Skilanglauf Kurznachrichten: Victoria Carl geehrt, Fall Smigun noch offen

Victoria Carl wird bei der Wahl zur Juniorsportlerin des Jahres für Platz drei geehrt. © Deutsche Sporthilfe / picture alliance

Die deutsche Langlauf-Nachwuchshoffnung Victoria Carl ist bei der Wahl zu Deutschlands Juniorsportler des Jahres auf Rang drei gelandet. Derweil fragt man sich in Norwegen, was denn aus dem Dopingfall Kristina Smigun geworden ist. Seit fast zwei Jahren wartet man auf ein Urteil.

Auszeichnung für Langlauf-Talent

Victoria Carl wurde am vergangenen Samstag für den dritten Platz bei der Wahl zu Deutschlands Juniorsportler des Jahres geehrt. Ausschlaggebend für die sehr gute Platzierung der einzigen Wintersportlerin in der Endauswahl waren sicherlich die beiden Junioren-Weltmeistertitel, die die Thüringerin in der vergangenen Saison im kasachischen Almaty errang. Platz eins ging an Triathletin Laura Lindemann. Die 19-jährige Potsdamerin wurde bei der 38. Verleihung des Talentpreises für ihre Siege bei den letzten Junioren-Europa- und -Weltmeisterschaften ausgezeichnet. In der Mannschaftswertung wurden die Bahnrad-Teamsprinterinnen Pauline Grabosch und Emma Hinze geehrt. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe verlieh die höchste Auszeichnung im deutschen Nachwuchssport erstmals im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages in Bonn. Die Wahl wurde von einer 14-köpfigen Jury unter Vorsitz von DOSB-Präsident Alfons Hörmann getroffen. Neben der Einzel- und Mannschaftswertung werden beim „Juniorsportler des Jahres“ auch Athleten aus dem Behinderten- und Gehörlosensport ausgezeichnet, in diesem Jahr Prothesensprinter Johannes Floors und die Beachvolleyball-Schwestern Peggy und Nelly Steinbach.

Olympiasiege noch nicht aberkannt

Während der Olympischen Spiele 2014 in Sochi wurde bekannt, dass Dopingproben von Turin 2006, die eingefroren worden waren, um Nachtests zu ermöglichen, positiv ausgefallen sind. Mindestens eine der Proben konnte demnach der Estin Kristina Smigun zugeordnet werden. Allerdings ist das Verfahren um die Aberkennung ihrer zwei Olympiasiege von Turin (10km Klassik und Skiathlon) dem norwegischen Sender TV2 zufolge ins Stocken geraten. In Norwegen interessiert man sich für diesen Fall, da insbesondere einheimische Sportlerinnen von einer rückwirkenden Sperre Smiguns profitieren könnten. Marit Bjoergen würde nachträglich zur Olympiasiegerin werden, für die „ewige Vierte“ Kristin Steira stehen zwei Bronzemedaillen im Raum. Nun scheint aber nicht ganz klar zu sein, wie das Verfahren weitergeht. Am Sportgerichtshof CAS und seitens des IOC hüllt man sich TV2 zufolge in Schweigen und beruft sich auf das laufende Verfahren. Anscheinend fürchtet man rechtliche Schritte von Smiguns Anwälten. Zumindest soll es nun in den kommenden Wochen und Monaten fortgesetzt werden. So könnten dann zehn Jahre nach den Spielen von Turin die Medaillen endgültig ihren wahren Gewinnerinnen überreicht werden.

Quelle: www.tv2.no