Suunto Spartan Ultra: Der Rolls Royce unter den Sportuhren im Test

Suunto Spartan Ultra © Marco Felgenhauer

GPS-Sportuhren gibt es inzwischen viele auf dem Markt. Doch den Alleskönner für Skilangläufer, der auch als Alltagsuhr taugt, haben wir bislang vergeblich gesucht. Mit dem Test der Suunto Spartan Ultra nehmen wir einen neuen Anlauf.

Das sagt der Hersteller

Die Suunto Spartan Ultra ist eine hochentwickelte Multisport-GPS-Uhr mit farbigem Touchscreen, Wasserdichte bis 100 m (300 ft) und bis zu 26 Std. Batterielebensdauer im Trainingsmodus. Kompass & barometrische Höhenmessung mit FusedAlti sorgen dafür, dass Sie immer auf dem richtigen Pfad sind. Mit 80 voreingestellten Sportmodi und reichhaltig mit sportspezifischen Kennzahlen ausgestattet, ist die Spartan Ultra der ideale Trainingspartner für Sie. Verfolgen Sie Ihren Fortschritt anhand Ihrer persönlichen Bestleistungen und trainieren Sie smarter durch Nutzung der Trainingserkenntnisse der Community. Entdecken Sie mit den Heatmaps auf Suunto Movescount neue Routen und folgen Sie der Routennavigation der Uhr. Spartan Ultra Uhren werden in Finnland von Hand hergestellt und sind für lange Haltbarkeit unter allen Bedingungen konzipiert.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Im Test: Suunto Spartan Ultra © Felgenhauer / woidlife-photography.de

Out of the box

Die Suunto Spartan Ultra erreicht unsere Redaktion in einer kleinen exklusiven Pappschachtel mit Brustgurt, Ladekabel und Kurzanleitung. Leider liegt kein Stromstecker für die Steckdose zum Laden bei. Allerdings kann die Spartan mit dem Ladekabel über fast jeden USB-Anschluss an PCs, im Auto oder an Stromsteckern anderer Geräte geladen werden. Die Uhr ist vorgeladen und sofort einsatzbereit. Das Design könnte man als klassisch-modern bezeichnen und die Bauhöhe der Suunto Spartan Ultra passt zu den wuchtigen Chronographen-Modellen der traditionellen Armbanduhrproduzenten.  

Im Praxiseinsatz

Im Test: Suunto Spartan Ultra © Felgenhauer / woidlife-photography.de

Einstellungen: Wer bereits andere Modelle von Suunto sein Eigen nennen durfte, der wird sich mit der Menüführung und Steuerung schnell zurecht finden. Alle anderen sollten sich vor der ersten Trainingseinheit etwas Zeit nehmen, um sich an das neue System zu gewöhnen. Dank Touchscreen und dreier Funktionsknöpfe ist die Bedienung allerdings besonders intuitiv und man gelangt sehr schnell zur gewünschten Ansicht oder Funktion. Im Bereich „Einstellungen“ lassen sich dann zunächst einige grundlegende Anpassungen vornehmen. Über eine Wischgeste von links nach rechts kommt man dabei immer auf die vorherige Seite zurück. Über den Menüpunkt „Ziffernblatt“ lässt sich die Startansicht einstellen. Vom Chronograph-Design bis zur klassischen Digital-Ansicht ist vieles möglich. Von der Startansicht aus ist man mit einzelnen Tastendrücken schnell in der Aktivitätsauswertung oder der Erholungsanzeige (wie viele Stunden sind noch bis zur vollständigen Erholung vom letzten Training nötig). Genauso schnell ist man aber auch auf der Startseite der Trainingsaufzeichnung, dem Logbuch oder der Stopuhr. 

Funktionen: Die wichtigste Funktion der Spartan ist natürlich die Live-Dokumentation des Trainings. Dazu hat sie Modi verschiedenster Sportarten bereits voreingestellt. Im Menüpunkt „Training“ sind diese aufrufbar. Skilanglauf und Rollski ist hier natürlich genauso vertreten, wie verschiedenste Lauf- und Rad-Disziplinen. Eine individuelle Erstellung eines Sportmodus mit den dazugehörigen Datenansichten ist bislang noch nicht möglich. Diese Funktion soll mit einem späteren Update der Uhrensoftware nachgereicht werden. Vermisst habe ich sie dank des umfangreichen Angebots an Modi nicht. Hat man seine Sportart für die kommende Trainingseinheit angewählt, sucht die Uhr nach GPS- (nur bei Outdoor-Sportarten) und Pulsempfang. Letzteren gewährleistet der Bluetooth Brustgurt, der in allen mit „HF“ gekennzeichneten Sets der Suunto Spartan Ultra enthalten ist. Dann kann es durch Drücken des Startknopfs oder Berühren des Bildschirms losgehen. Die verschiedenen Datenanzeigen sind sehr übersichtlich gestaltet und man hat zu jeder Zeit die wichtigsten Daten im Blick. Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich durch einfaches Tippen auf den Bildschirm für wenige Sekunden einschalten. Zweimaliges Tippen blendet kurzfristig den Akkustand und die Uhrzeit ein. Apropos Akku: Der hält bei der Spartan Ultra wirklich sehr lang. Fünf bis sechs Einheiten pro Woche mit einer Länge von zwei Stunden sind mit einer Akkuladung mindestens zwei Wochen lang möglich. Die genaue Leistung hängt aber natürlich von verschiedensten Faktoren wie Umgebungstemperatur, GPS-Empfang und Nutzungsintensität ab. Koppelt man die Spartan mittels Bluetooth mit dem Handy, kann sie euch direkt über den Empfang von neuen Nachrichten informieren und diese auch anzeigen. Wer also auch beim Training immer erreichbar sein will/muss, der hat mit einem Blick zur Uhr alles im Griff. Zurück zur Dokumentation der Trainingseinheit. Hat man Auto-Stop aktiviert, stoppt die Zeitnahme sobald man stehenbleibt. Setzt man sich wieder in Bewegung, läuft die Zeit weiter. Es kann aber auch über eine der drei Tasten manuell pausiert oder die Einheit komplett beendet werden. Nettes Gimmick: Man wird sofort um eine Einschätzung des Trainings mittels Smileys gebeten. War das Gefühl ausgezeichnet oder doch nur Durchschnitt? Ihr selbst entscheidet! Die anschließende Kurzauswertung gibt einen ersten Einblick in die Trainingsdaten. Wieder findet man viele Daten übersichtlich aufbereitet und leicht erreichbar.

Suunto Spartan Ultra Datenupload © xc-ski.de

Auslesen der Daten: Nach dem Training will man die gesammelten Daten natürlich auswerten. Dazu wird die Uhr mittels des Ladekabels mit einem PC oder per Bluetooth mit dem Smartphone (iOS oder Android) verbunden. Am PC wird die Software SuuntoLink benötigt, um Daten in die Suunto Datenbank Movescount auszulesen. Am Smartphone funktioniert das mithilfe der Movescount App. Eine direkte Übertragung per Wlan wie bei einigen Modellen von Konkurrent Garmin ist bei der Spartan nicht möglich. Das kann man als Nachteil, aber auch als Vorteil sehen. Letzteres insbesondere wenn man selbst entscheiden will, welche Einheiten an Movescount übermittelt werden sollen. Auf Movescount stehen dann umfangreiche Analysen zur Verfügung, die dem Nutzer viele Infos mit auf den Weg zur nächsten Trainingseinheit geben. Zudem kann man seine Daten direkt mit Strava synchronisieren. Besonders lobenswert: Die Suunto-Entwickler haben es geschafft, viele Sportarten richtig mit den entsprechenden Bezeichnungen auf Strava zu verknüpfen. So werden Skilanglauf-Einheiten auch bei Strava als Skilanglauf-Einheiten erkannt und gespeichert. Das vereinfacht zum Beispiel die Teilnahme an der xc-ski.de Langlauf Challenge erheblich! 

Fazit

Ja, 800 Euro für eine Sportuhr sind ein stolzer Preis. Wenn man aber Gefallen an der Suunto Spartan Ultra gefunden hat und sie auch im Alltag nutzen will, dann relativieren sich die Kosten. Was den Funktionsumfang betrifft, sind es natürlich die grundlegenden Funktionen, die an der Spartan begeistern, aber insbesondere auch die kleinen Problemlösungen und Hilfen, die sie bietet. So macht die Dokumentation und Auswertung Spaß, ohne viel Zeit zu verschlingen. Dafür gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung der Redaktion. Und wer auf die barometrische Höhenmessung sowie etwas Akkuleistung verzichten kann, der sollte mit der Suunto Spartan Sport einfach auf das rund 200 Euro günstigere Schwestermodell zurückgreifen.   

Fakten

Modelle: fünf Varianten (All Black Titanium, Stealth Titanium, Copper Special Edition, Black, White)
Features: bis zu 26 Std. Batterielebensdauer im Trainingsmodus, Barometrische Höhenmessung, wasserdicht bis 100 m, GPS-/GLONASS-Routennavigation
Gewicht: 73 Gramm
Empf. VK-Preis: ab 649 Euro (ohne Brustgurt), ab 699 Euro (mit Brustgurt), 799 Euro (Modell das getestet wurde)
Weitere Infos: www.suunto.com
Hier direkt bestellen: www.ski-willy.at