Langlauf Weltcup La Clusaz: Heidi Weng holt Sieg und Weltcupführung

Heidi Weng (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Nach einem Sieg im Massenstart im freien Stil über zehn Kilometer beim Weltcup in La Clusaz konnte Heidi Weng sich die Weltcupführung zurückholen. Sie setzte sich gegen ihre Teamkolleginnen Marit Bjørgen und Ingvild Flugstad Østberg sowie Stina Nilsson durch. Nicole Fessel überzeugte als Siebte.

Spitzenquartett auf engem 2km-Kurs

Heidi Weng (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Das weiße Band in La Clusaz bei deutlichen Plusgraden war relativ eng, so dass es in den Anstiegen immer wieder zu Hakeleien und Stürzen kam. Eine dieser Situationen im Anstieg nach knapp einem Kilometer begünstigte das Fortkommen der drei Norwegerinnen Ingvild Flugstad Østberg, Heidi Weng und Marit Bjørgen bei insgesamt sehr schnellen Bedingungen. Auf der zweiten Runde gelang es Stina Nilsson, die zehnsekündige Lücke zuzulaufen und sich fortan an die Norwegerinnen zu hängen. Mehr als dranbleiben war für die Schwedin aber nicht möglich, in den Anstiegen musste sie auch immer wieder leicht abreißen lassen. Im Laufe des Rennens baute das Quartett den Vorsprung bis auf etwas mehr als 30 Sekunden aus. Meist übernahm Ingvild Flugstad Østberg die Führungsarbeit, diese Kräfte fehlten ihr dann aber auf der Schlussrunde. Zuerst wagte Marit Bjørgen eine Attacke, die heute wieder frischer wirkte, aber nicht von Erfolg gekrönt war. Die entscheidende Attacke setzte dann Heidi Weng im letzten Anstieg und riss eine kleine Lücke. Mit diesem Weltcupsieg übernahm sie erneut die Führung im Gesamtweltcup und geht mit Gelbem Trikot in die Weihnachtspause. Stina Nilsson belegte den vierten Platz. „Der Sieg kommt heute etwas überraschend. Nach der Ziellinie sah ich direkt Marit und Ingvild neben mir und dachte, sie hätten mich überholt“, meinte Heidi überrascht. „Da war es dann toll, meinen Namen ganz oben als Sieger auf der Anzeigetafel zu sehen. Ich habe alles gegeben, was ich noch hatte. Ich wusste, ich muss vor der Zielgeraden Erste oder Zweite sein und ich wollte es gewinnen.“  

Nicole Fessel gute Siebte hinter Stadlober

Nicole Fessel (GER) © Thibaut/NordicFocus

Nach ihrer Krankheitspause feierte Nicole Fessel als Siebte ein gelungenes Comeback. Die Allgäuerin zeigte sich von Beginn an in starker Form, aber da Teamkollegin Victoria Carl im ersten Anstieg den Stock verlor und sich die Lücke nach vorn auftat, rangierte sie sich vorn in der Verfolgergruppe ein. Dort war sie sehr aufmerksam und forcierte vor allem auf den letzten Runden immer wieder das Tempo, doch eine Lücke zu reißen gelang ihr nicht. Auf der Abfahrt ins Stadion hatten die Konkurrentinnen aus dem Windschatten heraus bessere Reserven, so dass Rang fünf an Ragnhild Haga vor Teresa Stadlober ging, die ebenfalls ein sehr gutes Rennen machte und ihr bestes Weltcupresultat einstellte. Nicole Fessel wurde dennoch gute Siebte nach starker Vorstellung. Anna Haag, Silje Øyre Slind und Laura Mononen komplettierten die besten Zehn. Nathalie von Siebenthal verlor auf den letzten zwei Runden den Anschluss an die Gruppe und wurde Zwölfte.

Vici Carl gibt auf

Victoria Carl (GER) © Thibaut/NordicFocus

Von den übrigen Deutschen konnte nur Steffi Böhler noch einen einzigen Weltcuppunkt erringen. Die gebürtige Schwarzwälderin verlor schon im Gedränge der ersten Runde den Anschluss nach vorn. Doch auch die anderen Deutschen taten sich im Laufe des Rennens schwer und fielen zurück wie auch Sandra Ringwald, die das Tempo der Verfolgergruppe auf der zweiten Runde nicht mehr mitgehen konnte. Sie kam als 38. in die Wertung, Elisabeth Schicho wurde 40. und Katharina Hennig 46. Victoria Carl hatte schon zu Beginn Pech mit einem verlorenen Stock, durch den sie den Kontakt zu Nicole Fessel verlor. Eine Runde später musste sie das Rennen aufgeben – offensichtlich mit Magenproblemen. Auch für Julia Belger war das Rennen nach sechs Kilometern vorzeitig beendet.

 

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