Junioren-WM Goms: Klassik-Titel nach Russland und Norwegen

Sergey Ardashev (RUS), Jon Rolf Skamo Hope (NOR), Joergen Lippert (NOR) (l-r) © www.jwsc2018.ch

Im Klassikrennen der Juniorinnen und Junioren bei den Titelkämpfen im Goms in der Schweiz blieben Deutsche und Schweizer ohne Medaille. Die Goldmedaillen holten sich Polina Nekrasova aus Russland und der Norweger Jon Rolf Skamo Hope.

Souveräner Sieg für Nekrasova

Anita Korva (FIN), Polina Nekrasova (RUS), Hailey Swirbul (USA) (l-r) © www.jwsc2018.ch

Das fünf Kilometer lange Einzelstartrennen der Damen wurde zu einer klaren Angelegenheit für Polina Nekrasova. Die Russin schlug von Anfang an ein hohes Tempo an, übernahm die Führung und war auch von später startenden Athletinnen nicht mehr einzuholen. Die Sprint-Dritte Frida Karlsson war ihr in der ersten Rennhälfte noch relativ dicht auf den Fersen, konnte ihr Tempo aber nicht bis zum Ende durchstehen. So ging die Silbermedaille an die Amerikanerin Hailey Swirbul, die sich den Wettkampf besser eingeteilt hatte und vorsichtiger anging. Bronze holte sich die Sprint-Vierte Anita Korva aus Finnland. Extrem vorsichtig ging die erst 17-jährige Tschechin Barbora Havlickova gegen teilweise deutlich ältere Konkurrentinnen in ihren Wettkampf, hatte aber im Gegensatz zur den anderen am Ende noch Reserven, so dass sie als sehr gute Vierte ins Ziel kam. Die Sprint-Zweite vom Sonntag, Kristine Stavås Skistad, kam diesmal als Fünfte in die Wertung vor der Französin Laura Chamiot Maitral und Frida Karlsson, die sich Platz sieben mit Martina Bellini aus Italien teilte. Spint-Weltmeisterin Moa Lundgren wurde Neunte vor der Norwegerin Mathilde Myhrvold.

Spannender Kampf um Gold

Jon Rolf Skamo Hope (NOR) © www.jwsc2018.ch

Im zehn Kilometer langen Einzelstartrennen im klassischen Stil gab es ständige Führungswechsel: Nachdem auf der ersten Runde zunächst Harald Østberg Amundsen auf Medaillenkurs unterwegs war, wurde schnell klar, dass der Norweger sich mit seinen Bestzeiten zu Rennbeginn im Tempo übernommen hatte. Besser eingeteilt hatte sich das Rennen der Russe Sergey Ardashev, der wie viele seiner Landsleute noch an seiner Abfahrtstechnik arbeiten muss – noch klarer waren die Geschwindigkeitsdefizite vieler Russen durch schlechte Technik allerdings in allen vier Sprintrennen der letzten Tage. Die leichten Schwächen Ardashevs fielen im Kampf um Gold aber wohl nicht so entscheidend ins Gewicht, da auch Jon Rolf Skamo Hope, mit dem er sich in der zweiten Rennhälfte einen ständigen Schlagabtausch um den Sieg lieferte, seine Probleme hatte. Der Norweger war auf den letzten Kilometern völlig blau und hatte offenbar nicht einmal mehr die Kräfte, um im Schneepflug durch die Abfahrten zu kommen, so dass er die Hälfte der Abfahrt links anrutschte und dann aufs rechte Bein wechselte. Dennoch gelang es ihm sich gegen den zum Schluss ebenfalls müden Russen durchzusetzen und mit neun Sekunden Vorsprung den Titel zu gewinnen. Nach einer langen Erholungsphase im Ziel konnte sich der völlig ausgepumpte Norweger schließlich über seinen Erfolg freuen, der schon der zweite Titel hätte sein können – im Sprint verhinderte ein Sturz des überlegenen Läufers ein besseres Ergebnis als Platz sechs. Silber ging an Ardashev vor Jørgen Lippert, der nach Sprint-Silber diesmal Bronze sicherte. Knapp fing er seinen Landsmann Amundsen noch ab, der Vierter wurde vor dem fünften Norweger Håvard Moseby, der das erstklassiges Mannschaftsergebnis abrundete. Kirill Kilivnyuk aus Russland wurde Sechster vor dem erst 17-jährigen Amerikaner Ben Ogden und Hugo Lapalus aus Frankreich. Magnus Kim, Südkoreaner mit norwegischem Vater, wurde Neunter vor Alexander Terentev.

Schweiz und Deutschland mit Top15 Ergebnis

Deutschsprachige Sportler konnten diesmal nicht im Vorderfeld mitmischen. Das beste Ergebnis erreichte die Davoserin Desiree Steiner, die Zwölfte wurde und auf den ersten Kilometern sogar noch besser unterwegs war. Wie sie war auch die Lenggrieserin Alexander Danner das Rennen eher zügig angegangen mit der 14.Zeit, im Ziel stand dann aber nur Platz 24 zu Buche noch hinter ihrer Oberstdorfer Teamkollegin Celine Mayer, die 20. wurde. Rang 29 ging an die jüngste DSV-Starterin Lisa Lohmann, die im November erst 17 wurde. Bei den Junioren konnten die drei besten Deutschen die Plätze 15, 16 und 21 erreichen. Dabei gingen Philipp Unger und vor allem Albert Kuchler das Rennen sehr defensiv an und arbeiteten sich nach und nach vor, Friedrich Moch verpasste die besten 20 um wenige Hundertstel. Florian Knopf wurde 32. hinter dem besten Schweizer Cyril Fähndrich.

=> Ergebnis 5km KT Juniorinnen
=> Ergebnis 10km KT Junioren