Langlauf Weltcup: Ustiugov siegt im Massenstart bei erster Tour de Ski-Etappe

Sergey Ustiugov (RUS) © Modica/NordicFocus

Sergey Ustiugov entschied den knapp 15 Kilometer langen Massenstart im freien Stil auf der ersten Etappe der Tour de Ski in der Lenzerheide für sich. Zweiter wurde Johannes Høsflot Klæbo vor Alexander Bolshunov. Jonas Dobler überzeugte als 13.

Überraschende Attacke von Ustiugov

Dario Cologna (SUI) © Modica/NordicFocus

Nach einem scharfen Start war lange Zeit das Tempo relativ gering, so dass eine große Gruppe zusammen blieb. Vereinzelte Attacken blieben erfolglos. So dauerte es bis etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel, bis Sergey Ustiugov die entscheidende Attacke setzte. Der Russe, der mit seinem Saisonstart alles andere als zufrieden war, war das ganze Rennen wachsam, ohne zu viele Kräfte zu verschwenden. Seinem plötzlichen Angriff konte niemand seiner Konkurrenten folgen, so dass er einen kleinen Vorsprung herauslaufen konnte. Seine dreiköpfige Verfolgergruppe bestand zunächst aus Alexander Bolshunov, Dario Cologna und einem Norweger, gefolgt von einer weiteren Gruppe mit mehreren Norwegern an der Spitze. Auf dem Weg zum Stadion gelang es zunächst Johannes Høsflot Klæbo, die Lücke zu schließen und in einer kleinen Abfahrt schoss er geradezu an dem Schweizer vorbei. Auf der Zielgeraden saugte er sich immer weiter an Bolshunov heran und holte sich nach Auswertung des Zielfotos schließlich den zweiten Platz – vier Sekunden hinter Sergey Ustiugov. Emil Iversen und Martin Løwstrøm Nyenget belegten die Plätze vier und fünf noch vor Dario Cologna. Hans Christer Holund wurde Siebter vor Ersatzmann Jan Thomas Jenssen, Sjur Røthe und Simen Hegstad Krüger komplettierten die besten Zehn.

Dobler in „erweiterter Weltspitze“

Jonas Dobler (GER) © Modica/NordicFocus

Die Marschroute von DSV-Bundestrainer Peter Schlickenrieder für seine Jungs war klar: „Vollgas und versuchen, sich eine gute Position zu erkämpfen wegen dem Anstieg nach dem Stadion, wo es sich staut und sicher auch zu Stockbrüchen kommt. Jonas hat mit seinem zehnten Platz in Davos gezeigt, was möglich ist. Hier ist allerdings die komplette Elite am Start“, relativierte er die Hoffnungen. Dennoch taten Jonas Dobler und Lucas Bögl genau das, was der Plan gewesen war: Sie mischten ganz vorne mit. Nach vier Kilometern, als kurzzeitig Iivo Niskanen angriff, lag Dobler an sechster und Bögl an elfter Stelle. Erst als Ustiugov angriff, bekam Lucas Bögl Probleme und fiel etwas zurück. „Ich möchte weiterhin in Top20 und eventuell Ausreißer nach vorne in die Top15 oder Top10 machen“, meinte er vor dem Wettkampf. Dieses Ziel erreichte er als 23. zwar heute nicht ganz, mit allerdings nur 18 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Noch besser lief es bis zum Schluss für Jonas Dobler, der sich „nichts Konkretes“ für die Tour vorgenommen hat: „Gute Einzelplatzierungen in den Distanzrennen und den Schwung durch gute Leistung aus Davos in die Tour mitzunehmen.“ Der Traunsteiner konnte sich diesmal auch im Endspurt recht gut behaupten und büßte keine Position mehr ein, so dass man mit Platz 13 sehr zufrieden sein kann. „Aber es ist auch schwierig, wenn man von hinten startet und nach vorne kommen will“, so Schlickenrieder. „Jonas Dobler hat das perfekt gemacht, er hat sich immer vorne aufgehalten, weil wenns zur Sache geht, musst du vorne dabeisein. Platz 13 ist eine Wiederholung des Ergebnisses von Davos. Das bestätigt, dass er ankommt in der erweiterten Weltspitze. Eine Top3 Platzierung ist für die deutschen Herren noch in Stück entfernt, da müssen wir ganz ehrlich sein. Aber du musst im Langlauf eben immer Stufe für Stufe gehen, du kannst sie nicht überspringen, und es dauert halt ein, zwei, drei Jahre, bis man von Platz 15 mit um das Podium kämpfen kann. Aber eine deutliche Verbesserung vom letzten Jahr zu heuer, das wäre schon die Olympia-Quali, zweimal Top 15, und das ist schon ein aussagekräftiges Kriterium.“

Drei Deutsche und drei Schweizer in den Punkten

Roman Furger (SUI), Didrik Toenseth (NOR), Andrey Larkov (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Neben dem sechstplatzierten Dario Cologna sammelten auch Roman Furger als starker 15. und Jonas Baumann als 22. noch Weltcuppunkte, die Beda Klee als 33. knapp verpasste. Stattdessen lief Florian Notz etwas überraschend noch unter die besten 30, nachdem er bisher nach seinem langen Trainingsausfall im Oktober noch nicht überzeugen konnte. Der Wahl-Allgäuer hielt während des gesamten Rennens gut mit und sicherte sich schließlich Platz 29. „Florian Notz, der noch Punkte gemacht hat als 29., war es auch ein guter Wiedereinstieg. Da geht es eher darum dabeizusein, dabeizubleiben und sich auf die Distanzrennen, die dann jetzt in Toblach und Fiemme kommen, zu konzentrieren“, meinte Peter Schlickenrieder. Janosch Brugger wurde 49. und Sebastian Eisenlauer 54. Der sechste deutsche Starter Valentin Mättig verpasste wie in Davos seine Startchance wegen Krankheit. Die übrigen Schweizer Toni Livers, Ueli Schnider, Jason Rüesch, Jovian Hediger, Livio Bieler und Erwan Käser belegten die Plätze 46, 50, 61, 65,66 und 73. Der einzige Österreicher Bernhard Tritscher wurde 62., nachdem er bis zur letzten Runde mit seiner neongelben Mütze immer mitten im großen Feld zu sehen gewesen war.

 

=> Ergebnis 15km FT Massenstart

 

 

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