Stimmen zur Staffel: „Es fehlt am nötigen Glück und auch am Können aktuell“

Lucas Boegl (GER) © Thibaut/NordicFocus

Die Herren Staffel war ungewöhnlich spannend und abwechslungsreich – nicht zuletzt wegen der Bedingungen mit unterschiedlich nassem Neuschnee – das deutsche Team war leider eine Gruppe zu weit hinten, um noch um die Medaillen mitkämpfen zu können. Lest hier, was Deutsche, Norweger und Russen nach dem Rennen sagten…

Team Norwegen

Alexander Bolshunov (RUS)

Wir verurteilen Vanya [Yakimushkin] natürlich nicht. Da kann man nichts machen. Es gehören vier Athleten zu einer Staffel. Alexey Chervotkin hat eine Minute rausgeholt, Ivan hat eine Minute verloren, so ist das einfach. Jeder hat alles versucht.

Mein Wettkampf des Herzens sind die 50km. Das ist für mich der wichtigste Wettkampf. Aber bis dahin dauert es noch fast 48 Stunden. Wir werden sehen, wie es da läuft. (Quelle: MatchTV)

Es stimmt, ich bin ihm [Klaebo] auf den Stock getreten. Er lief etwas langsamer als ich. Darum ist das passiert. (Quelle: NRK)

Ich habe einen Fehler gemacht. Ich dachte, Johannes würde nach links gehen, aber dann kam er plötzlich von rechts. Dadurch habe ich ihm die Möglichkeit zum Attackieren gegeben und die Führung. Das war mein Fehler. (Quelle: TV2)

 

Ivan Yakimushkin (RUS)

Man kann nicht alle Schuld auf die Techniker schieben, sie haben getan, was sie konnten. Ich habe es einfach nicht ins Ziel gebracht. Wie auch immer die Ski waren, ich hätte einen besseren Job machen müssen. Das ist einfach Sport. Ich habe versucht, mein Bestes gegeben, aber es war hart, dass sie mich so schnell eingeholt haben. Ich habe den ganzen Vorsprung, den Lesha Chervotkin herausgeholt hat, innerhalb von eineinhalb Runden verloren, obwohl ich alles gegeben habe. Das tut mir sehr leid, ich fühle mich schuldig. Ich weiß nicht, wie ich aus dieser Situation wieder herauskomme. Ich würde gerne zeigen, dass ich es besser kann. Vielleicht bekomme ich ja im 50km Massenstart eine Chance. (Quelle: MatchTV)

Johannes Høsflot Klæbo (NOR)

Ich habe mich entschlossen, langsam in den Berg reinzugehen und dann das Tempo zu steigern. Ich habe nicht die Stöcke in den Schnee gestoßen, weil ich wusste, dass er dicht hinter mir ist. Das wäre zu blöd gewesen, wenn ich mit einem Stock dagestanden hätte.

Ich bin gemächlich angegangen und habe gewartet, bis Bolshunov den Rückstand aufgeholt hat. Dann habe ich mein Rennen bekommen, in dem ich auf ihn reagieren konnte. Er hätte noch schneller laufen müssen, um mich abzuhängen. (Quelle: NRK)

 

Jonas Dobler (GER)

… während des Rennens:Die Erfahrung vom Wachsteam war heute entscheidend. Die eine Hälfte des Rennen ist heute im Wachstruck ausgetragen worden und nur die andere Hälfte im Rennen. Mein No Wax Ski war sehr gut. Überragendes Material. Beim Janosch hat es leider nicht so gut getroffen, obwohl er vermeintlich denselben No Wax Ski hat. (Quelle: ZDF)

… nach dem Rennen:Mein Ski war richtig gut, da kann man sich nicht oft genug bedanken bei den Technikern, das hat richtig gut gepasst und macht natürlich bei solchen schneereichen Bedingungen nochmal mehr aus als sonst. Das hat bei mir richtig gut gepasst. Das große Ziel ist, mit möglichst wenig Rückstand zu übergeben. Der Russe ist natürlich vorne raus gelaufen, aber wir haben immer gesagt, wir laufen hier nicht gegen Russland oder Norwegen, sondern nur darum, das Rennen um Platz drei möglichst offen zu halten. Eins und zwei ist uns relativ egal und das habe ich eigentlich geschafft, dass ich mit Anschluss an Platz drei übergeben habe, deswegen bin ich je für mich persönlich zufrieden. (Quelle: DSV)

Janosch Brugger (GER)

… während des Rennens:Ich denke, es lag heute nicht nur am Ski. Mein erster Eindruck war, das es nicht der schnellste war. Aber auch bei mir war es zäh wie Kaugummi, sobald es schneller wurde. Das ist schade, dass es in der Staffel ist, ich wollte die Jungs ein eine gute Position bringen, um um eine Medaille zu kämpfen. Mein No Wax Ski war vom Gefühl her ein bisschen saugig.(Quelle: ZDF)

… nach Rennende:Ich bin nicht ganz glücklich, weil ich hätte die Mannschaft gerne länger im Spiel gehalten im Kampf um eine Medaille. Es war ein bissel ein zähes Brett heute, das ganze Rennen insgesamt, nicht nur der Ski. Bei mir ging es nicht zu 100% glatt. Bei so Bedingungen, da zieht es das Feld komplett auseinander. Schade! (Quelle: DSV)

… über das Problem mit dem Ski – Jonas Dobler sagte schon zehn Sekunden dem Wechsel ‚Das kann doch nicht sein, dass es solche Unterschiede gibt!‘:Das sind so Feinheiten in unseren Ski. Wir laufen nicht ganz dasselbe Material, das sind zwei unterschiedliche Firmen. Aber nichtsdestotrotz habe ich eigentlich meinen schnellsten Ski heute rausgesucht und bin mit dem Vertrauen in das Rennen rein, dass das zu 100% passt. Wenn ich eine 110%ige Form habe, kann ich mit so einem Ski vielleicht noch länger dranbleiben, aber so verliert man Sekunde um Sekunde. (Quelle: DSV)

Lucas Bögl (GER)

… zur Zielsetzung vor dem Rennen:Man muss auch Träume haben und wir träumen davon, eine Medaille zu gewinnen. Aber wir wissen auch, dass vieles zusammenpassen muss. Aber wenn man nicht hoffen würde, bräuchte man gar nicht erst antreten.(Quelle: ZDF)

… während des Rennens:Man kann der kräftigste Stier im Wald sein und kommt trotzdem nicht gut hoch. Heute sind wahrscheinlich die leichteren Athleten im Vorteil. Definitiv sind wir enttäuscht, wir wollten heute in der Gruppe um Platz drei mitlaufen. Wir hatten uns über den Wetterumschwung gefreut, aber leider konnten wir davon nicht so profitieren, wie wir es gehofft hatten.(Quelle: ZDF)

… und sein Fazit nach dem Wettkampf:Das Staffelrennen war für uns die Fortsetzung von den bisher gezeigten Rennen. Es fehlt uns am nötigen Glück und auch am Können aktuell, dass wir da ganz vorne mitgehen können. Unser Ziel war es, hier in der Gruppe um Platz drei mitzukämpfen und das haben wir leider verpasst. Da sind wir natürlich nicht ganz zufrieden. Es war trotzdem schön, für Deutschland zu laufen. Es ist immer wahnsinnig schön, eien Staffel zu laufen. Die Bedingungen waren sehr trickreich, wir hatten uns eigentlich gefreut auf die Bedingungen, da kann immer alles passieren, aber es kann halt in alle Richtungen alles passieren. (Quelle: DSV)

Friedrich Moch (GER)

.. nach der Staffel:Ich bin ganz zufrieden mit meinem Rennen, habe mich gut gefühlt. Meine Aufgabe war es, meine Gruppe zu gewinnen und das ist mir gelungen. Von demher bin ich ganz zufrieden. Es waren schon extreme Bedingungen heute. Am Anfang war es sehr langsam und dann wurde es auch noch von Runde zu Runde tiefer. Mir macht das generell nicht ganz so viel aus, außer dass es anstrengender ist, als wenn es eine normale Piste gewesen wäre. Ich bin recht zufrieden mit meiner WM. Im Skiathlon vielleicht nicht ganz, aber ich denke, das war auch noch im Rahmen. Mein Ziel war es, hier so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln und dabei ist es erstmal egal, was da für Platzierungen bei rauskommen. Ich denke, ich werde noch oft genug dabei sein. (Quelle: DSV)

Peter Schlickenrieder (GER), Trainer

… während des Rennens über Janosch Brugger:Janosch hat definitiv Probleme. Das sieht man schon daran, wie schnell der Rückstand zum Russen geschrumpft ist. Die haben extrem Gas gegeben durch Niskanen und Cologna. Das Tempo ist schwer zu verkraften, aber Janosch kämpft sich jetzt wieder hin – vielleicht hat er sich seine Freundin Pia Fink als Vorbild genommen und kämpft sich auch wieder hin.

… und über Lucas Bögl:Die anderen verlassen sich auf ihn, er ist ein starker Kletterer: Er versucht nun zu geben, was er hat. Es ist gut, dass er offensiv läuft. Wir geben uns mit Platz acht nicht zufrieden, also ran an die Buletten und Gas geben! (Quelle: ZDF)