Langlauf Weltcup Planica: Sprinter zu Gast im Tal der Schanzen

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Emil Iversen (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Unmittelbar vor Weihnachten gibt es in erster Linie für die Sprinter noch einen Zwischenstopp in der Skisprung-Hochburg Planica. Im Tal der Schanzen stehen Einzel- und Teamsprint im freien Stil auf dem Programm, der Disziplin, in der Anamarija Lampic und Katja Visnar im Februar 2019 überraschend Bronze im Teamsprint in Seefeld gewannen.

Langlauf-Weltcup im Tal der Schanzen

Planica ist ein Tal im Nordwesten Sloweniens, nicht weit entfernt vom bekannten Wintersportort Kranjska Gora auf etwa 900 Meter über dem Meer. Die Entfernung zur italienischen und zur österreichischen Grenze und der Stadt Villach in Kärnten beträgt nur wenige Kilometer. Das Tal ist bekannt für seine Skisprung- und Skiflugschanzen und wird deswegen auch Tal der Schanzen genannt. Im Hinblick auf die Bewerbung für die Nordische Ski-WM 2019 erhielt man 2016 erstmals den Zuschlag für ein Sprint-Wochenende im Langlauf-Weltcup. Das brandneue Nordic Centre wurde erst im Dezember 2015 eröffnet und erhielt damals die erste Feuertaufe vor größerem Publikum. Die Weltmeisterschaften gingen 2019 allerdings nach Seefeld, im Planica-Tal sind die Nordischen Sportler nun 2023 für ihre Titelkämpfe zu Gast. Das Stadion, in dem im Winter Start und Ziel bei Langlaufrennen untergebracht sind, dient im Sommer als Fußballstadion. Die Langlaufstrecken für die freie Technik sind zwischen 1,4 und 3,75 Kilometer lang, die für die klassische Technik zwischen 2,5 und 7,5 Kilometer. Im Sommer gibt es eine zwei Kilometer lange Skirollerstrecke. Der Langlauf-Sprint wird diesmal wieder in der freien Technik ausgetragen und geht über eine Distanz von 1,2 Kilometer. Das Langlauf-Stadion liegt genau am Fuße der Großschanze von Planica und beinhaltet nur einen richtigen Anstieg. Nach dem Start geht es zunächst eine 250 Meter lange Abfahrt hinunter, anschließend geht es nach einer Spitzkehre über eine Distanz von 300 Metern die 17 Höhenmeter wieder hinauf. Es folgt eine weitere kleine Abfahrt, dann stehen die letzten 400 Meter bevor: Zunächst leicht bergauf, die letzten 200 Meter ins Ziel sind flach. Dass es die Abfahrten es in sich haben, mussten in den letzten Jahren viele Athleten auf die harte Tour in Form von Stürzen erfahren.

Nicht alle Stars in Planica

Auch wenn noch nicht alle Nominierungen bekannt sind, kann man schon sagen: Beim Planica-Sprint-Wochenende ist nicht die komplette Weltelite am Start. Während zum Beispiel Schweden mit den besten sechs Damen und Herren vertreten ist, gönnen sich die großen Namen der Norweger wie Johannes Høsflot Klæbo und Emil Iversen eine Pause, um sich auf die Tour de Ski vorzubereiten. Stattdessen wurden Erik Valnes, Sindre Bjørnestad Skar, Håvard Solås Taugbøl, Eirik Brandsdal, Gjøran Holstad Tefre und Pål Trøan Aune nominiert sowie bei den Damen Maiken Caspersen Falla, Mari Eide, Lotta Udnes Weng, Tiril Udnes Weng, Ane Appelkvist Stenseth und Kristine Stavås Skistad. Bei Finnland gönnt sich Krista Pärmäkoski eine Sprintpause vor der Tour de Ski. Der ÖSV wird den Sprint-Weltcup nahe der österreichischen Grenze mit vier Athleten bestreiten: Lisa Unterweger nur im Einzelsprint, während Bernhard Tritscher, der in Davos viel Pech hatte, an beiden Tagen am Start sein wird. Sein Partner wird noch gesucht: entweder Tobias Habenicht oder Benjamin Moser, der in Planica sein Weltcup-Debüt feiern wird. Russland und die Schweiz sind mit ihrem bestmöglichen Aufgebot am Start – allerdings ohne Dario Cologna, der aber in Sprints schon länger nichts mehr zu melden hat. 

 

Wärmeeinbruch und Regen

Wie die Veranstalter vor einigen Tagen bekanntgaben, sei die Strecke in bestem Zustand. „Die Mitarbeiter des Planica Nordic Centers haben die Strecke vorbildlich präpariert. Für die Sprintstrecke reicht der Schnee. 1300 Meter Strecke und ein paar hundert Meter Warm-Up Loipe sind fertig, so dass die Läufer sich auch aufwärmen und die Ski testen können. Wir liegen in den letzten Zügen der Präparation. Wir erwarten 174 Teilnehmer aus 25 Ländern. Inklusive Betreuern der Teams sind es sogar 360 Personen“, sagte OK-Chef Primoz Finzgar. Inzwischen hat allerdings der Föhnwind auch vor den Julischen Alpen nicht Halt gemacht.Zudem regnet es seit Tagen und auch am Wettkampf-Wochenende wird es den einen oder anderen Schauer geben. Am Sonntag sollen sich die Temperaturen aber langsam wieder dem Gefrierpunkt nähern.

Langlauf live nur bei Euro2

Beim letzten Langlauf Wochenende vor den Feiertagen sind Live-Übertragungen im Free TV nicht vorhanden. Wer die Rennen live verfolgen möchte, ist auf Eurosport2 beziehungsweise den Eurosport Player angewiesen, der auch mobil die beste Lösung ist. Das ZDF plant am Samstag lediglich eine zehnminütige Zusammenfassung, für Sonntag ist aktuell gar keine Übertragung geplant. Natürlich werdet ihr bei uns im Nachgang wie gewohnt ausführlich über die Geschehnisse informiert. 

 

Planica 2019

Das Wettkampfprogramm der Langläufer findet ihr: HIER