclini (Jochgrimm).

Einkehren mit Sicht auf friedliche, steinerne Riesen

Mehrere Almen säumen die Loipen des Gebietes Lavazè und laden Langläufer zum Verweilen ein. Regionale Küche, kleine Schmankerl oder einfach nur einen Jagatee – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer gar nicht erst immer bis ins Tal möchte, um zu seiner Unterkunft zu kommen, der kann auch direkt am Passo di Lavazè ein Hotel beziehen – früh buchen ist hier aber von Vorteil! Einige der Almen sind zu Fuß und für Schneeschuhwanderer zu erreichen, so dass man auch in ihren Genuss kommen kann, wenn es mal nicht die schmalen Bretter sein sollen. Sollte „nur“ Langlaufen einmal zu langweilig geworden sein, dann kann man sich auch mal im Biathlon versuchen – mit Lasergewehr. Eine ganz spezielle Sache gibt es für alle, die es actionhalting mögen: Die Gymkhana. Dies ist eine 500 Meter lange Strecke mit engen Kurven, schnellen Hangänderungen, hügeligen Abfahrten sowie steilen Anstiegen. Hier wird das Gleichgewicht gefordert und gefördert!

Kultur und Sport – was das Gebiet sonst noch alles zu bieten hat

Der bereits beschriebene Einstiegsort in Maria Weißenstein bietet nebenbei noch einen kulturellen Gesichtspunkt, weswegen man einmal genau diesen Punkt zum Ausgangspunkt einer Langlauftour wählen sollte: Maria Weißenstein ist ein Wallfahrtsort mit großem Kloster, das man auch besichtigen kann. Eine Herberge ist ebenfalls dort untergebracht. Im Jahre 1553 soll an diesem Ort Maria dem Bergbauern Leonhard Weißenstein erschienen sein. Zum Dank baute er eine kleine Kapelle, die den Ausgangspunkt für das spätere Kloster bilden sollte. Natürlich bietet das nahe Trient (Trento) mit seinen Museen, Geschäften, Kirchen und der malerischen Innenstadt ebenfalls einiges zu sehen. Wer es lieber sportlicher haben möchte, kann natürlich auch die Alpinski unterschnallen und sich ins Latemar stürzen. Von der Skisprungschanze in Predazzo aus bringt die Gondelbahn alle Pistenflitzer schnell ins große Skigebiet. In Cavalese gibt es zudem ein neues Schwimmbad, das mit Saunalandschaft zum Relaxen einlädt.

Mehr Infos zum Passo di Lavazè: www.visittrentino.it