Skilanglauf Kurznachrichten: Legkov nutzte Meldonium, Eichhorn gewinnt Troll Ski Marathon

Alexander Legkov (RUS) © Rauschendorfer/NordicFocus

Alexander Legkov hat zugegeben, die inzwischen verbotene Substanz Meldonium eingenommen zu haben. Theresa Eichhorn hat den Troll Ski Marathon in Norwegen gewonnen. Interessante Rennen am kommenden Wochenende.

„Ich denke nicht, dass Mildronate Doping ist“

Hat Russland ein Dopingproblem? Oder reizt man dort nur alle Mittel im Rahmen des Erlaubten aus? Seit den Doping-Reportagen in der ARD ist bekannt, dass es im russischen Sport eine ungesunde Einstellung zum Thema verbotene Substanzen gibt. Ob dabei flächendeckend über alle Sportarten hinweg gedopt wird und auch der Skilanglauf betroffen ist, das ist nicht erwiesen. Dass man aber anscheinend bestimmte Mittel zumindest solange nutzt, bis sie auf der Dopingliste stehen (und sogar darüber hinaus), das zeigen nicht zuletzt die positiven Proben von Tennisstar Maria Sharapova und anderen. Nun hat sich Alexander Legkov dazu bekannt, dass er dasselbe Medikament, nämlich Meldonium (auch als Mildronate bekannt), auch genommen hat. Allerdings sei das bestimmt schon mehr als zehn Jahre her. Auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping Organisation (WADA) steht Meldonium erst seit 1. Januar 2016. „Ich denke nicht, dass Mildronate Doping ist. Das ist kompletter Unsinn und eine politische Sache“, so Legkov im Interview mit sport-express.ru. Auf die Frage, wie er denn vom Verbot von Meldonium erfahren habe, antwortet der Olympiasieger von 2014: „Wir haben Mitarbeiter im Verband, die uns beim Ausfüllen des ADAMS Systems (Anm. d. Red.: Meldesystem für die Anti-Doping-Tests) helfen. Diese Leute haben uns alle gewarnt.“ Meldonium ist als Medikament laut Wikipedia nur in einigen osteuropäischen Staaten zugelassen, wie zum Beispiel Russland und Litauen. Entwickelt wurde es demnach als Mittel gegen Herzinfarkt und Angina pectoris. Es soll dabei helfen, den Herzmuskel von aerobem auf anaeroben Stoffwechsel umzustellen, um die Herzmuskelzellen trotz Sauerstoffmangels noch mit der notwendigen Energie zu versorgen.

Eichhorn feiert dritten Sieg

Als Langläufer ein Rennen in Norwegen zu gewinnen, ist etwas ganz besonderes. Der Thüringerin Theresa Eichhorn gelang das am vergangenen Samstag zum dritten Mal in Folge. Sie gewann den 95 Kilometer langen Troll Ski Marathon in klassischer Technik von Venabu nach Sjusjoen (oberhalb von Lillehammer). Im Ziel hatte sie nach 6:36 Stunden über 33 Minuten Vorsprung auf die zweitplatzierte Norwegerin Maren Thomasgaarden. Mit Anne Winkler und Julia Belger waren auch zwei B-Kader Athletinnen des DSV am Start. Sie kamen auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. Elisabeth Schicho, ebenfalls deutsche Kaderathletin und Weltcupstarterin, ließ es zusammen mit ihren Freundinnen Giulia Stürz (Italien) und Marion Deigentesch etwas lockerer angehen. Die drei überquerten die Ziellinie gemeinsam auf Rang 14. Bei den Herren sicherte sich der Norweger Havard Hansen den Sieg. Andy Kühne belegte als bester Deutscher Rang sechs.

Drei Highlights am Wochenende

Eigentlich könnte man meinen, der Winter sei schon vorbei. Aber weit gefehlt! Am kommenden Wochenende ist noch einmal richtig viel Action angesagt. Im russischen Tyumen treffen sich in diesem Jahr erstmal nicht nur die besten Biathleten, sondern auch viele Langlaufstars zum Champions Race. Mit dabei sind unter anderem Petter und Tomas Northug, Emil Jönsson und Anna Haag, Federico Pellegrino, Stina Nilsson und einige russische Top-Athleten. Ein anderer Langlauf-Hotspot befindet sich im schwedischen Bruksvallarna. Dort wo jedes Jahr der Saisonauftakt der Schweden stattfindet, wird das Langlaufjahr auch regelmäßig beendet. Beim Fjälltopphelgen stehen unterschiedlichste Wettbewerbe auf dem Programm. Gemeldet sind anscheinend auch Dario Cologna, Seraina Boner, Toni Livers und natürlich zahlreiche Schweden. Die Langdistanzspezialisten zieht es derweil noch etwas weiter nördlich. In Jokkmokk wird der Red Bull Nordenskiöldsloppet ausgetragen. Das eigentlich über 220 Kilometer Länge geplante Rennen musste aufgrund von zu mildem Wetter verkürzt werden, misst aber immer noch 180 Kilometer. Mit am Start stehen wird Vasalauf Sieger John Kristian Dahl und zahlreiche andere Hochkaräter der Szene. Aus deutscher Sicht geht Thomas Freimuth mit den besten Chancen auf eine Top-Platzierung ins Rennen.

Quelle: www.fasterskier.com