Langlauf Weltcup: Weng und Halfvarsson triumphieren in Lillehammer

Heidi Weng (NOR) , Maiken Caspersen Falla (NOR) (l-r) © Modica/NordicFocus

Heidi Weng und Calle Halfvarsson haben die Klassiksprints zum Auftakt des Lillehammer Triples gewonnen. Sandra Ringwald und Sebastian Eisenlauer scheiterten im Viertelfinale.

Weng schlägt Falla

Heidi Weng (NOR) © Modica/NordicFocus

Heidi Weng heißt die Siegerin des zweiten Klassiksprints der Saison. Die Norwegerin konnte sich vor heimischem Publikum gegen die Dominatorin im Klassiksprint der letzten Jahre durchsetzen. Im Finale kam nach dem Start zunächst Hanna Falk am Besten weg, dann versuchte die Russin Yulia Belorukova eine Attacke am ersten Anstieg, doch ihr gingen nach einem harten Sprinttag mit starken Leistungen schnell die Körner aus. So übernahm Maiken Caspersen Falla die Spitze und bemühte sich, zur Hälfte des Laufes eine Lücke zu reißen. Ingvild Flugstad Østberg musste im zweiten Anstieg Federn lassen, doch Heidi Weng und Hanna Falk gaben noch nicht auf. Nach dem Anstieg vor dem Stadion waren beide im Windschatten und Weng nutzte knallhart aus, dass Falla heute nicht so souverän wie gewohnt war. Nach einem weiteren Sieg im Rahmen eines Etappenrennens schrie die Siegerin mehrfach laut vor Freude. „Das ist unglaublich. Ich bin so froh, dass es gerade im Sprint mit dem Sieg geklappt hat. Es ist so cool, ich kann es einfach nicht glauben“, meinte Heidi sprachlos. Zweite wurde ihre Teamkollegin vor der Schwedin Hanna Falk und Ingvild Flugstad Østberg. Überraschend im Finale fand sich Anna Svendsen aus der nationalen Gruppe wieder, die eine überzeugende Leistung bot. Sie wurde Fünfte vor der Russin. Mitfavoritin Stina Nilsson war schon im Viertelfinale als Dritte gescheitert, nachdem nach einer Berührung mit Maiken Caspersen Falla in der Zielkurve der linke Stock zu Bruch gegangen war.

Halfvarsson weiter erfolgreich

Calle Halfvarsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Nach seinem zweiten Platz am letzten Wochenende setzte Calle Halfvarsson in Norwegen noch einen drauf. Im Finale profitierte der Schwede vom Ausfall des Ruka-Siegers Pål Golberg, dem schon beim Start ein Stock brach. Der Norweger gab den Kampf sofort auf und lief mit zwei Minuten Rückstand ins Ziel ein. Calle Halfvarsson agierte sehr dominant und lief alles von vorn. Im letzten Anstieg konnte er sich minimal absetzen, doch Emil Iversen und Teodor Peterson kamen im Stadion noch einmal ganz nah heran. Dennoch reichte es nicht mehr für einen norwegischen Sieg, der Schwede feierte stattdessen seinen insgesamt zweiten Weltcuperfolg und festigte das Gelbe Trikot. „Ich kann es gar nicht glauben, dass ich hier in Gelb laufe und dann auch noch heute der Sieg“, meinte er kopfschüttelnd. „Meine Taktik war es, das Finale zunächst locker anzugehen, aber am letzten Anstieg hatte ich eine gute Position, aus der ich noch etwas machen konnte.“ Hinter Iversen und Peterson wurde Iivo Niskanen mit etwas Abstand starker Vierter. Emil Jönsson konnte zur Hälfte des Rennens nicht mehr mithalten und wurde Fünfter vor Golberg. Der starke Newcomer Johannnes Høsflot Klæbo entschied im Halbfinale im Anstieg für die ungünstige Außenkurve und verpasste das Finale. Auch Teamkollege Petter Northug taktierte in seinem ersten Saisonrennen falsch und hielt sich zu lange am Ende der Gruppe auf. Ähnlich erging es auch dem zuvor überzeugenden Sergej Ustiugov. 

 

Deutsche Athleten enttäuschen

Kathrine Rolsted Harsem (NOR), Yulia Belorukova (RUS), Jessica Diggins (USA), Kerttu Niskanen (FIN), Sadie Bjornsen (USA), Sandra Ringwald (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Leider verlief der Prolog der Damen aus deutscher Sicht genauso wie in Ruka: Bis auf Sandra Ringwald als 17. schieden alle DSV-Athletinnen deutlich aus wie auch die Herren mit Ausnahme von Sebastian Eisenlauer. Im Viertelfinale hatten dann aber beide keinerlei Chance und kamen jeweils über Platz 22 nicht hinaus. Das war weder aus Sicht der Sportler noch der Mannschaftsleitung ein positives Ergebnis: „Zufrieden kann man damit nicht sein, natürlich haben wir uns mehr erwartet. Zumindest hatten wir einen Athleten mehr in den Finalläufen mit Sebastian Eisenlauer. Aber grundsätzlich wollten wir natürlich mehr dabei haben. Das ist uns nicht gelungen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen und daran müssen wir weiter arbeiten.“ Genauer differenzieren wollte der Sportliche Leiter Andreas Schlütter die Ursachen nicht, es aber auch nicht auf das Material schieben. Mit Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff schieden zwei Schweizerinnen im Viertelfinale aus, Dario Cologna schon in der Qualifikation. 

 

=> Ergebnisse Weltcup Lillehammer (NOR) Sprint KT Damen
=> Ergebnisse Weltcup Lillehammer (NOR) Sprint KT Herren

 

=> Statements: „Es war ein perfekter Tag!“

 

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