Biathlon Weltcup Ruhpolding: Lisa Vittozzi gewinnt Verfolgung – Preuß beste Deutsche

Juni Arnekleiv (NOR), Lisa Vittozzi (ITA), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Lisa Vittozzi gewinnt die Verfolgung der Damen beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding vor den beiden Norwegerinnen Ingrid Landmark Tandrevold und Juni Arnekleiv. Franziska Preuß kommt als beste Deutsche auf Rang sechs. 

Fünfte Verfolgung – eine neue Siegerin?

Ingrid Landmark Tandrevold, die Siegerin aus dem Sprint, war die Gejagte in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding. Bis Rang 15 lagen die Athletinnen im Bereich von einem durchaus aufholbaren Rückstand innerhalb einer Minute. Im Bereich dieses Rückstands bewegten sich auch die drei deutschen Läuferinnen Janina Hettich-Walz, Franziska Preuß und als 15. die 18jährige Julia Tannheimer. Vier Verfolgungswettkämpfe wurden in dieser Saison bereits gelaufen und dabei gab es mit Lou Jeanmonnot, Elvira Oeberg, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon vier verschiedene Siegerinnen. Den knapp 20.000 Zuschauern auf den Tribünen und dicht gesäumt an der Strecke in der Chiemgau Arena war ein spannender Verfolgungswettkampf geboten, der sich erst auf den letzten Metern entschied.

 

Tandrevold mit starkem Angang

Ingrid Landmark Tandrevold (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Schon auf der ersten Runde hielt Tandrevold das Tempo hoch, räumte bei absoluter Windstille ihre fünf Scheiben ab, bevor die Konkurrenz an den Schießstand kam. Von allen Verfolgerinnen gelang Franziska Preuß als erster eine fehlerfreie Serie und mit 36 Sekunden Rückstand schob sie sich an die zweite Position, gefolgt von der Norwegerin Juni Arnekleiv und den beiden Schwedinnen Linn Persson und Mona Brorsson. Tandrevold baute mit starker Laufleistung ihren Vorsprung weiterhin aus und überzeugte auch beim zweiten Liegendanschlag. Arnekleiv und Preuß hielten sich ebenfalls schadlos und kamen etwas mehr als 30 Sekunden nach Tandrevold zurück in die Runde. 

Drei Läuferinnen setzen sich ab

Lisa Vittozzi (ITA) © Thibaut/NordicFocus

Die nächsten Verfolgerinnen von Tandrevold hatten sich vor dem ersten Stehendschießen zu einer Fünfergruppe zusammengeschlossen und während Tandrevold die letzte Scheibe verfehlte und in die Strafrunde abbog, kamen Vittozzi und Arnekleiv sofort zurück in die Spur und waren an den Skienden von Tandrevold, während Franziska Preuß für einen Fehlschuss abbiegen musste aber etwas von ihrem Rückstand aufholte und mit 27,6 Sekunden an der fünften Position in die nächste Runde ging.

Vittozzi setzt sich im Zielsprint durch

Lisa Vittozzi (ITA), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Richtung entscheidendes Schießen machten Tandrevold, Vittozzi und Arnekleiv gemeinsame Sache und die Schweizerin Lena Häcki-Groß hat sich bis auf den fünften Rang nach vorne gearbeitet. Tandrevold, Arnekleiv und Vittozzi räumten zeitgleich ab und die Podestplatzierungen mussten sich auf der Schlussrunde entscheiden. Vittozzi bestimmte das Tempo, absetzen von Tandrevold konnte sie sich aber nicht, während Arnekleiv den beiden nicht mehr folgen konnte. Im Zielsprint schließlich setzte sich die Italienerin mit nur 0,7 Sekunden vor Tandrevold durch und feierte den  fünften Weltcuspieg in ihrer Karriere. Vittozzi mag die Strecke in Ruhpolding, wie sie im anschließenden ZDF-Interview sagte. „Die Zuschauer an der Strecke sind fantastisch hier, sie haben mir so viel Kraft auf der Strecke gegeben, dass ich es ganz nach vorne schaffen konnte.“ Vier ihrer Weltcupsiege hat Lisa Vittozzi in Deutschland geholt. Juni Arnekleiv wurde Dritte, gefolgt von der Französin Lou Jeanmonnot. Dahinter hatte es Franziska Preuß mit Lena Häcki-Groß und Justine Braisaz-Bouchet zu tun. Auf der Ziellinie setzte sich Lena Häcki-Groß mit großem Kampfgeist durch und sicherte sich Rang fünf vor Franziska Preuß. 

Franziska Preuß beste Deutsche auf Rang sechs

Franziska Preuss (GER) © Thibaut/NordicFocus

Von Rang neun lief Franziska Preuß auf den sechsten Rang und meinte nach dem Rennen, dass es läuferisch für sie ein guter Tag war. Sie bot von den deutschen Starterinnen die schnellste Laufzeit, nachdem sie tags zuvor noch ziemlich platt war, wie sie selbst sagte: „Ich war gestern sehr platt und nur im Bett. Wenn man jeden zweiten Tag ein Rennen hat, ist es mental nicht ganz so einfach, weil man im Kopf nicht ganz abschalten kann.“ Preuß freut sich nun auf zwei Tage Ruhe, „und dann greifen wir in Antholz wieder an.“ Auf der Schlussrunde hat Franziska Preuß gegen die laufstarke Schweizerin Lena Häcki-Groß um Rang fünf gekämpft. „Aber die Lena (Häcki-Groß) ist eine Maschine auf den letzten Metern“, so Preuß.
Vanessa Voigt verbesserte sich gegenüber dem Sprintergebnis um 17 Positionen, verfehlte nur eine Scheibe und überquerte die Ziellinie auf Rang 19. Janina Hettich-Walz hatte vier Extrarunden im Gepäck und wurde 23. Julia Tannheimer verfehlte insgesamt auch vier Scheiben und landete im Laufbereich von Vanessa Voigt auf Rang 33. Sophia Schneider hat sich nach den beiden fehlerfreien Liegendschießen gut nach vorne gearbeitet, fiel aber nach vier Schießfehlern im Stehen wieder zurück und wurde 37. Die sechste Deutsche, Hanna Kebinger, arbeitete gut am Schießstand, musste aber insbesondere im läuferischen Bereich eine weitere Enttäuschung hinnehmen. Über zwei Minuten Rückstand in der Gesamtlaufzeit ließen am Ende nur Rang 45 zu.
Beste Österreicherin wurde Lisa Theresa Hauser. Sie verbesserte sich nach nur einem Schießfehler im letzten Anschlag um elf Platzierungen und kam auf Rang 17 ins Ziel.    

Ergebnis Verfolgung Damen

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