Langlauf Weltcup: Falla und Klæbo gewinnen Drammen-Sprints – Gimmler Neunte

Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), Stina Nilsson (SWE), Maiken Caspersen Falla (NOR), Natalia Nepryaeva (RUS), (l-r) © Lyngstad/NordicFocus

Der vermutlich bestbesuchteste Sprint im Laufe einer Weltcupsaison findet im norwegischen Drammen mitten in der Innenstadt statt und mit Maiken Caspersen Falla und Johannes Høsflot Klæbo konnten die klar Prolog-Schnellsten und Topfavoriten sich die Siege holen. Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Natalia Nepryaeva sowie Eirik Brandsdal und Richard Jouve schafften den Sprung aufs Podium. Laura Gimmler überzeugte als Neunte.

Fünfter Sieg in den letzten sechs Jahren

Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), Maiken Caspersen Falla (NOR), Natalia Nepryaeva (RUS), (l-r) © Lyngstad/NordicFocus

Das Rennen fand bei wolkigem Himmel und null Grad Celsius statt und der Kurs wurde seit dem letzten Jahr leicht verändert mit einer vergrößerten Schikane und einer zusätzlichen Welle in der Abfahrt, um das Tempo auf maximal 40km/h zu reduzieren. Auch die charakteristische Rampe auf den letzten zwei Metern vor dem Ziel fehlt, weil der Zielbereich diesmal schon etwas früher vor den Stufen der Kathedrale beginnt, so dass es ungewöhnlich flach ins Ziel geht. Pünktlich zum Finale der Damen begann es zu schneien, was sich aber beim Material offenbar bei niemandem negativ auswirkte. Drammen-Spezialistin Maiken Caspersen Falla gab wie üblich von Anfang an das Tempo vor und ging gefolgt von Stina Nilsson und Natalia Nepryaeva in die Abfahrt. Die Kurve unten erwischte Stina Nilsson besser und beide gingen Seite an Seite in den Schlussanstieg. Dort erwies sich wie in den voherigen Heats Maiken Caspersen Falla als die Stärkste und feierte ihren 19. Weltcupsieg. Die Norwegerin gewann allein fünf der letzten sechs Sprints in Drammen. „Der lange Anstieg zur Kirche liegt mir sehr gut. Das ist einer der Gründe, warum ich hier immer so gut bin. Mit diesen vielen Zuschauern ist das eines der Highlights in dieser Saison und man spürt die Liebe der Norweger zum Langlauf hier besonders“, meinte Falla und liegt im Sprintweltcup nur noch 13 Punkte hinter Nilsson. Die Schwedin verließen nach all ihrem Trainingsrückstand durch die Verletzung von Otepää am Ende die Kräfte und sie verpasste sogar noch das Podium. Stattdessen stürmte Astrid Uhrenholdt Jacobsen im Schlussanstieg von Platz vier nach vorne und jubelte über den zweiten Platz, der ihr bestes Sprintergebnis seit langer Zeit darstellt. Natalia Nepryaeva, die als Dritte des Halbfinals noch um ein Weiterkommen zittern musste, rettete sich als Dritte ins Ziel und liegt nun im Gesamtweltcup nur noch zwei Punkte hinter Ingvild Flugstad Østberg, die nur 19. wurde. Jessie Diggins und Anna Svendsen komplettierten das Finale als Fünfte und Sechste.

Klæbo wieder in Gelb

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Lyngstad/NordicFocus

Um von Alexander Bolshunov, der als 13. im Viertelfinale ausschied, das in Oslo verlorene gelbe Trikot wieder zurückzuholen, benötigte Johannes Høsflot Klæbo im Finale einen ersten oder zweiten Platz. Der Topfavorit wurde seiner Rolle absolut gerecht, da es durch das reduzierte Tempo unten in der Kurve heute überhaupt keine Stürze gab. So war der Norweger nicht zu schlagen und überraschte die Konkurrenz vielleicht auch mit seiner Taktik. Nachdem er im Prolog im ersten Anstieg Vollgas lief und bis zur Abfahrt schon die drei Sekunden Vorsprung hatte, die er auch ins Ziel brachte, hatte er im Viertel- und Halbfinale immer darauf geachtet, nicht als Erster in die Abfahrt zu gehen. Im Finale attackierte er dann neben der Kirche und riss ein Loch, das später niemand mehr stopfen konnte. Der Norweger ist damit in dieser Saison im Klassiksprint quasi unschlagbar – von dem kleinen Malheur in Ruka einmal abgesehen. Einsamer Zweiter bis zum Ende des Rennens war Eirik Brandsdal, der auch ein Drammen-Spezialist und dort meistens auf dem Podium zu finden ist. Nachdem die Verfolgergruppe zunächst von Sondre Turvoll Fossli angeführt wurde, verpasste es der Norweger aber, für ein rein-norwegisches Podium zu sorgen. Im letzten Anstieg war Richard Jouve klar stärker und jubelte über den Podestplatz. Hinter Fossli belegten Oskar Svensson und Pål Trøan Aune die Plätze fünf und sechs.

Gimmler starke Neunte

Greta Laurent (ITA), Laura Gimmler (GER), Evgenia Shapovalova (RUS), Jonna Sundling (SWE), (l-r) © Lyngstad/NordicFocus

„Nicht wieder 32. werden“ war das erklärte Ziel von Laura Gimmler – diesen Platz hatte die Allgäuerin in den letzten beiden Jahren in Drammen abonniert. Schon im Prolog lief es für sie, die nach den Erfolgen der Saison locker und mit freiem Kopf in die letzten Saisonrennen geht, deutlich besser und sie konnte mit der siebtschnellsten Zeit überzeugen. Dementsprechend motiviert ging sie auch ins Viertelfinale, wo sie immer an erster oder zweiter Stelle lag, als Führende in den Schlussanstieg ging und als Erste die Linie überquerte. Im Halbfinale musste sich die 25-Jährige dann von Anfang an auf den hinteren Positionen einreihen, wurde im Endklassement aber dennoch sehr gute Neunte, was ihr zweitbestes Weltcupresultat nach Cogne bedeutete – diesmal allerdings in einem deutlich stärker besetzen Feld. Sandra Ringwald war in ihrem Viertelfinale chancenlos, in dem die Konneruder Lokalmatadorin Kristine Stavås Skistad wegen Formschwäche auf ihrem Start verzichtete. Die Schwarzwälderin wurde als Lauf-Fünfte 22. und schied wie bisher immer in Drammen im Viertelfinale aus. Anne Winkler scheiterte um zwei Hundertstel als 31. in der Qualifikation, die Coletta Rydzek und Nadine Herrmann erwartungsgemäß nicht überstanden. Pech hatte die einzige Schweizerin Nadine Fähndrich, die ihren Lauf im Viertelfinale zunächst anführte und dann als Dritte ausschied. Bei den Herren scheiterten mit Krogh, Iversen, Niskanen, Gros und dem Schweizer Jovian Hediger Athleten, die man eigentlich unter den besten 30 erwartet hätte. Auch einzige Deutsche Sebastian Eisenlauer gehörte als 38. zu den Gescheiterten in der Qualifikation.

=> Ergebnis Sprint KT Damen
=> Ergebnis Sprint KT Herren

 

 

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