Therese Johaug gewinnt Ski Tour Canada und den Gesamtweltcup

Heidi Weng (NOR), Therese Johaug (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Therese Johaug hat die achttägige Ski Tour Canada für sich entschieden. Damit konnte sie sich auch über den  Gewinn des Gesamtweltcups freuen.  Sandra Ringwald beendete die Tour als 16.

Schlechter Tag für Weng und Jacobsen

Therese Johaug (NOR) © Felgenhauer/NordicFocus

Heidi Weng ging das zehn Kilometer lange Handicaprennen im klassischen Stil zum Abschluss der Ski Tour Canada eher kontrolliert an. Schon vor Ende der ersten Runde zu Beginn der langen Abfahrt zum Stadion hatte Therese Johaug ihre 30 Sekunden Rückstand aufgeholt. Kurzzeitig wurde taktiert und das Tempo wurde immer langsamer, bis Therese sich Ausgang des Stadions vor ihre Teamkollegin spannte. Hinter den beiden hatte auch Ingvild Flugstad Østberg bis zum ersten Stadiondurchlauf deutlich Zeit gutgemacht und lag nur noch eine Minute hinter dem Duo, während Astrid Uhrenholdt Jacobsen auf Østberg verlor. Im Anstieg der zweiten Runde zeigte sich schnell, dass das gemächliche Tempo nicht nur Taktik von Heidi war, sondern die Norwegerin nun ihrerseits einen ganz schlechten Tag erwischt hatte. Sie konnte nicht mitgehen, als Therese nach einem Blick über die Schulter ein Loch riss. Nach Runde zwei hatte Johaug ihren Startrückstand in 30 Sekunden Vorsprung verwandelt und auch Østberg büßte rund 30 Sekunden auf die Führende ein. Im Ziel konnte sich Therese Johaug mit 1:07 Minuten Vorsprung auf Heidi Weng über den Gewinn von Ski Tour Canada und natürlich auch dem Gesamtweltcup freuen. „Ich kann nicht glauben, dass ich gewonnen habe. Es gab drei Sprints, die mir nicht gelegen kamen und dann bin ich auch noch gestürzt. Die letzten beiden Rennen hatte ich keinen guten Tag. Hier bei der Ski Tour Canada musste man sich den Sieg hart erarbeiten, es sind ganz andere Strecken als bei der Tour de Ski. Ich wollte eigentlich nur ums Podium kämpfen, aber ich habe dann gemerkt, dass ich auch um den Sieg kämpfen kann“, sagte Therese überglücklich, die sich ihr 100. Weltcuppodium sicherte. Heidi Weng war nach Verpassen ihrer großen Chance sichtbar enttäuscht im Ziel. Dritte wurde Ingvild Flugstad Østberg mit 2:13 Rückstand. Als Vierte mit nur noch 3:09 Minuten Rückstand kam Krista Pärmäkoski über die Linie und machte damit Zeit auf Johaug und vor allem auf Weng gut, was mit ihrem ersten Weltcupsieg als Schnellste der Schlussetappe belohnt wurde. Die Finnin setzte sich im Anstieg der letzten Runde von Jessie Diggins ab, die Fünfte wurde. Astrid Uhrenholdt Jacobsen ging ab Runde zwei völlig blau und büßte Plätze ein. Aus knapp zwei Minuten Startrückstand wurden 4:12 Minuten, nachdem sie bei der zweiten Stadionpassage von Pärmäkoski und Diggins eingeholt worden war. Im Anstieg von Runde drei war die Norwegen stehend k.o. und bewegte sich kaum noch voran, rettete sich aber dennoch noch ins Ziel, wo sie wieder einmal völlig ausgepumpt liegenblieb. Kerttu Niskanen beendete die Tour als Siebte vor Anne Kyllönen. Justyna Kowalczyk kam als Neunte in die Wertung vor Maiken Caspersen Falla.

Großer Wellenstart ab Platz elf – Ringwald wird 16.

Stefanie Böhler (GER), Nicole Fessel (GER), Sandra Ringwald (GER), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Schon ab Platz elf gingen die Damen im Wellenstart auf die Strecke. Justyna Kowalczyk machte aus der Welle heraus ein tolles Rennen und lief noch in die Top10. Auf die vor ihr gestarteten Maiken Caspersen Falla sowie Charlotte Kalla machte sie zwei Minuten beziehungsweise 1:30 Minuten gut. Mit Nathalie von Siebenthal auf den Fersen, die die Tour als 13. beendete, kam die Polin mit etwa 150 Meter Vorsprung auf die erste große Gruppe der Welle an. Auch Virginia de Martin Topranin und Laura Mononen kamen noch vor dem Pulk an, der von Nicole Fessel angeführt wurde. Sandra Ringwald und Steffi Böhler kamen ebenfalls mit dieser Gruppe an. Insgesamt konnte das deutsche Trio ihre Plätze halten, Sandra Ringwald rückte von 17 auf 16 vor. Denise Herrmann und Hanna Kolb kamen kurz nach dieser Gruppe an. Denise Herrmann verlor zwei Plätze in der Gesamtwertung, Hanna Kolb einen. Teresa Stadlober musste kurz nach dem Start einen Stockbruch hinnehmen, konnte aber ihren 18. Platz halten.

=> Endstand Ski Tour Damen