Justine Braisaz-Bouchet gewinnt Sprint beim Biathlon Weltcup Lenzerheide – Franziska Preuß zurück

Cyril Burdet (FRA), coach Team France, Stephane Bouthiaux (FRA) coach Team France, Lionel Laurent (FRA), media coordinator Team France, Julia Simon (FRA), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Jean-Pierre Amat (FRA), Olympic Champion and shooting coach Team France, Jean Paul Giachino (FRA), Sophie Chauveau (FRA), Gilonne Guigonnat (FRA), Chloe Chevalier (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Französin Justine Braisaz-Bouchet siegt im Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in der Lenzerheide. Ingrid Landmark Tandrevold wird Zweite und Lisa Vittozzi komplettiert das Podest. Franziska Preuß meldet sich eindrucksvoll nach überstandener Coronainfektion zurück und wird auf Rang sieben beste aus dem deutschen Team. Janina Hettich-Walz erfüllt mit Rang 12 den zweiten Teil der WM-Norm.

Überragendes Rennen von Braisaz-Bouchet

Justine Braisaz-Bouchet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Die Französin Justine Braisaz-Bouchet zeigt sich nach Rückkehr aus der Babypause in beeindruckender Form im Sprint der Damen über 7,5 km beim Biathlon Weltcup in der Lenzerheide. In einem überragenden Rennen, am Schießstand alles getroffen und schnell in der Spur holt sich die Olympiasiegerin im Massenstart den ersten Sieg in dieser Saison. Mit Rang drei im Sprint in Hochfilzen deutete sich bereits an, dass mit ihr gerechnet werden muss. Braisaz-Bouchet setzte sich auf der schweren Strecke in der Lenzerheide früh an die Spitze und keine der später Gestarteten kam mehr an sie heran. 12,2 Sek. hinter ihr platzierte sich die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, die im gelb-roten Trikot unterwegs war und das gelbe Trikot mit dem zweiten Platz verteidigte. Lisa Vittozzi komplettierte das Podest auf dem Bronzerang. Ihr Rückstand betrug 5 Sek. Vittozzi und auch Tandrevold brachten ebenfalls alle zehn Schüsse ins Ziel. Mit einer Strafrunde belastet lief Julia Simon auf Rang vier, gefolgt von Elvira Oeberg (1:0). Die in ihrer ersten Weltcupsaison stehende Norwegerin Marit Ishol Skogan erreichte nach Rang zehn im Einzel von Östersund als Sechste in der Lenzerheide ihr bislang bestes Karriereergebnis.

Franziska Preuß meldet sich zurück mit Rang sieben

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Franziska Preuß meldete sich nach überstandener Coronainfektion, während derer sie eine Woche das Bett hüten musste, mit Rang sieben im Sprint zurück. Von den fünf deutschen Starterinnen gelang ihr damit das beste Ergebnis. Mit guter Angangszeit und fünf schnellen Treffern im Liegen ließ sie fünf weitere Treffer in schnellem Rhythmus im Stehen folgen und hat sich ihr Rennen aufgrund ihrer großen Erfahrung so eingeteilt, dass sie auch die Schlussrunde mit lediglich 25,5 Sek. Rückstand auf die laufstarke Annamarija Lampic absolvieren konnte. „Ich habe gestern die erste schnelle Einheit seit Östersund machen können, die ging richtig zäh und daher habe ich auch einen riesen Respekt vor heute gehabt, dass ich die drei Runden gut durchstehe. Ich bin jetzt sehr happy, dass es funktioniert hat und dass ich am Schießstand gut durchgekommen bin. Ich habe versucht, was im Körper gerade möglich ist und es hat funktioniert.“ Preuß merkte noch an, dass ihr während des Rennens einfiel, dass sie sich die Strafrunde gar nicht angeschaut hat. „Darum wollte ich die auf jeden Fall vermeiden.“ Über den schwierigen Streckenverlauf meinte sie: „Die Strecke ist sehr spiegelig und ich habe bei jedem Schritt aufpassen müssen, dass der Ski nicht weggeht und war dadurch abgelenkt vom eigenen Befinden. Ich wusste in der Höhe muss man es sich gut einteilen, es ist viel am Schießstand entschieden worden und da war auch mein Fokus.“ Nach einem Regenerationstag steht die Verfolgung der Damen auf dem Programm und Franziska Preuß wird 59,5 Sek. hinter der siegreichen Braisaz-Bouchet das Rennen aufnehmen. 

Janina Hettich-Walz erfüllt WM-Norm

Janina Hettich-Walz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die Schwarzwälderin Janina Hettich-Walz hielt sich beim Liegendanschlag schadlos, musste nach dem Stehendanschlag eine Extrarunde drehen und sortierte sich schließlich mit 1:29,1 Min. Rückstand auf dem zwölften Rang ein. Die 27jährige hat nach dem 13. Platz in der Verfolgung von Östersund die zweite Teilnorm der Qualifikation für die Biathlon Weltmeisterschaften im Februar im tschechischen Nove Mesto na Morave erfüllt. „Ich habe mich ganz gut gefühlt, tatsächlich deutlich besser als letzte Woche,“ so Hettich-Walz. Neben ihr haben diese Qualifikation auch Franziska Preuß, Vanessa Voigt und Sophia Schneider bereits erfüllt. Letztere kann in der Schweiz keine Wettkämpfe bestreiten und ist auch bereits abgereist. Wie Teamärztin Dr. Katharina Blume informierte: „Bereits seit Östersund fühlt sich Sophia etwas angeschlagen und nicht 100 Prozent fit. Die vorherrschenden Umstände, wie Witterung und Höhenlage in Lenzerheide, haben die Situation nun verschlechtert, sodass Sophia heute noch abreisen wird, um sich zu Hause in Ruhe zu erholen. So soll die wettkampffreie Zeit zur vollkommenen Regeneration genutzt werden, um einen Start an den Wettkämpfen im neuen Jahr zu gewährleisten.“ Auch der Cheftrainer der Damen, Kristian Mehringer, ist krankheitsbedingt nicht bei seinem Team in der Lenzerheide. 

Vier deutsche Damen in der Verfolgung

Vanessa Voigt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Nicht ganz zufrieden mit ihrem Sprintergebnis dürfte Vanessa Voigt sein. Sie handelte sich gleich im liegenden Anschlag einen Fehler ein, räumte die Scheiben stehend ab und kam mit 1:56,4 Min. Rückstand auf Rang 21 ins Ziel. Selina Grotian hat im liegenden Anschlag riskiert, schnell geschossen und nach vier Treffern die letzte Scheibe verfehlt. Stehend brachte sie eine schnelle fehlerfreie Serie, aber mit knapp einer Minute Laufrückstand auf der Schlussrunde musste sie sich im Ziel mit  Rang 38 (+ 2:39,4 Min.) zufrieden geben. „Auf der Strecke ging es mir überhaupt nicht gut und ich habe gemerkt, dass mein Körper jetzt einmal eine Pause braucht. Ich bin froh, dass ich am Schießstand nur einen Fehler hatte. Damit haben sich vier Deutsche für die Verfolgung qualifiziert. Johanna Puff hat bei ihrem Weltcupdebüt auf Rang 61 einen weiteren Start in der Verfolgung um lediglich 2,3 Sek. verpasst. Im liegenden Anschlag gelang ihr eine perfekte Serie aber stehend ging der erste Schuss vorbei und die Laufleistung reichte am Ende nicht aus um sich einen Platz unter den sechzig Besten im Feld der Verfolger zu sichern. 

Drei Österreicherinnen und alle Schweizerinnen in der Verfolgung

Lea Meier (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Für einen Spitzenplatz reichte es bei den Österreicherinnen nicht. Dennoch haben sich Tamara Steiner mit zehn Treffern auf Rang 25 und Anna Gandler nach drei Strafrunden auf Rang 51 und Anna Juppe nach vier Fehlschüssen auf Platz 57 für die Verfolgung qualifiziert. Lisa Theresa Hauser muss nach Infektsymptomen auf die Rennen in der Lenzerheide verzichten und hat sich bereits in die Weihnachtspause verabschiedet. Aus dem Heimteam der Schweiz dürfen alle vier Gestarteten auch in der Verfolgung antreten. Lena Häcki-Groß stieg mit zwei Fehlschüssen im liegenden Anschlag ins Rennen ein, ein weiterer folgte stehend und im Ziel belegte sie als beste Schweizerin Rang 19. Mit einem Rückstand von 1:45,8 Min. wird sie die Verfolgung von Justine Braisaz-Bouchet aufnehmen. Amy Baserga verfehlte nur liegend eine Scheibe, ist aber nach überstandener Erkältung läuferisch noch nicht wieder voll bei Kräften und kam auf Platz 30 ins Ziel, gefolgt von Lea Meier, die alle zehn Schüsse ins Ziel brachte. Aita Gasparin sortierte sich nach zwei Strafrunden auf Rang 34 ein.

Der Wettkampfplan von Lenzerheide 

Ergebnis Sprint Damen

Bildergalerie