Marion Wiesensarter holt Gold bei der Biathlon Sommer WM

Marion Wiesensarter (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die ersten vier Medaillensätze bei der Biathlon Sommer Weltmeisterschaft 2023 in Brezno-Osrblie wurden in den Super Sprints vergeben. Marion Wiesensarter gewinnt Gold, Lisa Spark Bronze und später wird Dominic Schmuck Sechster bei den Herren. Im Nachwuchsbereich ging Gold an die Bulgarin Lora Hristova und an den Polen Jan Gunka.

Marion Wiesensarter gewinnt Gold im Super Sprint, Lisa Spark Bronze 

Tuuli Tomingas (EST), Marion Wiesensarter (GER), Lisa Maria Spark (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit Marion Wiesensarter, Lisa Spark, Mareike Braun und Stefanie Scherer haben sich alle vier deutschen Damen für das Finale der 30 Besten im Super Sprint qualifiziert. Bei vier Schießeinlagen, zwei Mal liegend und zwei Mal stehend und fünf kurzen Runden zu jeweils 1,5 km setzte sich im Finale schnell die Estin Tuuli Tomingas an die Spitze des Feldes. Mit der Null im dritten Anschlag war es Marion Wiesensarter, die nur 3,1 Sek. hinter ihr an zweiter Position lief. Lisa Spark verfehlte zwar gleich im ersten Schießen eine Scheibe, aber nach zwei fehlerfreien Schießen war sie an die dritte Position gerückt und hatte eingangs der Laufrunde 12 Sek. Rückstand auf die führende Tomingas. Im entscheidenden Schießen verfehlte die Estin ein Ziel. Diese Chance nutzten Wiesensarter und Spark, räumten ab und nur 6 Sek. voneinander getrennt nahmen sie als Erste Kurs Richtung Ziel. Tomingas hatte ihre Strafrunde, die im Super Sprint auf 75 Meter verkürzt ist, schnell absolviert und bog nur 0,6 Sek. hinter Spark in die letzte Runde ein. Marion Wiesensarter brachte den Sieg sicher ins Ziel, aber Lisa Spark konnte den Angriff der starken Estin nicht abwehren. Tuuli Tomingas gewann Silber und Lisa Spark sicherte sich die Bronzemedaille.

 

„Meine Stärken liegen eher am Berg“

Marion Wiesensarter (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wiesensarter und Spark, die sich in Osrblie auch ein Zimmer teilen, zeigten sich glücklich nach dem Rennen und für Marion Wiesensarter, deren Stärken nach eigenen Angaben in den Anstiegen liegen, dürfte die Strecke den ein oder anderen Berg mehr bieten. „Am Berg zieht es sich ja immer etwas zusammen, da habe ich schon gemerkt, dass die Estin näher kommt. Aber meine Stärken liegen eher am Berg und die habe ich versucht auszuspielen und den Sieg ins Ziel zu retten. Auf der letzten Runde habe ich mitbekommen, dass Lisa auf der drei liegt, das hat mir noch einen Extra-Push gegeben,“ so Wiesensarter nach dem Rennen. Und Lisa Spark meinte: „Im Vorlauf lief es ja mit 2:1 beim Schießen nicht so gut, darum habe ich im Massenstart versucht, den Fokus bei mir zu halten und 95 % erreicht.“ Zum Angriff der Estin auf der letzten Runde sagte Spark: „Ich weiß, dass sie läuferisch stärker ist, darum habe ich versucht auf dem langen Berg dran zu bleiben, aber dann war sie schon oben raus stärker, dann habe ich nur versucht den dritten Platz ins Ziel zu retten.“ Auf Rang vier lief die Polin Joanna Jakiela, gefolgt von der weiteren Estin Susan Kuelm. Rang sechs erreichte die Tschechin Tereza Vobornikova. Erfahrene Weltcupathletinnen, wie die Schwedin Mona Brorsson, Yuliia Dzhima (UKR) oder Marketa Davidova (CZE) waren auf den Skirollern zwar schnell unterwegs, vergaben aber ihre Chancen durch zu viele Schießfehler. Ebenso erging es den beiden Deutschen Mareike Braun (6 Fehler/Platz 23) und Stefanie Scherer (8 Fehler/Platz 25). 

Andrejs Rastorgujevs holt Gold

Andrejs Rastorgujevs (LAT), Artem Tyshchenko (UKR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Auch die vier deutschen Herren, darunter mit Benjamin Menz und Fabian Kaskel zwei sehr junge DSV-Athleten, die noch im Juniorenbereich starten dürften, haben sich in einem stark besetzten Feld für das Finale qualifiziert. Der Tscheche Tomas Mikyska dominierte das Feld von Beginn an, zum entscheidenden Schießen war aber der Lette Andrejs Rastorgujevs an ihn herangelaufen und gemeinsam absolvierten sie ihre fünf Schüsse. Rastorgujevs traf seine fünf Scheiben, Mikyska verfehlte eine und musste in die Strafrunde einbiegen. 6,4 Sek. hinter dem Letten kam er zurück in die Schlussrunde und obwohl der Tscheche schneller in der Spur unterwegs war, brachte Andrejs Rastorgujevs den Sieg mit 4,9 Sek. Vorsprung vor Mikyska ins Ziel. Bronze sicherte sich der Ukrainer Artem Tyshchenko mit 20 Treffern und einem Rückstand von 13,2 Sek. auf den Sieger. Dimitrii Shamaev (ROU) belegte Rang vier nur 0,7 Sek. vor dem Belgier Fabien Claude auf Platz fünf.

Dominic Schmuck wird Sechster

Dominic Schmuck (GER) © Manzoni/NordicFocus

Als Dreißigster hatte sich Dominic Schmuck gerade noch für das Finalrennen qualifiziert. „Das war natürlich nicht der Plan, vielleicht doch die Nervosität und die Anspannung bei der Quali, obwohl ich die eigentlich nicht so verspürt habe, dachte, ich wäre schon etwas cooler,“ so Dominic Schmuck nach der Siegerehrung. Mit 19 Treffern und insbesondere zwei fehlerfreien Stehendeinlagen, kam er auf Rang fünf in die Schlussrunde mit 32,3 Sek. Rückstand auf den Führenden, allerdings mit Oskar Brandt (SWE), Fabien Claude (BEL) und Bogdan Tsymbal (UKR) einem starken Dreiergespann dicht hinter sich. „Ich wollte eigentlich den Vordermann noch holen, aber dann ist hinter mir Fabien Claude gekommen, der sprintstärker ist, was man schon am Körperbau sieht. Alles in allem nach der Quali bin ich doch recht zufrieden. Jetzt ist der Einstieg geschafft und es passt erst einmal.“ Der 21jährige Thüringer Benjamin Menz wurde zweitbester Deutscher. Mit einer Null ins Rennen gestartet, kassierte er im zweiten Anschlag drei Extrarunden, fiel dadurch zurück und hat sich anschließend durch zwei fehlerfreie Stehendschießen Rang 12 gesichert. Hans Köllner (3 Fehler) überquerte die Ziellinie als 15. und Fabian Kaskel (5 Fehler) belegte Rang 18. 

Lora Hristova gewinnt Gold im Super Sprint der Juniorinnen

Oleksandra Merkushyna (UKR), Lora Hristova (BUL), Olena Horodna (UKR), Ema Kapustova (SVK), Anna Nedza-Kubiniec (POL), Svatava Mikyskova (CZE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Bei hochsommerlichen Temperaturen eröffneten die Juniorinnen die Wettkämpfe der Biathlon Sommer Weltmeisterschaft in Brezno-Osrblie (SVK). In der Qualifikation für den Super-Sprint setzte sich die Bulgarin Lora Hristova mit nur einem Fehlschuss vor der weiteren Bulgarin Valentina Dimitrova durch. Ema Kapustova aus der Slowakei kam auf den dritten Rang. Unter sengender Sonne stand mit einer kleinen Pause im Anschluss bereits das Finale der 30 Qualifizierten auf dem Programm. Obwohl die fünf Mal zu absolvierende Runde nur 1,5 km lang war, setzte die Sonne den Mädels deutlich zu. Die komplette Strecke lag in der Sonne; es gab kaum eine Möglichkeit mal im Schatten etwas durchzuatmen. Von Beginn an wechselten sich Lora Hristova und die 18jährige Oleksandra Merkushyna (UKR) in der Führung ab und im entscheidenden Anschlag brachten die beiden Ukrainerinnen Merkushyna und Olena Horodna die Null und gingen in Führung liegend auf die letzte Runde. Hristova kam zuvor mit 43 Sek. Vorsprung zum letzten Anschlag und verfehlte drei Scheiben. Mit 3,2 Sek. Rückstand nahm sie die Verfolgung auf und mit einer überragenden Schlussrunde holte Horodna ihren minimalen Rückstand von 3,2 Sek. schnell auf, setzte sich deutlich ab und überquerte mit 9,5 Sek. Vorsprung als Siegerin die Ziellinie, gefolgt von Oleksandra Merkushyna und Olena Horodna. Ema Kapustova (SVK) wurde Vierte, gefolgt von Anna Nedza-Kubiniec (POL) und Svatava Mikyskova (CZE). Deutsche, österreichische oder Nachwuchsathleten aus der Schweiz waren nicht zur Teilnahme an der Biathlon Sommer-WM gemeldet.

Jan Gunka wird Super-Sprint-Weltmeister bei den Junioren

Serhii Suprun (UKR), Jan Gunka (POL), Matija Legovic (CRO), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Am Nachmittag zur Super Sprint Qualifikation der Junioren stieg das Thermometer unbeirrt weiter nach oben und der größte Gegner der 61 Teilnehmer war die extreme Hitze. Matija Legovic (CRO), Bohdan Borkovskyi (UKR) und Marcin Zawol (POL) sicherten sich nach zehn Treffern die ersten drei Plätze in der Quali. Und im Finale sah es lange so aus, als würde Legovic zum Titel sprinten. Mit gutem Vorsprung kam er zum entscheidenden Anschlag auf Schießbahn eins, verfehlte aber drei Scheiben. Drei seiner Verfolger kamen zeitgleich 20 Sekunden nach ihm zum Schießstand. Serhii Suprun und Jan Gunka verfehlten nur eine Scheibe, Stepan Kinash zwei und als erster kam Suprun zurück in die Schlussrunde, nur 1,8 Sek. hinter ihm Gunka, Matija Legovic und Stepan Kinash hatten eingangs der Schlussrunde auf die beiden in Führung liegenden 10 Sek. Rückstand. Auf dem Weg zum Ziel hatte der Pole Jan Gunka deutlich größere Kraftreserven und holte sich Gold mit 9,8 Sek. Vorsprung vor Serhii Suprun aus der Ukraine auf dem Silberrang. Für den erst 17jährigen Matija Legovic, der auf der Schlussrunde genauso schnell unterwegs war, wie der spätere Sieger, blieb der Bronzerang. Dahinter platzierten sich Stepan Kinash, Vitalii Mandzyn (beide UKR) und Konrad Badacz (POL). 

Hier geht es zu den Ergebnislisten und zum Zeitplan der weiteren Wettkämpfe   

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