Langlauf Weltcup: Ringwald/Kolb auf dem Teamsprint-Podium in Planica

Sandra Ringwald (GER), Hanna Kolb (GER), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Nach dem Teamsprint im slowenischen Planica konnten dieselben Athleten jubeln nach nach dem Einzelsprint: Die Siege gingen wieder an Stina Nilsson und Federico Pellegrino mit ihren Teampartnern Ida Ingemarsdotter und Dietmar Nöckler. Die deutschen Duos überzeugten ebenfalls mit Platz drei und vier sowie einem sechsten Platz.

Drei Teams kämpfen ums Podium

Heidi Weng (NOR), Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR), Ida Ingemarsdotter (SWE), Stina Nilsson (SWE), Sandra Ringwald (GER), Hanna Kolb (GER), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Das Finale im Teamsprint der Damen wurde zu einem Ausscheidungsrennen, bei dem sich die beiden deutschen Duos Ringwald/Kolb (GER1) und Gimmler/Anger (GER2) sehr gut schlugen. Auf der vierten Runde setzten sich vier Teams vorne ab, die Tempoarbeit wurde immer von Norwegen 1 mit Heidi Weng und Astrid Uhrenholdt Jacobsen gemacht. Lucia Anger gehörte leider nicht mehr dazu, sie war nach dem erfolgreichen Halbfinale die erste Deutsche, die Probleme bekam, sie verlor sogar den Anschluss an die Verfolgergruppe. Ähnlich erging es Hanna Kolb in der Spitzengruppe, die dem hohen Tempo Tribut zollen musste und schwer um Anschluss kämpfte. Auf der letzten Runde der Startläuferin (insgesamt Runde fünf) gelang es aber sowohl Sandra Ringwald als auch Laura Gimmler, den Anschluss wieder herzustellen – sowohl Sandra als auch Laura waren die stärkeren Athletinnen in ihrem Team. Vor dem letzten Wechsel verlor auch Sandra Ringwald wieder leicht den Kontakt zu den beiden Führenden, so dass Hanna, die schon vorher angeschlagen war, ihre Schlussrunde allein laufen musste. Dort gelang es ihr aber, die Verfolgerinnen auf Distanz zu halten und den dritten Platz abzusichern, während vorne die Post abging. „Ich habe in meiner letzten Runde vielleicht etwas zu früh attackiert, aber ich wollte die Gruppe sprengen und dann davonlaufen. Wir sind zu dritt weggekommen und deswegen ging der Plan mit der Attacke eigentlich gut auf. Es war eine tolle Zusammenarbeit mit Hanna. Ich freue mich sehr über mein erstes Podium.  Im Team macht alles mehr Spaß. Insgesamt sind die deutschen Ergebnisse unglaublich und zeigen die tolle Athmosphäre im Team“, erklärte Sandra und Hanna sagte: „Ich bin sehr erleichtert, weil wir wussten, dass wir heute eine Riesenchance haben und wir die nützen müssen. Es ist genial!“  Stina Nilsson attackierte am letzten Anstieg vor dem Stadion und lief wie tags zuvor dem Sieg entgegen, die Norwegerinnen Weng/Jacobsen belegten den zweiten Platz. „Im Halbfinale haben wir gesehen, dass Norwegen sehr hart gelaufen ist. Wir wussten, dass das keine leichte Angelegenheit wird und wir haben auch gemerkt, dass Deutschland lange dran war. Dann konnten wir aber eine Lücke reißen“, sagte Siegerin Ida Ingemarsdotter und Stina Nilsson fügte hinzu: „Wir hatten einen tollen Tag als Team. Man könnte sagen, wir sind ein tolles Paar. Ida hat tolle Arbeit geleistet. In meiner Schlussrunde war ich in einer guten Position und es lief, wie ich es wollte. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende in Planica.“ Rang vier ging an Jonna Sundling und Hanna Falk (SWE2), obwohl auch die junge Sundling sich auf ihrer letzten Runde sehr schwer tat. Knapp dahinter kämpften mit den USA (Sargent/Caldwell), dem zweiten deutschen Team und Norwegen 2 (Eide/Harsem) drei Teams um die Plätze. Nach Auswertung des Zielfotos konnten sich Laura Gimmler und Lucia Anger über einen starken sechsten Platz freuen. Die Schweizerinnen Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff hatten knapp den Einzug ins Finale verpasst.

Italien gewinnt vor Franzosen

Renaud Jay (FRA), Baptiste Gros (FRA), Federico Pellegrino (ITA), Dietmar Noeckler (ITA), Valentin Chauvin (FRA), Richard Jouve (FRA), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Die Pellegrino-Fans ließen wieder ihre Motorsägen losröhren und machten ordentlich Lärm an der Strecke und nach seinem erneuten Sieg zusammen mit Dietmar Nöckler, die kürzlich auch erst italienische Meister im Teamsprint wurden. Zuvor war es wie gewohnt lange Zeit eine taktische Angelegenheit, die Italiener hielten sich lange bedeckt und ließen die Franzosen vorne das Tempo machen, während sie selbst sich im Mittelfeld versteckten. Die Franzosen lieferten wieder ein erstklassiges Rennen ab – sowohl Renaud Jay und Baptiste Gros (FRA1) als auch Valentin Chauvin und Richard Jouve (FRA2) – und dominierten beide Halbfinals sowie lange Zeit auch das Finale. Auf der vierten Runde zeigte sich Pellegrino erstmals in der Spitzengruppe, auf der Schlussrunde setzte er sich gemeinsam mit Baptiste Gros ab. Dann erhöhte er so sehr das Tempo, dass auch der Franzose nicht mehr folgen konnte. Die Franzosen wurden zum zweiten Mal an diesem Wochenende von Pellegrino geschlagen, jubelten aber dennoch über das tolle Mannschaftsergebnis und Platz zwei und drei. Anschließend lief Baptiste Gros zu den Pellegrino-Fans und holte sich eine Motorsäge, die er Pellegrino zunächst nicht geben wollte. Als der Italiener dann doch die Gewalt über das Gerät hatte, deute er an, den fürs Siegerfoto in Reih und Glied stehenden Franzosen die Füße absägen zu wollen. „Ich bin froh, dass ich auf einem Niveau mit Federico laufen konnte. Im Semifinale lief das ganz gut und ich bin froh, dass ich ihm diese Vorlage geben konnte“, meinte Dietmar Nöckler und sein Kollege fügte hinzu: „Es war ein großartiges Ergebnis. Wir trainieren auch zusammen in Italien, waren schon im letzten Jahr als Duo sehr erfolgreich zusammen. Das Ergebnis ist gut für Italien.“

Bing/Eisenlauer verpassen knapp das Treppchen

Sebastian Eisenlauer (GER) © Felgenhauer/NordicFocus

Lange Zeit auf einem ähnlichen Kurs wie die Damen liefen auch Thomas Bing und Sebastian Eisenlauer. Nachdem sie sich in der ersten Rennhälfte in der Mitte des Feldes aufhielten, schon sich Sebastian Eisenlauer in Runde vier erstmals an die Spitzengruppe heran wie auch Pellegrino. Danach folgte ein knapper Wechsel, bei dem er ganz links rüber musste, um Thomas Bing noch zu erwischen. Doch das machte die Position nicht zunichte, stattdessen ging Bingo sogar an die Spitze, berührte seitlich den Ski des Franzosen und reihte sich dann hinter ihm ein. „Ich weiß jetzt gar nicht, wo oder wann das gewesen sein soll“, meinte er später. „Eine Schrecksekunde ist bei mir erst, wenn ich mit der Hand in den Schnee fasse.“ Auf der Schlussrunde tat sich vor Sebi Eisenlauer eine Lücke auf, doch er versuchte, sich wieder heranzubeißen. Die Lücke nach hinten konnte Richard Jouve im letzten Anstieg wieder schließen und im Stadion noch an dem Deutschen vorbeigehen und den Podestplatz sichern. „Es ist schön zu sehen, dass wir nicht weit weg sind. Ich denke, das Podium rückt immer näher. Irgendwann kriegen wir bestimmt wieder die Chance und dann lassen wir uns nicht mehr abziehen auf der Zielgeraden“, gab sich Sebastian Eisenlauer kämpferisch. Anders Gløersen und Eirik Brandsdal (NOR1), die nach Sturz im Halbfinale viele Kräfte ließen, wurden Fünfte vor den Amerikanern Newell und Hamilton. Österreicher und Schweizer hatten den Einzug ins Finale verpasst wie auch Deutschland 2 mit Alexander Wolz und Josef Wenzl.

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