Die Skiarena in Oberhof hat schon viele tolle Wintersport-Veranstaltungen gesehen, sei es im Biathlon, in der Nordischen Kombination oder im Langlauf. Zuletzt machte die Tour de Ski Station in Thüringen, am kommenden Wochenende gibt sich Deutschlands nationale Spitze am Grenzadler ein Stelldichein. Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter Langlauf im Deutschen Ski Verband und bekennender Thüringer zu den Wettkämpfen in der Oberhofer DKB-Arena, die vom SC Steinbach-Hallenberg organisiert werden:
Auf wen dürfen sich die Zuschauer an diesem Wochenende in Oberhof denn freuen?
„Der komplette Weltcup-Kader wird am Start sein, auch die Athletinnen und Athleten, die beispielsweise die Viessmann Tour de Ski mitgelaufen sind. Darüber hinaus natürlich unsere Talente im Nachwuchsbereich der einzelnen Altersklassen. Wir wollen damit einfach die Nationalen Titelkämpfe wieder aufwerten, große Langlaufnationen machen uns das ja seit Jahr und Tag vor, man denke nur an die Skandinavier.“
Früher gab es Deutsche Meisterschaften nach der Saison, im Vorjahr in Oberwiesenthal im Januar, damals war die so genannte zweite Reihe am Start. In diesem Winter kommen auch die Weltcupstarter nach Oberhof. Warum und warum zu diesem Zeitpunkt?
„Den Termin gibt uns der Weltcupkalender vor, denn dieses letzte Januarwochenende ist in diesem Winter die einzige freie Spitze im Terminplan. Darüber hinaus gibt es den zweiten Teil der Titelkämpfe dann nach unserer Rückkehr von der Kanada-Tour im Weltcup, geplant sind die Wettkämpfe dann in Kirchzarten. Andere Nationen haben an diesem letzten Januarwochenende auch ihre Meisterschaften, Finnland, Norwegen und Schweden beispielsweise. Hinzu kommt die zeitliche Nähe der Titelkämpfe zur Junioren-WM, bis zu den Titelkämpfen im rumänischen Rasnov sind es dann nämlich nur noch drei Wochen, das ist für die JWM-Kandidaten also auch noch mal eine schöne Standortbestimmung.“
Die Meisterschaften sind als internationale Wettbewerbe ausgeschrieben, außerdem finden die Wettbewerbe der Erwachsenen zeitgleich mit den Titelkämpfen im Nachwuchsbereich statt. Was erhoffen Sie sich davon?
„Den Aspekt in Bezug auf die Junioren-WM hatte ich schon genannt. Darüber hinaus bietet so eine DM natürlich die Möglichkeit, insbesondere für die Athletinnen und Athleten aus dem B-Kader und dem Nachwuchs, sich mit den Besten zu messen. Das lässt Aufschlüsse darüber zu, ob die so genannte „zweite Reihe“ oder die Jungen schon in Schlagdistanz zu den ganz Großen sind oder wie weit der Abstand noch ist. Und für die Jüngsten ist es sicherlich schön, mal mit den Vorbildern in einem Wettbewerb zu stehen.“
Werden die Karten für den Weltcup nach der Meisterschaft neu gemischt oder anders gefragt: Werden die Weltcupteams in Abhängigkeit von den Resultaten der nationalen Titelkämpfe durchlässiger?
„Wir sind in diesem Winter international ja deutlich besser platziert, als in der Vorsaison, haben mehr Sportlerinnen und Sportler in der Gruppe der Weltcup-Besten. Die Läuferinnen und Läufer, die die Chance auf die Rote Gruppe haben oder schon drin sind, werden die Weltcups natürlich weiter bestreiten. sind also gesetzt. Aber richtig ist auch, dass wir den Besten der Rennen bei diesen Meisterschaften eine Weltcup-Einsatzchance geben wollen, Oberhof ist also, wenn man so will, der Ticketschalter für eine Skandinavien-Reise.“
Welche Wettbewerbe gibt es?
„Das ist schnell zu beantworten. Am Freitag gibt es den Freistil-Sprint, tags darauf Klassik-Rennen über fünf bzw. zehn Kilometer mit Einzelstart – welche Rennformate am Sonntag ausgetragen werden, entscheidet das OK je nach Wetterlage kurzfristig am Samstag.“
Die Rennen finden in Oberhof statt, das in diesem Winter vom Wetter nicht gerade bevorzugt bedient wurde. Deshalb die bange Frage: Können alle Wettbewerbe regulär ausgetragen werden?
„Schnee haben wir im Moment noch genug. Ein wenig Bauchschmerzen habe ich aber beim Blick auf das Thermometer, denn es soll ja bis in die Höhenlagen der Mittelgebirge richtig warm werden. Aber ich hoffe, dass wir alle Wettkämpfe ordnungsgemäß durchführen können. Und ich möchte schon jetzt ein großes Dankeschön an die vielen fleißigen Helfer vom Skiclub Steinbach-Hallenberg loswerden, die sich schon im Vorfeld unheimlich ins Zeug gelegt haben, damit wir im Thüringer Wald wieder einmal eine hochkarätige Langlauf-Veranstaltung geboten bekommen. Ich bin mir sicher, Organisatoren und Helfer geben am Wochenende alles, damit wir tolle Meisterschaften erleben können.“
Quelle: DSV-/Viessmann-Newsletter