Therese Johaug dominiert erstes Klassik-Distanzrennen in Kuusamo

Therese Johaug © Felgenhauer/NordicFocus

Therese Johaug hat der Konkurrenz im Klassikrennen über zehn Kilometer des Langlauf Weltcups im finnischen Kuusamo keinerlei Chance gelassen. Marit Bjørgen kam mit großem Rückstand als Zweite ins Ziel vor Charlotte Kalla. Drei Deutsche schafften es unter die besten 20.

Johaug in einer anderen Welt

In einer völlig anderen Welt war Therese Johaug im heutigen Klassikrennen über zehn Kilometer unterwegs. Die Norwegerin distanzierte diesmal nicht nur wie gewohnt einen Großteil des Starterfeldes, sondern diesmal sogar ihre Dauerkonkurrentinnen Marit Bjørgen und Justyna Kowalczyk. In einer Zeit von 25 Minuten und 47,2 Sekunden machte sie eine klare Kampfansage an Bjørgen und Kowalczyk. „Ich freue mich sehr über meinen Sieg im ersten Klassikrennen. Ich war hier noch nie auf dem Podium ganz oben. Meine Technik und mein Material waren super und auch die Mannschaft hat sehr gute Arbeit geleistet“, strahlte Johaug. Die zweitplatzierte Marit Bjørgen wies unglaubliche 42,2 Sekunden Rückstand auf. Damit lag die Norwegerin nur etwa zwei Sekunden vor der Schwedin Charlotte Kalla, die Justyna Kowalczyk mit mehr als einer Minute Abstand auf die Siegerin auf den vierten Platz verwies. Nach dem guten Sprint überzeugte Ingvild Flugstad Østberg mit einem erstklassigen fünften Platz im Distanzrennen vor Yulia Tchekaleva und Krista Pärmäkoski. Heidi Weng belegte den achten Platz vor Katerina Smutna, die sich im weiteren Saisonverlauf auf die Ski Classics konzentrieren will, und Kerttu Niskanen.

Steffi Böhler auf Platz elf

Einen erstklassigen Start in den Distanzweltcup erwischte vor allem Stefanie Böhler, die sich über einen sehr guten elften Platz freuen konnte – obwohl sie, nach eigenen Angaben, nicht ganz bei der Sache war: „Ich habe versucht, das Rennen von gestern so schnell wie möglich zu verdrängen. Aber es hat eine leichte Unsicherheit verursacht und ich habe heute während des Rennens ziemlich viel nachgedacht. Johaug und Bjørgen laufen in einer anderen Liga, gerade heute die Frau Johaug. Aber wenn man einen perfekten Tag erwischt, ist dahinter einiges möglich und wir müssen uns nicht verstecken“, meinte Steffi, die mit einem Rückstand von 93 Sekunden ins Ziel kam. „Ich habe heute wirklich gutes Material gehabt. Dass man hier grätschen muss, ist normal, weil die Berge sehr lang und steil sind. Sowas wie gestern kommt immer mal vor, aber das Problem hatten auch andere Nationen. Es war gestern sehr knifflig, aber heute haben die Techniker das wirklich super gemacht.“

Auch Fessel und Herrmann unter den Top20

Grund zur Freude hatten auch Nicole Fessel und Denise Herrmann, die direkt hintereinander die Ränge 18 und 19 belegten. Nach dem verpatzten Sprint geht Denise Herrmann wieder zuversichtlich in die nächsten Rennen: „Ich bin schon zufrieden, es war eine ziemlich schwere Distanzrunde, viel bergauf und ich muss mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich bin immer wieder weggerutscht, die Grätschtechnik ist wohl nicht meine Spezialdisziplin. Es war schweinehart heute“, sagte Denise und fügte hinzu: „Die Johaug ist in der zweiten Runde am Berg an mir vorbei. Die denkt scheinbar, jeder Wettkampf ist ein Sprint, so wie die immer die Berge hochgeht. Die hat eine immense Maschine in sich drin. Das ist einfach Wahnsinn, mit welcher Frequenz Therese da die steilen Anstiege hochgehen kann.“ Claudia Nystad kam zwar nicht unter die besten 20, konnte als 23. aber noch einige Weltcuppunkte mitnehmen, die Sandra Ringwald als 42. deutlich verpasste.