Olympische Spiele: Evi Sachenbacher-Stehle positiv auf Dopingsubstanz getestet

Evi Sachenbacher-Stehle © NordicFocus

Langlauf-Olympiasiegerin und Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle ist während der Olympischen Spiele in Sochi positiv auf die Dopingsubstanz Methylhexanamin getestet worden. Das Ergebnis der A-Probe wurde durch die B-Probe bestätigt.

B-Probe bestätigt Verdacht

Der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) gab heute Vormittag bekannt, dass die A-Probe eines deutschen Athleten/einer deutschen Athletin positiv auf eine verbotene Substanz getestet wurde. Daraufhin wurde die Öffnung der B-Probe beantragt, was im Verlauf des heutigen Tages geschehen ist. Diese bestätigte das Ergebnis der A-Probe nach Angaben der öffentlich rechtlichen Sender ARD/ZDF und machte aus dem Vorfall ein bestätigtes Doping-Vergehen. Die verbotene Substanz (Methylhexanamin) soll nach Informationen der ARD auf verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen sein.
Weitere Informationen zu Methylhexanamin findet ihr hier: www.dopinginfo.de

Erklärung des DOSB im Wortlaut

Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle ist bei einer Dopingkontrolle am Montag, 17. Februar 2014, nach dem Massenstart-Rennen sowohl in der A- als auch in der B-Probe positiv auf das Stimulans Methylhexanamin getestet worden. Dieses ist im Wettkampf verboten. Die IOC-Disziplinarkommission hat die Athletin am Freitagnachmittag angehört. Der DOSB hat Evi Sachenbacher-Stehle daraufhin entsprechend der mit ihr getroffenen Athletenvereinbarung aus der Deutschen Olympiamannschaft ausgeschlossen und ihre sofortige Rückreise veranlasst und umgesetzt. Über weitere Konsequenzen wird im Zusammenhang des Verfahrens entschieden, das federführend vom Biathlon-Weltverband IBU noch einzuleiten sein wird. Chef de Mission Michael Vesper erklärte: „Der DOSB steht für einen dopingfreien Sport und eine Null-Toleranz-Politik. Wir streben nur sauber erzielte Leistungen an. Jeder Dopingfall ist zuerst einmal eine große Enttäuschung. Er ist aber auch ein Beleg dafür, dass das Kontrollsystem funktioniert. Wir haben wie in unserem Anti-Doping-Management beschrieben unverzüglich und konsequent gehandelt und im Vorfeld und während der Spiele alles in unserer Macht stehende getan, um sauberen Sport zu ermöglichen.“ Die NADA hatte mehrfach alle Athletinnen und Athleten vor Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt, die Methylhexanamin enthalten. Vesper nahm den aktuellen Fall erneut zum Anlass, auf die erheblichen Gefahren hinzuweisen, die durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entstehen können. Deshalb appellierte er erneut an alle Spitzensportlerinnen und -sportler auf solche Nahrungsergänzungsmittel konsequent zu verzichten.

Erklärung von Evi Sachenbacher-Stehle

Inzwischen wurde eine Erklärung veröffentlicht, die Evi Sachenbacher-Stehle schriftlich getätigt haben soll (Quelle: t-online.de): „Ich erlebe gerade den schlimmsten Albtraum, den man sich vorstellen kann, denn ich kann mir überhaupt nicht erklären, wie es zu der positiven Probe gekommen ist. Selbst entsprechende Nahrungsergänzungsmittel hatte ich im Labor vorher überprüfen bzw. mir die Unbedenklichkeit von den Herstellern bestätigen lassen, um immer auf der sicheren Seite zu sein. Ich kann im Moment allen Beteiligten nur ausdrücklich versichern, dass ich zu keinem Zeitpunkt bewusst verbotene Substanzen zu mir genommen habe und alles daran setzen werde, diese Sache lückenlos aufzuklären“, so Sachenbacher-Stehle.

Diskussionen nach Nicht-Nominierung für Biathlon-Staffel

Bereits gestern wurde in den sozialen Netzwerken heftig über die Nicht-Nominierung Sachenbacher-Stehles für die deutsche Biathlon-Staffel am heutigen Freitag diskutiert. Schnell wurde ein Zusammenhang zum Bekanntwerden des Dopingfalls vermutet. Allerdings ist der DOSB laut eigenen Angaben erst gestern Abend gegen 21:30 Uhr über die positive A-Probe informiert worden. Zu diesem Zeitpunkt stand die Nicht-Nominierung Sachenbacher-Stehles bereits lange fest. Dazu der Damen-Bundestrainer Gerald Hönig gegenüber der DPA: „Evi hatte die meisten Rennen, hatte in der Mixed-Staffel Probleme, sich gut zu konzentrieren.“

Quellen: DOSB, t-online.de