JWM: Deutscher Biathlon-Nachwuchs holt drei Medaillen

Juliane Frühwirt (GER), Fanqi Meng (CHN), Franziska Pfnür (GER) (l-r) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Ein erfolgreicher Tag für den deutschen Biathlon-Nachwuchs bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in Brezno-Osrblie (SVK). Im Einzel der Junioren holte sich Danilo Riethmüller die Bronzemedaille und bei den Juniorinnen gab es ein Doppelpodest für die deutschen Mädels. Juliane Frühwirt gewinnt Silber und Franziska Pfnür Bronze. Eine Grönländerin wird Jugend-Weltmeisterin und Niklas Hartweg gewinnt einen Titel für die Schweiz.

Danilo Riethmüller gewinnt Bronze

Podium Junior Men © Harald Deubert - foto-deubert.de

Marko Danz, der Trainer der deutschen Junioren war überzeugt, dass sich das Team optimal und bei besten Bedingungen in Hochfilzen auf die diesjährigen Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften vorbereitet haben. Es hat sich bewahrheitet. Während man im letzten Jahr lange auf die ersehnte erste Medaille warten musste und schließlich mit Silber in der Verfolgung  Franziska Pfnür am Abschlusstag noch erfolgreich war, begannen die Weltmeisterschaften in der Slowakei sehr erfolgreich für das Deutsche Team. Zu Beginn standen die Einzelbewerbe auf dem Programm. Mit vier Schießeinlagen ein schießlastiger Bewerb, bei dem für jeden Fehlschuss sofort eine Strafzeit von einer Minute auf die Zeit addiert wird. Bei starken Schneefällen und schwierigen Sichtverhältnissen wurde der Franzose Martin Bourgeois Republique Junioren-Weltmeister, Silber ging mit 2,9 Sek. Rückstand an den Weissrussen Mikita Labastau. Beide haben eine Scheibe verfehlt. Bronze erkämpfte sich der Harzer Danilo Riethmüller. Er hatte bereits zwei fehlerlose Serien hingelegt, aber beim zweiten liegenden Anschlag zwei Scheiben verfehlt, blieb im letzten Anschlag fehlerfrei und ging mit 33,6 Sek. Rückstand auf die letzte Runde. Mit der schnellsten Schlussrunde und mit der schnellsten Gesamtlaufzeit holte er phänomenal auf, leider kam das Ziel ein par Meter zu früh für ihn. Am Ende fehlten ihm 1,3 Sek. auf Silber und minimale 4,2 Sek. auf den Titel. Der starke Schütze Julian Hollandt schaffte neben zwei anderen das Kunststück mit vier Mal Null und wurde von seinem Teamkameraden Danilo Riethmüller mit nur 3,4 Sek. Vorsprung auf den vierten Platz verwiesen. Julian Hollandt, der zuletzt immer wieder mal mit großen Schienbeinproblemen zu kämpfen hatte, hat durch selbstgemachte Einlagen und einen Schuhwechsel selbst Abhilfe geschaffen. Nach dem Rennen sagte er, dass es heute vom ersten Meter an sehr, sehr schwer ging und er dementsprechend sehr zufrieden ist mit der Platzierung, allerdings auch etwas enttäuscht, wegen des minimalen Rückstands. Auch der Werdenfelser Tim Grotian ist gut ins Rennen gekommen, blieb liegend beide Male fehlerlos und verfehlte stehend erst zwei und zum Abschluss nochmals eine Scheibe. Auch Grotian ist läuferisch in einer hervorragenden Verfassung und hat sich mit der zweitschnellsten Schlussrunde um sieben Plätze verbessert und ist als Neunter noch in die Top-10 gelaufen. Bei Philipp Lipowitz lief es nicht so gut. Nach fünf Fehlern wurde er am Ende 44.  Sebastian Stalder war mit zwei Strafminuten belastet und wurde auf Rang fünf bester Schweizer; sein Teamkollege Nico Salutt hatte einen Fehlschuss und platzierte sich als Siebter. Die Junioren aus Österreich blieben hinter ihren Erwartungen. Sebastian Trixl platzierte sich nach drei Fehlschüssen als Bester seines Teams als 20. 

Doppelpodest für die deutschen Mädels

Juliane Frühwirt (GER), Fanqi Meng (CHN), Franziska Pfnür (GER), Tatiana Voronova (CZE), Mari Wetterhus (NOR), Tamara Steiner (AUT) (l-r) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Noch besser als für die Junioren am Vormittag lief es später bei den deutschen Mädels. Den Titel holte sich die Chinesin Fanqi Meng mit vier tadellosen Schießeinlagen, die in dieser Saison bereits regelmäßig mit der chinesischen Staffel beim Biathlon-Weltcup am Start war. Juliane Frühwirt wurde Vize-Junioren-Weltmeisterin im Einzel über 12,5 km. Die Jugend-Olympiasiegerin im Sprint von Lillehammer 2016 arbeitete mit voller Konzentration am Schießstand und verfehlte nur eine Scheibe beim zweiten Schießen. Nach den fünf finalen Treffern gab sie auf der Schlussrunde Vollgas und verdrängte Franziska Pfnür auf den Bronzerang. Franziska Pfnür war mit Startnummer 1 ins Rennen gegangen, blieb läuferisch etwas hinter den weltbesten Juniorinnen, aber mit zwanzig Treffern hat sie am Schießstand den Grundstein für ihren Erfolg gelegt. Hanna Kebinger vervollständigte mit Rang neun das gute Mannschaftsergebnis. Sophia Schneider hatte etwas Pech am Schießstand. Nach fünf Strafminuten platzierte sie sich Dank ihrer läuferischen Qualitäten noch als 26. Das Ergebnis der deutschen Juniorinnen dürfte auch Andreas Birnbacher erfreuen, der zum ersten Mal in seiner Funktion als Trainer an Junioren-Weltmeisterschaften teilnimmt. Beste Österreicherin wurde Tamara Steiner, sie hat vier Mal Null geschossen und platzierte sich als Sechste. Beste Schweizerin wurde Flavia Barmettler als 32. 

Niklas Hartweg und Ukaleq Astri Slettemark sind Jugendweltmeister im Einzel

Niklas Hartweg (SUI) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Die Weltmeisterschaften wurden bereits einen Tag zuvor mit den Einzelbewerben der Jugend eröffnet. Bei der männlichen Jugend ging der Titel in die Schweiz an Niklas Hartweg, Silber holte sich mit einem Rückstand von 25,3 Sek. der Norweger Trym Gerhardsen und Bronze der Tscheche Jakub Kocian (+ 33.7 Sek.).  Jeder von ihnen hatte eine Scheibe verfehlt. Aus dem deutschen Team hat Hans Köllner einen hervorragenden fünften Rang erreicht. Nach drei fehlerlosen Schießeinlagen kam er in Führung liegend zum letzten Anschlag und verfehlte leider zwei Scheiben. Nach seinem ersten Rennen bei einer Jugend-Weltmeisterschaft sagte er: „Ich habe gewusst, dass ich beim letzten Schießen vorne lag und da war ich schon nervös. Von den Betreuern auf der Strecke wusste ich, dass ich vorne bin. Mit der Strecke und mit den steilen Bergen bin ich gut zurecht gekommen und ich hatte Top-Material, da haben die Techniker wirklich gute Arbeit geleistet und von daher bin ich sehr zufrieden“. Hendrik Rudolph wurde 21. und Darius Lodl 25. 

Ukaleq Astri Slettemark (GRL) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Bei den jungen Damen gab es eine kleine Sensation. Gold und damit die erste Medaille überhaupt ging nach Grönland. Ukaleq Astri Slettemark, die nur mit ihrer Mutter reist und wie zu hören war, von den deutschen Wachsern unterstützt wird, holte sich nach vier fehlerfreien Schießeinlagen den Titel und weinte vor Freude. Silber ging an die Tschechin Tereza Vobornikova und Bronze an die junge Finnin Heidi Nikkinen. Von den deutschen Mädels belegte Hanna Michéle Hermann Rang acht, Lisa Spark Rang 12 und Mareike Braun wurde 32.  

Ergebnis Einzel Junioren hier

Ergebnis Einzel Juniorinnen hier

Ergebnis Einzel Jugend männlich hier

Ergebnis Einzel Jugend weiblich hier

Das weitere Programm

Dienstag, 29.01.2019
11.00 Uhr: Jugend männlich 3 x 7,5 km Staffel
14.00 Uhr: Jugend weiblich  3 x 6 km Staffel

Mittwoch, 30.01.2019
11.00 Uhr: Junioren 4 x 7,5 km Staffel
14.00 Uhr: Juniorinnen 3 x 6 km Staffel

Freitag, 01.02.2019
11.00 Uhr: Jugend männlich 7,5 km Sprint
14.00 Uhr: Jugend weiblich 6 km Sprint

Samstag, 02.02.2019
11.00 Uhr: Junioren 10 km Sprint
14.00 Uhr: Juniorinnen 7,5 km Sprint

Sonntag, 03.02.2019
11.10 Uhr: Junioren 12,5 km Verfolgung
12.00 Uhr: Juniorinnen 10 km Verfolgung
14.15 Uhr: Jugend männlich 10 km Verfolgung
15.20 Uhr: Jugend weiblich 7,5 km Verfolgung

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