Biathlon Weltcup Östersund: Frankreichs Mixed Staffel gewinnt vor Norwegen

Quentin Fillon Maillet (FRA), Lou Jeanmonnot (FRA), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Emilien Jacquelin (FRA), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Der Sieg in der Mixed Staffel beim Biathlon Weltcup in Östersund geht trotz einer Strafrunde an starke Franzosen vor Norwegen und Italien. Das deutsche Team verpasst das Podest knapp und reiht sich auf Rang vier ein. 

Frankreich vor Norwegen

Tarjei Boe (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Karoline Offigstad Knotten (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Quentin Fillon Maillet (FRA), Emilien Jacquelin (FRA), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Lou Jeanmonnot (FRA), Didier Bionaz (ITA), Tommaso Giacomel (ITA), Dorothea Wierer (ITA), Lisa Vittozzi (ITA), © Authamayou/NordicFocus

Am Ende richten es die Damen in der französischen Mixed-Staffel. Als sowohl Justine Braisaz-Bouchet und auch Lou Jeanmonnot als Schlussläuferin ihre Bestleistung abrufen und jeweils in beiden Schießeinlagen fehlerfrei blieben und gerade die nach ihrer Babypause ins Wettkampfgeschehen zurückgekehrte Justine Braisaz-Bouchet auch in der Loipe Bestzeiten lief, lässt Frankreich die Staffel aus Norwegen hinter sich und gewinnt das Rennen beim Biathlon Weltcup in Östersund. Zuvor hatte Quentin Fillon Maillet einen soliden Einstieg. Auf ihn folgte Emilien Jacquelin und mit ihm und nach einer Strafrunde im Stehendanschlag fiel die französische Mixed-Staffel etwas zurück. Nach insgesamt einer Strafrunde und fünf Nachladern hat Frankreich 15,7 Sek. Vorsprung vor den zweitplatzierten Norwegern. Tarjei Boe übergab in Führung liegend auf seinen Bruder Johannes Thingnes Boe, der damit gewohnt sein Rennen von vorne bestimmen konnte. Karoline Offigstad Knotten und Ingrid Landmark Tandrevold sind zwar die Erfahrensten in ihrem Team und Knotten hielt sich auch über die meiste Zeit ihres Rennens an der Spitze, aber es scheint dennoch so, als wäre die Lücke, die durch den Rücktritt von Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland entstanden, noch nicht gefüllt. Mit drei Nachladern im Stehendanschlag öffnete Knotten die Möglichkeit für Frankreich, die Braisaz-Bouchet sofort und unbeirrt ausnutzte und die Führung übernahm. In der Gesamtlaufzeit war Braisaz-Bouchet 41,1 Sek. schneller unterwegs als Knotten. Und obwohl Tandrevold, die in den Testrennen von Sjusjoen hervorragende Laufzeiten anbot, als Schlussläuferin etwas schneller war als die Französin Lou Jeanmonnot, musste sie sich am Ende mit Rang zwei zufrieden geben. 

  

Italien setzt sich im Kampf um Platz drei durch

Didier Bionaz (ITA), Tommaso Giacomel (ITA), Dorothea Wierer (ITA), Lisa Vittozzi (ITA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das italienische Team mit Didier Bionaz, Tommaso Giacomel, Dorothea Wierer und Schlussläuferin Lisa Vittozzi setzten sich nach einer Strafrunde und neun Nachladern im Kampf um den letzten Podestplatz durch. Bereits Giacomel brachte sein Team auf Rang drei, obwohl er im Stehendanschlag eine Strafrunde kassierte. Dorothea Wierer verfehlte nur eine Scheibe, fiel aber dennoch auf den fünften Rang zurück und Lisa Vittozzi eroberte bereits vor ihrer ersten Schießeinlage Rang drei zurück, den sie sicher über die Ziellinie brachte. 

Deutsches Team verpasst Podest knapp

Sophia Schneider (GER), Philipp Nawrath (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Roman Rees als Startläufer kam liegend fehlerfrei durch, benötigte im Stehendanschlag zwei Nachlader und übergab schließlich hinter Norwegen, Schweiz und Frankreich mit lediglich 9,7 Sek. Rückstand auf Philipp Nawrath. „Es war ein erwartbar hektisches Rennen, es ging ziemlich schnell zur Sache, schon in der ersten Runde,“ so Roman Rees im ARD-Interview, und weiter „ich habe es aber am Schießen ziemlich gut hinbekommen. Es war ein Rennen das von Anfang bis zum Ende auf Druck gelaufen wurde.“ Philipp Nawrath musste sich in seinem Leg mit dem Norweger Johannes Thingnes Boe messen und lag läuferisch in der Gesamtzeit nur 6,1 Sek. hinter ihm. Nach zwei Nachladern im Liegendschießen und einem weiteren im stehenden Anschlag zeigte sich Philipp Nawrath nach dem Rennen durchaus zufrieden mit seiner Leistung. „Insgesamt war das ein interessantes Rennen, es war Spannung drin und wir haben vorneraus unseren Job relativ gut gemacht, was unseren Männerteil angeht. Klar waren bei den Frauen richtig starke Frauen von den anderen Nationen unterwegs. Insgesamt würden wir uns einen Podestplatz wünschen, hat heute nicht ganz gereicht, das nehmen wir uns vor für die Zukunft.“, so Philipp Nawrath nach dem Rennen. „Ich konnte heute eine gute Performance bringen, daher bin ich mit meinem Rennen sehr zufrieden.“ Er übergab an zweiter Position mit nur 17,9 Sek. Rückstand auf die in Führung liegenden Norweger an Sophia Schneider. Sie hielt Rang zwei auch nach dem fehlerfreien Liegendschießen, obwohl der Vorsprung zur Spitze sich verdoppelt hatte. Im Stehendanschlag benötigte Schneider einen Nachlader, kam auf der Strecke nicht ganz an die Spitzenzeiten heran und übergab mit 30 Sek. Rückstand als Dritte. Vanessa Voigt benötigte sowohl liegend als auch stehend einen Nachlader und bereits nach der ersten Schießeinlage zogen die Tschechien Jessica Jislova und Lisa Vittozzi für Italien an ihr vorbei. Nach dem letzten Schießen bot sich dasselbe Bild und Vanessa Voigt lag weiterhin auf der fünften Position. Mit einem respektablen Schlusssprint schob sie sich noch an der Tschechin vorbei und brachte die deutsche Mixed-Staffel auf dem vierten Rang ins Ziel, obwohl sie bei Schießstandausgang noch 10 Sek. hinter der Tschechin platziert war. „Ich glaube wir haben bewiesen, dass wir auch Mixed-Staffel können. Wir haben lange um das Podest mitgekämpft. Natürlich ist es am Ende enorm schade mit dem 4. Platz. Gerade auf der Schlussposition da sind die Besten der Welt unterwegs, da ist es schwierig, wenn man sieht, wie eine Vittozzi die Scheiben runterholt und man gerade die Matte betritt“ so Vanessa Voigt nach dem Rennen. 

Die weiteren Platzierungen

Felix Leitner (AUT), Tamara Steiner (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das schwedische Team mit Jesper Nelin, Martin Ponsiluoma, Anna Magnusson und Elvira Oeberg kam nach neun Nachladern und einem Rückstand von 2:28 Min. nicht über Rang sechs hinaus. Vielleicht kam für Martin Ponsiluoma der Weltcupstart nach seinen Hüftproblemen und dem damit verbundenen Trainingsrückstand zu früh. Liegend mit drei Nachladern und fünf Treffern im Stehen summierte sich dennoch vor allem bei ihm der Rückstand auf die Spitze. Das Team aus der Schweiz mit Sebastian Stalder, Jeremy Finello, Aita Gasparin und Lena Häcki-Gross bewegte sich insbesondere nach einem hervorragenden Start von Stalder im Podestbereich. Stalder wechselte zeitgleich mit Tarjei Boe in führender Position. Schließlich belegte das Mixed-Team nach zehn Nachladern und einem Rückstand von 2:59,8 Min. auf dem siebten Rang. Die Mixed-Staffel aus Österreich mit David Komatz, Felix Leitner, Tamara Steiner und Anna Gandler landete nach 14 Nachladern auf dem neunten Rang. 

Ergebnis Mixed Staffel

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