Maxim Vylegzhanin feiert Heimsieg im Skiathlon nach Zielsprint

Maxim Vylegzhanin © Laiho/NordicFocus

Maxim Vylegzhanin hat den Skiathlon der Herren über 15/15 Kilometer im russischen Rybinsk für sich entschieden. Er setzte sich gegen Dario Cologna und Matti Heikkinen durch.

Bessmerthnykh 13 Kilometer an der Spitze

Gelaufen wurde auf zwei unterschiedlichen 2,5 Kilometer-Runden für jede Technik, die jeweils zwei Anstiege beinhalten. Von Beginn an zeigte sich meist Alexander Bessmerthnykh für die Tempoarbeit verantwortlich, der auf der zweiten Runde das Tempo weiter erhöhte. Nach dem ersten Bonussprint nach 6,3 Kilometern konnten sich sieben Athleten etwas absetzen, darunter Volzhentsev, Belov, Dario Cologna und die Italiener Nöckler und Francesco De Fabiani, der sich immer direkt an den Skienden Bessmerthnykhs aufhielt. Sechs weitere stießen während des nächsten Kilometers zu ihnen wie zum Beispiel Maxim Vylegzhanin. Da Bessmerthnykh das Tempo nach etwa zehn Kilometern etwas herausnahm, gelang einigen Athleten wieder der Anschluss. Darunter waren auch Alexander Legkov und Tim Tscharnke, während sich Sergey Ustiugov, der auch heute einen Podestplatz anvisiert hatte, in der Gruppe dahinter mit etwa 20 Sekunden Rückstand auf den Führenden aufhielt. Erst auf der letzten Klassikrunde übernahm Dmitry Japarov die Tempoarbeit von Bessmerthnykh und setzte eine Attacke. Beim Skiwechsel bestand die große Spitzengruppe aus 24 Athleten inklusive Tim Tscharnke, darunter zwölf Russen.

Feld bleibt im Skaten mehr oder weniger zusammen

Nach dem Skiwechsel übernahm Francesco de Fabiani gefolgt von Dario Cologna und Matti Heikkinen das Tempo in der Gruppe, das Tempo war aber zunächst sehr gemäßigt. Im Satdion verringerte er die Geschwindigkeit weiter, damit mit Sergey Turyshev wieder ein Russe die Führung übernahm. Inzwischen hatte auch Sergey Ustiugov endlich die zehnsekündige Lücke, die beim Wechsel nach wie vor bestand, geschlossen. Zehn Kilometer vor dem Ziel gehörten wieder etwa 30 Athleten zu der Spitzengruppe, bald darauf zeigte sich Ustiugov erstmals erholt an der Spitze des Feldes. Anschließend versuchte der international unbekannte Alexey Vitsenko einen Ausreißversuch, der aber nach zwei Kilometern mit zehn Sekunden Vorsprung wieder beendet wurde. Seiner Tempoarbeit auf den ersten 13 Kilometern musste Alexander Bessmerthnyk Tribut zollen, der nach 25 Kilometern langsam aber sicher den Anschluss verlor.

Mehrere Attacken auf den letzten drei Kilometern: Vylegzhanin gewinnt vor Cologna

Drei Kilometer vor dem Ziel läutete Dario Cologna den Endspurt ein und erhöhte das Tempo mit Matti Heikkinen und Alex Harvey auf den Fersen. Die Spitzengruppe wurde deutlich kleiner und nach Attacken an zwei aufeinanderfolgenden Bergen setzten sich Dario Cologna und Maxim Vylegzhanin etwas ab, Matti Heikkinen fuhr knapp dahinter ins Stadion ein. Dort konnte der Schweizer den hohen Tempo des Russen nicht mehr folgen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Maxim Vylegzhanin konnte über einen Heimsieg jubeln. Dario Cologna wurde damit zum ersten Mal seit 1. Januar 2012, wo er Zweiter wurde, im Skiathlon geschlagen – seitdem gewann er jeden Skiathlon, in dem er antrat. „Ich hatte auf einen weiteren Sieg gehofft. Das Rennen ging sehr schnell los, aber beim Skaten war das Tempo nicht so hoch. Ich habe gemerkt, dass meine Ski wohl nicht so gut sind wie die der Russen, also wusste ich, dass ich vorher attackieren muss, um die Spitzengruppe zu verkleinern“, erklärte Dario. „Ein Sieg wäre natürlich schön gewesen, aber mit dem zweiten Platz bin ich auch zufrieden. Es war ein gutes Wochenende für mich und ich konnte sehen, wie meine Form ist.“ Rang drei ging an Matti Heikkinen, der das heranstürmende russische Quartett knapp hinter sich hielt. Vierter wurde Stanislav Volzhentsev vor Ilia Chernousov sowie Konstantin Glavatskikh und Alexander Legkov. Sergey Turyshev wurde als Achter gewertet vor Alex Harvey und Dietmar Nöckler.

Tscharnke knapp in den Punkten

Auf dem Weg zum zweiten Stadiondurchlauf nach fünf Kilometern verlor Thomas Bing den Anschluss an die große Spitzengruppe, Tim Tscharnke musste die Gruppe nach dem ersten Zwischensprint ziehen lassen. Bei den Bonussprints riss die Spitzengruppe jedes Mal aus einander, so dass viele Athleten immer wieder zehn Sekunden zulaufen mussten, was viele Kräfte kostete. Das betraf im Klassischen auch Tim Tscharnke, dem zweimal wieder der Anschluss gelang. Nach dem Skiwechsel arbeitete er sich in der Spitzengruppe nach vorn auf eine bessere Position und hielt sich gut, bis er auf der zweiten Hälfte der Skatingstrecke wieder kämpfen musste, um die Gruppe nicht zu verlieren. Als auf den letzten zwei Kilometern vorn die Atacken begannen, war es um ihn geschehen: Tim Tscharnke erreichte mit 51 Sekunden Rückstand als 29. das Ziel, etwa eine halbe Minute vor Sergey Ustiugov. Thomas Bing belegte mit über vier Minuten Rückstand Rang 43 noch 49 Athleten im Ziel. Bernhard Tritscher kam kurz vor Tscharnke als 25. in die Wertung, Toni Livers wurde 41. Jonas Dobler verzichtete auf einen Start im Skiathlon. Die Österreicher Dominik Baldauf und Max Hauke gaben das Rennen unterwegs auf.