Biathlon Weltcup: Franziska Preuß auf Silberrang im Sprint von Oberhof

Franziska Preuss (GER) © Thibaut/NordicFocus

Franziska Preuß muss sich im Sprint beim Biathlon Heim-Weltcup in Oberhof nur der Französin Justine Braisaz-Bouchet geschlagen geben. Drei weitere Deutsche laufen in die Top-15 und Ingrid Landmark Tandrevold verliert das rote Trikot.

Justine Braisaz-Bouchet setzt Siegesserie fort

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Die Französin Justine Braisaz-Bouchet kompensiert mit überragender Laufleistung zwei Strafrunden aus dem liegenden Anschlag und gewinnt mit 4,4 Sek. Vorsprung den Sprint der Damen über 7,5 km beim Biathlon Weltcup in Oberhof. Franziska Preuß trifft alle zehn Scheiben und gewinnt Silber, 0,2 Sek. vor der weiteren Französin Sophie Chauveau (1:0) auf dem dritten Rang. Die Schwedin Anna Magnusson hielt sich in beiden Schießeinlagen fehlerfrei, lag eingangs der Schlussrunde noch vor Franziska Preuß und fiel auf den letzten Metern zurück auf den vierten Platz. Janina Hettich-Walz hat beide Schießeinlagen fehlerfrei absolviert und überquerte die Ziellinie auf Rang fünf gefolgt von der Norwegerin Karoline Offigstad Knotten (0:1). Justine Braisaz-Bouchet war absolut Schnellste im Feld und setzt ihre Siegesserie im Neuen Jahr nach Gewinn von Sprint und Verfolgung beim letzten Weltcup in der Lenzerheide eindrucksvoll in Oberhof fort. „Ich habe mich in der Weihnachtspause super erholt, aber auch viel trainiert,“ gab die Mutter einer knapp einjährigen Tochter im ARD-Interview an. Franziska Preuß zeigte sich „mega-happy“ über ihren zweiten Platz. „Am Schießstand bin ich super gut in meinen Rhythmus gekommen aber auf der Strecke habe ich kämpfen müssen. Ich glaube habe beim Zieleinlauf jedes Loch mitgenommen, das auf der Strecke war.“ Des weiteren meinte sie, dass sie sich nach der Weihnachtspause noch nicht „ready und fresh“ für ein Rnnen gefühlt hat „deshalb bin ich glücklich über den zweiten Rang.“

Starker Einstieg

Janina Hettich-Walz (GER), Franziska Preuss (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Insbesondere die drei Deutschen aus der ersten Startgruppe legten einen starken Einstieg hin. Janina Hettich-Walz, Franziska Preuß und auch Vanessa Voigt, alle drei hielten sich liegend schadlos und waren vorne mit dabei, nachdem zuvor viele Fehler auch von Mitfavoritinnen, geschossen wurden. Hettich-Walz kam als erste zum Stehendanschlag, räumte sicher ab und Franziska Preuß machte es ihr in schnellem Rhythmus nach und setzte sich vor Hettich-Walz an die Spitze. Auch Vanessa Voigt traf kurze Zeit später stehend alle Scheiben, war in der Spur nicht ganz so schnell und reihte sich hinter ihren Teamkolleginnen ein. Hettich-Walz übernahm im Ziel die Führung, wurde aber mit 19,4 Sek. Vorsprung von Franziska Preuß verdrängt. Ab da hieß es warten, was die erbrachte Leistung wert ist. Die Führung hielt nur bis zum Eintreffen der derzeitigen Gesamtweltcupführenden Justine Braisaz-Bouchet. Nach zwei Strafrunden hat sie den beiden Deutschen auf der Schlussrunde 28,5 Sek. abgenommen und sich an die Spitze gelaufen. Ingrid Landmark Tandrevold, die Trägerin des roten Trikots, war nach drei Extrarunden aus dem stehenden Anschlag bereits aus dem Rennen für eine vordere Platzierung. Das rote Trikot für die Führung in der Sprintwertung muss sie an Justine Braisaz-Bouchet abgeben. Erneut spannend wurde es als die Schwedin Anna Magnusson und die Französin Sophie Chauveau Angriff auf den Silberrang von Franziska Preuß nahmen. Die Französin kam 0,2 Sek. hinter Preuß ins Ziel und auch Magnusson kam nicht an Preuß vorbei. Beide überquerten das Ziel aber vor Janina Hettich-Walz. „Ich habe versucht sehr konzentriert zu arbeiten, weil immer wieder mal Wind reinkommt und ich bin happy, dass alle Scheiben gefallen sind. Stehend hatte ich keinen Wind, vielleicht hatte ich da einfach Glück,“ meinte sie nach dem Rennen. Vanessa Voigt wurde 13. und mit 53,2 Sek. Rückstand wird sie in die Verfolgung starten. „Ich habe schon beim Anschießen gemerkt, dass ich ziemlich unruhig bin. Ich habe mich so sehr gefreut auf diesen Heimweltcup, mein Ziel war es mit den Zuschauern zu laufen, aber es ist mir nicht ganz gut gelungen,“ so die Thüringerin Voigt.  

Alle deutschen Damen für die Verfolgung qualifiziert

Sophia Schneider (GER) © Thibaut/NordicFocus

Von den drei später gestarteten Deutschen gelang Sophia Schneider bei ihrem ersten Wettkampf nach überstandener Krankheit nach nur einem Schießfehler ein 15. Rang und mit 54,3 Sek. bestehen bei der sich anschließenden Verfolgung gute Chancen auf eine vordere Platzierung. „Ich war nervöser als sonst,“ so Sophia Schneider nach dem Rennen,  „vor dieser Kulisse zu laufen und man weiß ja nicht wo man steht.“ Schneider war wegen einer anhaltenden Atemwegsinfektion komplett aus dem Weltcup raus und wie sie selbst sagte: „es war sehr schwer, da sind schon ein paar Tränen geflossen. Aber bei mir war das schon immer so ein Auf und ein Ab, da muss man sich zurück kämpfen, weil wenn man sich gehen lässt, kommt man auch nicht zurück.“ Selina Grotian ließ liegend und stehend jeweils eine Scheibe stehen und sortierte sich am Ende auf Platz 21 ein. Ihr Rückstand auf die Spitze beträgt 1:22,1 Min. „Mit dem Laufen bin ich heute richtig zufrieden, vor Weihnachten ging es mit dem Läuferischen bergab,“ so Selina Grotian, die sich wünscht, dass es beim Schießen besser funktioniert. „Stehend war der letzte Schuss zu früh, das passiert mir oft, wenn ich in einem Flow bin, dass der eine oder andere Schuss zu früh kommt.“ Hanna Kebinger kassierte wie Grotian jeweils eine Strafrunde in den beiden Schießen und hat mit 1:57 Min. Rückstand auf Rang 33 auch als sechste Deutsche die Verfolgung erreicht. 

Anna Gandler und Lena Häcki-Gross jeweils beste ihres Teams

Anna Gandler (AUT), Tamara Steiner (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Anna Gandler brachte aus Sicht der Österreicherinnen das beste Ergebnis ihres Teams. An ihrem 23. Geburtstag lag sie nach fünf Treffern im Liegen im vorderen Bereich, verfehlte in der Folge stehend zwei Scheiben und kam am Ende auf Rang 30 ins Ziel. Anna Juppe platzierte sich nach insgesamt vier Strafrunden auf Rang 53 und Lisa Theresa Hauser hat als 60. die Verfolgung gerade noch erreicht. Nach einer sauberen Serie im Liegen blieben der als guten Schützin bekannten Österreicherin vier Scheiben im Stehendanschlag stehen. Tamara Steiner (69.) und Dunja Zdouc (82.) konnten sich nicht für die Verfolgung qualifizieren.

Lena Haecki-Gross (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Lena Häcki-Groß war auf Rang 16 nach drei Strafrunden bestplatzierte Schweizerin. Amy Baserga hielt sich in beiden Schießeinlagen schadlos, kam aber über Rang 24 nicht hinaus. Bei Lea Meier verfehlte nur eine Patrone im Stehendanschlag das Ziel. Sie wird von Rang 51 aus mit 2:33 Min. Rückstand in die Verfolgung starten.

Ergebnis Sprint Damen

Das weitere Wettkampfprogramm in Oberhof

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