Nordische Kombination: Erstes Podium für David Mach

Erster Podestplatz im Weltcup für David Mach (GER)
Erster Podestplatz im Weltcup für David Mach (GER) © Sandra Volk

Beim Weltcup der Nordischen Kombination in Otepää (EST) hat David Mach aus Buchenberg (GER) seinen ersten Podestplatz erreicht. Beim Sieg von Jarl Magnus Riiber (NOR) wurde Mach Dritter hinter Stefan Rettenegger (AUT). Riiber gewinnt zudem vorzeitig den Gesamtweltcup. Bei den Damen gab es mit Ida Marie Hagen, Mari Leinan Lund und Gyda Westvold Hansen ein rein norwegisches Podium. Jenny Nowak wurde Fünfte.

Mach Vierter nach dem Springen

Jarl Magnus Riiber (NOR) feiert seinen Schanzenrekord.
Jarl Magnus Riiber (NOR) feiert seinen Schanzenrekord. © Sandra Volk

Entgegen der ursprünglichen Wettervorhersage, die für den Sonntag starken Wind prophezeit hatte, waren die Verhältnisse durchaus springbar. David Mach, mit Nummer 29 von 49 gestartet, übernahm mit einem weiten Sprung auf 101,5 Meter früh die Führung. Erst Lokalmatador Kristjan Ilves, der eine Luke weniger Anlauf hatte und entsprechend Kompensationspunkte bekam, konnte ihn von der Spitze verdrängen. Doch auch für Ilves sollte es nichts werden mit dem zweiten Sprungsieg in Folge, denn Stefan Rettenegger (AUT) setzte sich knapp vor ihn. Am Ende war es Superstar Jarl Magnus Riiber, der den Teilsieg mit der Tagesbestweite von 103 Meter – neuer Schanzenrekord – nach Norwegen holte. „Kristjan [Ilves] war gestern so on fire, dass ich wusste, ich muss heute alles rausholen, um ihn schlagen zu können“, stellte Riiber fest. Das österreichische Team stellte seine in dieser Saison gewohnte Sprungstärke erneut unter Beweis. Hinter Mach sortierten sich Thomas Rettenegger, Franz-Josef Rehrl und Johannes Lamparter ein. Hinter Ryota Yamamoto (JPN) landete mit Martin Fritz der insgesamt fünfte Österreicher innerhalb der Top Ten.

Mach läuft aufs Podium

Erster Podestplatz im Weltcup für David Mach (GER)
Erster Podestplatz im Weltcup für David Mach (GER) © Sandra Volk

Riibers Rennen an der Spitze des Feldes war wenig spektakulär. 22 Sekunden Vorsprung beim Start genügten ihm, um Sieg Nummer 71 ungefährdet unter Dach und Fach zu bringen. Dahinter war dafür um so mehr Spannung geboten. In einer vierköpfigen Verfolgergruppe war es in erster Linie Stefan Rettenegger, der das Tempo machte, denn sein Bruder Thomas, Kristjan Ilves und David Mach halfen ihm da wenig. „Ich musste wieder alleine arbeiten. Ich hab das Rennen etwas anders angelegt und in der dritten Runde ein bisschen das Tempo rausgenommen. Dann hab ich in der letzten Runde von unten bis oben attackiert, Mach und Ilves konnten das hohe Tempo nicht mehr mitgehen. Ich war mir aber nie ganz sicher, ob es sich ausgeht, ich war fix und fertig und hab am höchsten Punkt nur mehr Sterne gesehen,“ erklärte der beste Österreicher des Tages die Taktik. Diese war erfolgreich, Stefan Rettenegger sicherte sich den zweiten Platz hinter Riiber. Mach gelang es, sich etwas von Ilves abzusetzen und am Ende locker aufs Podium zu laufen – sein erstes im Weltcup überhaupt. „Letztes Jahr hier in Otepää hatte ich eine wirklich schlechte Leistung. Da wurde mir klar, dass ich den kompletten Prozess von Vorbereitung und Wettkampf überarbeiten muss. Über dieses Ergebnis ein Jahr später bin ich überglücklich“, so der strahlende Mach.

Riiber sichert sich Gesamtweltcup

Jarl Magnus Riiber (NOR) sichert sich den Sieg im Gesamtweltcup.
Jarl Magnus Riiber (NOR) sichert sich den Sieg im Gesamtweltcup. © Sandra Volk

Riibers dritter Sieg des Wochenendes in Otepää war zugleich sein zehnter Sieg in Folge und insgesamt sein 71. Weltcupsieg. Außerdem sprang er am Sonntag in Otepää auch noch Schanzenrekord. Zudem sicherte er sich vorzeitig seinen fünften Gesamtweltcupsieg. „Der Gesamtsieg bedeutet mir sehr viel. Nach letzter Saison, wo ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen die Hälfte der Rennen nicht bestreiten konnte, war ich wirklich motiviert, zurückzukommen. Ich habe dieses Jahr viel mehr geopfert, um gesund zu bleiben. Das war hart, denn es bedeutete, viel von zuhause und meiner Familie wegzubleiben. Erfolgreich zu sein fühlt sich natürlich sehr gut an, denn jetzt kann ich den Rest der Saison genießen, nach Hause gehen und mich um die Familie kümmern“, bilanzierte ein zufriedener Riiber.

Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis HerrenWeltcupstand Herren

Leinan Lund gewinnt Sprungdurchgang

Das war nix: Bei Nathalie Armbruster (GER) flossen erstmal ein paar Tränen.
Das war nix: Bei Nathalie Armbruster (GER) flossen erstmal ein paar Tränen. © Sandra Volk

Auch bei den Damen waren die Norwegerinnen erfolgreich. Beim Springen ging es dabei recht eng zu an der Spitze. Die beiden Erstplatzierten sprangen beide 91 Meter weit. Doch Mari Leinan Lund bekam etwas bessere Haltungsnoten und weniger Abzüge für die Windverhältnisse. So gewann sie 17 Sekunden Vorsprung vor ihrer Verfolgerin, Gyda Westvold Hansen, die zudem mit verkürztem Anlauf gesprungen war. Die Weltcup-Gesamtführende Ida Marie Hagen legte mit der größten Weite von 93 Metern den Grundstein für ihren späteren Sieg, indem sie sich als Dritte, 46 Sekunden hinter Leinan Lund, platzierte. Die Vortages-Zweite, Haruka Kasai (JPN), wurde zwischenzeitliche Vierte vor dem deutschen Trio mit Jenny Nowak (GER), Svenja Würth und Maria Gerboth. Nathalie Armbruster (GER) verpatzte dagegen ihren Sprung. Mit lediglich 73,5 Metern und 3:38 Minuten Rückstand auf dem 14. Platz war sie bereits nach dem Springen chancenlos. Die Österreicherinnen Annalena Slamik (8.), Lisa Hirner (11.) und Claudia Purker (12.) platzierten sich im vorderen Mittelfeld.

Hagen fängt Leinan Lund ab

Mari Leinan Lund (NOR) zieht den Kürzeren gegen Ida Marie Hagen (NOR), (l-r)
Mari Leinan Lund (NOR) zieht den Kürzeren gegen Ida Marie Hagen (NOR), (l-r) © Sandra Volk

Lange sah Mari Leinan Lund wie die sichere Siegerin aus, wäre da nicht Hagen. Die stärkste Läuferin des Feldes kam zwar beständig näher an die Führende heran, hatte aber bei der Einfahrt ins Stadion noch mehrere Meter Rückstand. Diese holte sie jedoch bis zur letzten Kurve auf, nebeneinander gingen die Teamkolleginnen auf die Zielgerade. Hier war es dann die Gesamtführende, die sich auf den letzten Metern durchsetzen konnte. Am Ende schlug sie Leinan Lund um 1,4 Sekunden und sicherte sich Sieg Nummer sieben in der laufenden Saison. „Ich denke, das war eines meiner besten Rennen in diesem Jahr,“ bilanzierte Hagen. Westvold Hansen beendete das Rennen als Dritte. „Ich bin zufrieden mit meinem dritten Platz heute, aber ehrlichgesagt bin ich derzeit nicht in Form. Ich werde jetzt nach Hause gehen und trainieren,“ stellte die Rekordsiegerin fest.

Nowak beste Deutsche

Yuna Kasai (JPN), Lisa Hirner (AUT), (l-r)
Yuna Kasai (JPN), Lisa Hirner (AUT), (l-r) © Sandra Volk

Hinter Haruka Kasai lief Jenny Nowak als Fünfte zu einem weiteren starken Ergebnis. Yuna Kasai folgte ihrer Zwillings-schwester und wurde Sechste vor Maria Gerboth. Lena Brocard (FRA) wurde Achte vor Lisa Hirner, die zwei Plätze gutmachen konnte. „Es war ein harter Tag heute, auf der Schanze wollte ich zu viel. Das Rennen war ok, ich hab noch zwei Plätze aufgeholt und bin in die Top Ten gelaufen. Alles in allem ein durchwachsenes Wochenende, ich werde zuhause jetzt trainieren und schauen, dass ich wieder auf Spur komme,“ so die Steirerin. Hinter Svenja Würth auf Platz zehn wurde Annalena Slamik Elfte. Claudia Purker als 13. konnte sich über ihr bisher bestes Weltcupergebnis freuen. Nathalie Armbruster beendete das Rennen als 14. Für die Nordischen Kombinierer steht jetzt eine längere Weltcuppause an. Die Herren sind erst in drei Wochen in Lahti (FIN) wieder im Einsatz, die Damen müssen sogar noch eine Woche länger warten. Dafür steht am kommenden Wochenende in Eisenerz (AUT) ein COC-Wochenende an, wo Damen und Herren jeweils zwei Einzelwettkämpfe sowie einen Mixed Team Event bestreiten werden.

Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis DamenWeltcupstand Damen

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