Biathlon Weltcup USA: Selina Grotian beste Deutsche im Sprint

Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Lou Jeanmonnot (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Justine Braisaz-Bouchet gewinnt den Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in Soldier Hollow. In der Sprintwertung führt weiterhin Ingrid Landmark Tandrevold und Selina Grotian wird beste Deutsche. Österreicherin Anna Gandler erreicht bestes Karriereergebnis. 

Justine Braisaz-Bouchet siegt trotz Strafrunde

Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Lou Jeanmonnot (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Justine Braisaz-Bouchet gewann den Sprint der Damen über 7,5 km in Soldier Hollow trotz einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag aber einer fehlerfreien Serie im Stehen und der zweiten Laufzeit hinter Annamarija Lampic. „Es war die Hölle,“ meinte Justine Braisaz-Bouchet nach dem Rennen, „die Höhe und dieser frühlingshafte Schnee, es war schon sehr tief.“ Silber ging 13,4 Sekunden dahinter an Ingrid Landmark Tandrevold. Sie startete im gelb-roten Trikot als Führende in der Gesamtweltcup- und auch in der Sprintwertung und hat beide Führungen verteidigt. Wer sich die kleine Kristallkugel holt, entscheidet sich im letzten Sprint in Canmore, wobei die Norwegerin mit 18 Punkten führt. Aber Justine Braisaz-Bouchet hat den Trophäen-Kampf noch nicht aufgegeben. Mit Lou Jeanmonnot komplettierte das Podest eine weitere Französin. Lisa Vittozzi platzierte sich als Vierte vor Karoline Offigstad Knotten und das beste Ergebnis ihrer Karriere erreichte die Österreicherin Anna Gandler auf dem sechsten Rang. Die fünf hinter Justine Braisaz-Bouchet platzierten Damen agierten am Schießstand fehlerfrei und kamen dennoch nicht an die Siegerin heran. Julia Simon lief nach drei Fehlern im Stehen noch auf den siebten Rang.  

 

Selina Grotian beste Deutsche

Selina Grotian (GER) © Manzoni/NordicFocus

Der böige Wind, der sich im Vergleich zum Anschießen verändert hatte, machte es den DSV-Damen nicht leicht. Allerdings kamen viele Athletinnen anderer Nationen fehlerfrei durch. Am besten aus dem DSV-Team gelang es Selina Grotian, die mit einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag und der Null im Stehen am Ende mit einem Rückstand von 1:38,7 Minuten auf dem 13. Rang landete. „Ich bin mit Respekt ins Rennen reingegangen, nachdem es gestern beim Schießen etwas gehakt hat. Im Rennen habe ich mich nicht ganz so gut gefühlt, ich musste erst reinkommen,“ so Selina Grotian, „die Motivation hat bei mir heute ein bißchen gefehlt.“ Grotian erklärte auch, dass „es die letzten paar Tage mit dem Schlafen bei mir nicht so hingehaut, da konnte ich nur einmal ausschlafen, das war nicht die beste Vorbereitung.“ Dennoch war sie mit ihrer Leistung zufrieden. „Ich denke ich habe am Schießstand das Beste daraus gemacht und kann zufrieden sein.“ Selina Grotian kannte die Strecken in Soldier Hollow als eine der wenigen aus dem deutschen Team bereits. Vor zwei Jahren wurde sie dort Jugend-Weltmeisterin in der Verfolgung, gewann Silber mit der Staffel und Bronze im Einzel.  

Fünf deutsche Damen für Verfolgung qualifiziert

Am Sonntag steht die abschließende Verfolgung auf dem Programm und mit Ausnahme von Johanna Puff, die im stehenden Anschlag etwas vom Winde verweht wurde und drei Strafrunden kassierte, werden die DSV-Damen versuchen Plätze gut zu machen. „Das habe ich mir etwas anders vorgestellt,“ meinte Johanna Puff nach dem Rennen. „Stehend ist eine Böe reingekommen, ich habe gewartet und dann habe ich gewackelt.“ Die Ergebnisse bilden die Startabstände für die Verfolgung und Janina Hettich-Walz geht mit 1:57.2 Sekunden von Rang 20 aus ins Rennen. Hettich-Walz kam zwar mit der Höhe gut zurecht, allerdings nicht mit dem tiefen Geläuf. Vanessa Voigt kam nach einer Strafrunde auf Rang 36 mit einem Rückstand von 2:34,8 Minuten ins Ziel und zeigte sich im ARD-Interview „mental erschöpft. Die Saison ist sehr lang und nagt an den Kräften.“ Sie ließ bereits anklingen, dass sie nicht Teil der deutschen Damen-Staffel sein wird. Julia Kink hat sich bei ihrem Weltcupdebüt für die Verfolgung qualifiziert. Mit jeweils einer Strafrunde aus dem liegenden und dem stehenden Anschlag kam sie als 42. mit 2:44 Minuten Rückstand ins Ziel. Sophia Schneider belegte nach insgesamt drei Extrarunden Rang 48 mit einem Rückstand von 3:01,2 Minuten.

Anna Gandler erstmals bei Flower-Ceremony im Weltcup 

Anna Gandler (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Die Österreicherin Anna Gandler hat mit Platz sechs ihr bisher bestes Karriereergebnis erreicht. Die 23jährige leistete sich beim Auftaktrennen der Damen in Nordamerika keinen einzigen Fehlschuss und klassierte sich am Ende mit einem Rückstand von 1:02,0 Minuten auf dem hervorragenden sechsten Platz. Damit durfte sich die junge Österreicherin nicht nur über ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis freuen, sondern auch erstmals an der Flower-Ceremony der Top-6 teilnehmen. „Ich bin heute natürlich richtig happy. Es waren extrem schwere Bedingungen und dann kommt auch noch die Höhe dazu, was mir persönlich eigentlich nicht so entgegenkommt. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich zweimal die Null bringen konnte, denn ich habe heute läuferisch einfach ein wenig Zeit verloren. Die letzte Runde war richtig hart, aber alles in allem bin ich natürlich sehr glücklich. Ich war jetzt mit zwei siebenten Plätzen schon sehr nah dran an der Flower-Ceremony, aber dass das dann heute gelingt, hätte ich mir nie gedacht. Ich bin im Moment ein wenig sprachlos, richtig happy mit dem Ergebnis und jetzt habe ich mein Saisonziel erreicht.“ (Quelle: PM ÖSV)

Zwei Schweizerinnen in Top-10

Mit Aita Gasparin und Lena Häcki-Groß haben es zwei aus dem ohnehin dezimierten Team der Schweizer Damen in die Top-10 geschafft. Mit zehn Treffern platzierte sich Gasparin als Achte und Lena Häcki-Groß verfehlte nach der Null im Liegen im stehenden Anschlag zwei Scheiben und kam auf Rang neun ins Ziel. Amy Baserga wird in Soldier Hollow nach einem Trainingssturz, bei dem sie sich an der Schulter verletzte, voraussichtlich nicht mehr starten können.

Ergebnis Sprint Damen

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