Langlauf Weltcup: Norwegen weiter siegreich in Damen-Staffel

Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Heidi Weng (NOR), Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), Therese Johaug (NOR), (l-r) © Rauschendorfer/NordicFocus

Die norwegischen Damen Ingvild Flugstad Østberg, Heidi Weng, Therese Johaug und Astrid Uhrenholdt Jacobsen haben mit einer souveränen Leistung das Staffelrennen beim Langlauf Weltcup in Nove Mesto gewonnen. Rang zwei ging an die USA vor Finnland. Die DSV-Damen zeigten ein starkes Rennen, Deutschland 1 wurden Vierte, das junge Team von Deutschland 2 Siebte.

Østberg reißt entscheidende Lücke

Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), Therese Johaug (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Heidi Weng (NOR), (l-r) © Rauschendorfer/NordicFocus

Das Rennen begann zunächst etwas ungewöhnlich – kein norwegischer Anzug ganz vorn. Ingvild Flugstad Østberg hielt sich auf den ersten 2.5 Kilometern zurück und ließ Denise Herrmann und Anne Kyllönen in erster Reihe laufen. Beim Stadiondurchlauf zündete sie dann aber den Turbo und setzte sich schnell ab. Der Vorsprung wuchs sofort auf etwa 30 Sekunden an, den ihre Kolleginnen Heidi Weng, Therese Johaug und Astrid Uhrenholdt Jacobsen souverän verwalteten – ein Riesenvorsprung wie bei der Staffel in Lillehammer kam damit diesmal nicht zustande. Dennoch ist Norwegen im Weltcup nun seit sechs Jahren ungeschlagen. „Ich laufe eigentlich gerne die Staffel an, aber Ingvild war heute super. Es hat auch Spaß gemacht, die zweite Schleife zu laufen. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben“, sagte Heidi. Hinter Østberg bildete sich zunächst eine Vierergruppe mit Finnland, USA und den beiden deutschen Staffeln. Nach einer Attacke von Krista Pärmäkoski konnten aber zunächst Victoria Carl, die wegen ihres Trainingsrückstandes und fehlender Wettkampfpraxis nach Verletzung in der zweiten deutschen Staffel eingesetzt wurde, und dann auch Julia Belger (GER 1) dem Duo nicht mehr folgen, das bis kurz vor em letzten Wechsel zusammenblieb. Dann setzte sich Liz Stephen von Riitta-Liisa Roponen ab und Jessie Diggins stürmte zum nächsten Meilenstein in der US-Historie: Für die US-Girls Sophie Caldwell, Sadie Bjornsen, Liz Stephen und Jessie Diggins war es das beste amerikanische Resultat in einem Staffelrennen. „Das war heute richtig schön, das Rennen hat Spaß gemacht. Ich habe zusammen mit Krista viel gearbeitet, um eine Lücke zu den Mädels hinter uns zu reißen. Ich bin zufrieden mit meinem Rennen. Wir alle sind im Moment sehr gut drauf, die Stimmung im Team ist unglaublich gut“, sagte Sadie Bjornsen.

Nicole Fessel verläuft sich

Nicole Fessel (GER) © Rauschendorfer/NordicFocus

Die beiden deutschen Staffeln liefen im Ramen der Möglichkeiten ein optimales Rennen. Das von Sportdiektor Andreas Schlütter angepeilte Podium war auch vor dem Start realistisch betrachtet nie in Reichweit gewesen. USA und Finnland waren einfach zu stark, um die Attacke mitzugehen, so war der vierte Platz für eine starke Denise Herrmann sowie Nachwuchsläuferin Julia Belger, Steffi Böhler und Nicole Fessel das Optimum. Zwar ist der Rückstand mit einer Minute Abstand auf Platz drei beachtlich, ist aber leicht erklärbar: Nicole Fessel war auf ihrer ersten Runde zusammen mit der Schwedin Marika Sundin auf den Fersen unterwegs, als die beiden im Wald falsch abbogen und rechts auf die Klassikrunde gingen statt links auf die Skatingrunde. Schnell bemerkten sie die gefrästen Spuren und kehrten nach etwa 100 Metern um, um dann auf die richtige Strecke zu gehen. Gekostet hat dieser Abstecher auf die Klassikrunde rund 40 Sekunden, war für die Endplatzierung aber unwichtig. Auf der zweiten Runde konnte die Schwedin nicht mehr folgen und wurde Fünfte, was für die Schwedinnen mit dem unerfahrenen Settlin und Sundin ein gutes Resultat ist, nachdem sie erst durch eine überragende Charlotte Kalla auf Position zwei überhaupt wieder ins Rennen zurückfanden.

Überzeugende Vorstellung von Deutschland 2

Antonia Fraebel (GER) © Rauschendorfer/NordicFocus

Die zweite deutsche Staffel mit den Nachwuchsläuferinnen war teilweise zu ihrem ersten Weltcupstart angereist, um an einem COC-freien Wochenende Weltcuperfahrung zu sammeln und sich auf die Junioren-WM vorzubereiten. Das Nachwuchs-Quartett mit Katharina Hennig, Victoria Carl, Antonia Fräbel und Sofie Krehl schlug sich beachtlich, hielt lange mit der ersten deutschen Staffel mit und erreichte nur knapp hinter Italien und noch vor der Schweiz (erster Schweizer Staffel-Start seit fünf Jahren) sowie beiden russischen Staffeln das Ziel. Ingesamt ein gelungenes Staffel-Debüt!

=> Resultat Staffel Damen