Biathlon: Vanessa Hinz ist Vize-Weltmeisterin im Einzel

Vanessa Hinz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Vanessa Hinz wird nach einem überragenden Wettkampf Vize-Weltmeisterin im Einzel der Damen hinter Dorothea Wierer, die nach ihrem Titel in der Verfolgung nun auch Weltmeisterin im Einzel ist. Marte Olsbu Roeiseland gewinnt Bronze. Großartiges Rennen der Österreicherin Christina Rieder. 

Vanessa Hinz gewinnt Silber

Vanessa Hinz (GER), Dorothea Wierer (ITA), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

In einem spannenden Einzelbewerb der Damen wurden schon zu Beginn allgemein viele Fehler geschossen, geschuldet vor allem dem böigen Wind, der teilweise über den Schießstand der Südtirol Arena zog. Vanessa Hinz kam mit den äußeren Bedingungen bestens zurecht und war eine der vier Athletinnen die drei fehlerfreie Schießen absolvierten. Beim finalen Schießen verfehlte nur die vorletzte Patrone ihr Ziel und Vanessa Hinz machte sich mit 17,5 Sek. Vorsprung auf die zu diesem Zeitpunkt in Führung liegende Polin Monika Hoijnisz-Starega auf die letzte Runde und übernahm auch im Ziel die Führung vor Favoritinnen wie Marte Olsbu Roeiseland und Hanna Oeberg, die allerdings nach zwei Schießfehlern beide jeweils zwei Strafminuten auf ihre Zeit addiert bekamen. Auf der letzten Runde wurde sie gepusht von den an der Strecke verteilten Betreuern und ihr Trainer Florian Steirer schrie sie förmlich über die letzten Anstiege. Zwei Drittel des Starterfeldes waren zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen und für die überglückliche Vanessa Hinz hieß es erst einmal noch abwarten. „Es ist so ein unglaublich schöner Tag heute. Ich habe mich beim Anschießen nicht so gut gefühlt und habe an Arnd (Peiffer) gedacht. Der hat sich letztes Jahr auch nicht so gut gefühlt. Ich bin Vize-Weltmeisterin und das hört sich verdammt gut an. Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es für eine Medaille reicht. Vielen Dank an das komplette Team“, so ein strahlende Vanessa Hinz, und weiter „es ist so schön, wenn sich alle für mich mitfreuen“.

 

Zweiter WM-Titel für Dorothea Wierer

Dorothea Wierer (ITA) © Modica/NordicFocus

Aber dann kam noch Dorothea Wierer, die im ersten und auch im zweiten Schießen jeweils eine Scheibe verfehlte, sich dadurch aber nicht aus der Konzentration bringen ließ. Im dritten Anschlag blieb sie fehlerfrei und auch das entscheidende Schießen gelang ihr tadellos. Mit 2,2 Sek. Vorsprung vor Vanessa Hinz lief sie aus dem Schießstand und hatte im Fernduell gegen Vanessa Hinz den Vorteil, dass sie die Zeiten zugerufen bekam. Nach einer großartigen Schlussrunde un belastet mit zwei Strafminuten wurde Dorothea Wierer mit dem Hauch von 2,2 Sek. Vorsprung vor ihrer beeindruckenden Heimkulisse Einzelweltmeisterin. Im vierten Wettkampf ist das nach Silber mit der Mixedstaffel und dem Weltmeistertitel in der Verfolgung bereits die dritte Medaille für die Italienerin, die damit auch ihre Führung in der Gesamtweltcupwertung weiter ausbaute. „Ich habe auf der Strecke nicht so viel gehört, wusste nur beim Stadionausgang, dass ich 2,2 Sek. Vorsprung hatte und ich wusste auch nicht wie viel Energie noch in mir steckt. Ich dachte einen Moment Silber genügt mir auch, dann dachte ich wieder, ich muss jetzt gewinnen, das war so ein psychologisches Spiel mit mir selbst“, so Dorothea Wierer nach dem Rennen im ZDF. Bronze gewann die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland. Belastet mit zwei Strafminuten hatte sie im Ziel 15,8 Sek. Rückstand auf die Siegerin. Neben dem Podest auf dem vierten Rang landete die Schwedin Hanna Oeberg.

Franziska Preuß wird Fünfte

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Bei Franziska Preuß verfehlten nur die ersten beiden Schüsse das Ziel, sie ließ drei fehlerlose Schießen folgen und landete am Ende mit über 1 Min. Rückstand auf dem fünften Rang. „Ehrlich gesagt bin ich schon etwas enttäuscht, dass das erste Schießen nicht funktioniert hat und die ersten beiden Schuss weg waren. Von der Platzierung ist es ok, aber im Moment überwiegt noch die Enttäuschung,“ so Franziska Preuß im Zielbereich beim ZDF. Die deutschen Mädels waren erneut mit hervorragendem Material ausgestattet und Denise Herrmann bot einmal mehr Laufbestzeit an. Nach zwei Schießfehlern riskierte sie beim entscheidenen Anschlag viel, kassierte zwei weitere Strafminuten und platzierte sich auf Rang zwölf. Karolin Horchler wurde nach drei Schießfehlern 26. 

Österreicherin Rieder wird Siebte

Das beste Ergebnis ihrer Karriere erreichte die Österreicherin Christina Rieder. Mit Podestaussichten kam sie zum letzten Schießen und verfehlte eine Scheibe. Auf der Schlussrunde büßte sie noch zwei Plätze ein und belegte am Ende Rang sieben. Ihre Teamkollegin Katharina Innerhofer belegte Rang 20, Lisa Theresa Hauser wurde 51. und Julia Schwaiger 54. Beste Schweizerin wurde Aita Gasparin als 27., ihre Schwester Selina wurde 57. und Lena Haecki 59. 

Pressekonferenz mit Vanessa Hinz

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